Frühling: Warum das Wetter in Deutschland so wechselhaft ist
Im Frühling wird das Wetter milder und die Natur erwacht, daher wird er auch als die erste Jahreszeit bezeichnet. Nur der April macht, was er will. Warum?
Kassel – Der Frühling stellt einen Wechsel dar: Die Tage werden länger, Tiere erwachen aus dem Winterschlaf, die Laune vieler Menschen verbessert sich, genau wie das Wetter. Nasskalte, graue Tage weichen langsam wärmeren. Durch das Erwachen der Natur in dem Zeitraum, der auch Frühjahr oder Lenz genannt wird, wird vom Frühlings als erste der vier Jahreszeiten gesprochen.
Jahreszeit | Frühling |
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Meteorologischer Beginn | 1. März |
Kalendarischer Beginn | Um den 20. März |
Dauer | 3 Monate |
Frühling: Wann beginnt die erste Jahreszeit?
Der Frühling beginnt im März. Wann genau der Frühlingsbeginn ist, darauf gibt es zwei Antworten. Der meteorologische Frühlingsanfang ist immer am 1. März. Von diesem Zeitpunkt dauert die erste Jahreszeit drei Monate: März, April und Mai. Ab dem 1. Juni folgt dann aus meteorologischer Perspektive der Sommer.
Nicht ganz so eindeutig festgelegt ist der kalendarische oder astronomische Frühlingsbeginn. Dieser ist nicht immer am selben Tag, jedoch jedes Jahr um den 20. März herum, da sich der kalendarische Frühlingsbeginn nach der sogenannten Tagundnachtgleiche richtet, die entweder am 19., 20., oder 21. März ist.

Auch wenn der Frühling aus kalendarischer Perspektive etwa drei Wochen später beginnt, ändert sich an der Dauer nichts: Die Jahreszeit mit dem eher milden Wetter dauert ebenfalls drei Monate, bis er bei der Sommersonnenwende am 21. Juni vom Sommer abgelöst wird.
Wie ist das Wetter im Frühling?
Das Wetter im Frühling zeichnet sich in den gemäßigten Breiten der Nordhalbkugel, wo bekanntlich auch Deutschland liegt, durch mildere Temperaturen aus. Zwar ist gerade im März vielerorts noch Frost möglich, jedoch werden die mittleren Temperaturen spür- und messbar wärmer. Auf Basis von Daten des Deutschen Wetterdienstes (DWD) hat das Portal Wetter.de die Temperaturmittel des Frühlingswetters von 1991 bis 2020 ausgerechnet:
Monat | Höchste Temperatur im Schnitt |
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März | 7,7°C |
April | 13,1°C |
Mai | 17,3°C |
Auch die Zahl der Sonnenstunden steigt im Frühling. Demnach gibt es im März durchschnittlich 3,8 Sonnenstunden am Tag. Im April sind im Schnitt 5,3 und im Mai 6,8 Sonnenstunden zu erwarten.
Monat | Niedrigste Temperatur im Schnitt |
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März | -0,6°C\t |
April | 2,3°C |
Mai | 6,1°C |
Frühling: Warum ist das Wetter im April so unterschiedlich?
Ein Monat im Frühling sticht jedoch besonders heraus. Der April hat den Ruf, besonders eigenwillig zu sein. Durch die starken Schwankungen des Wetters ist ihm eines der wohl bekanntesten, monatsbezogenen Sprichwörter gewidmet worden: „April, April, der Macht, was er will.“ In anderen Variationen weiß der Frühlingsmonat nicht, was er will.
Fest steht jedoch: Was das Wetter angeht, weiß der April zu überraschen. Von einer zwischenzeitlichen Rückkehr des Winters durch Schnee, über Hagel und Starkregen bis zu hohen Temperaturen, die auf den zwei Monate später beginnenden Sommer hinweisen, ist vieles möglich.
Wechselhaftes Aprilwetter: Frühling ist Zwischenjahreszeit
Grund des variablen Wetters im April liegt in der Bewegung der Sonne. Im Gegensatz zu Sommer und Winter ist der Frühling, wie der Herbst auch, eine Zwischenjahreszeit: Die Sonne wandert aus Richtung des Äquators nach Norden. Während dieser Bewegung liegt laut DWD die Grenze zwischen kalter und warmer Luft in den gemäßigten Breiten, also auch über Deutschland.
Somit kann sowohl kalte Polarluft, als auch warme Luft aus dem Mittelmeerraum nach Deutschland kommen, was zum charakteristischen Aprilwetter führt – bei Niederschlägen und Sonnenstunden. Im Frühling und Sommer kann es durch die Kombination von Saharastaub und Regenfällen zu sogenanntem Blutregen kommen.
Frühling: Wie wirkt sich das Wetter auf Natur und Menschen aus?
Durch das wärmere Wetter und die höhere Zahl von Sonnenstunden im Frühling ist auch in der Natur mehr los. Pflanzen wachsen und Blütenknospen öffnen sich. Zudem wachen Tiere aus dem Winterschlaf oder der Winterstarre auf, Zugvögel kehren nach Mitteleuropa zurück. Für einige Tiere beginnt auch die Paarungszeit.
Anders als bei Tieren hat der Frühling auf Sexualhormone bei Menschen laut Forschenden keinen Einfluss, jedoch kann die positivere Stimmung dennoch dazu führen, dass jemand seinen „zweiten Frühling erlebt“, wenn er oder sie sich in höherem Alter noch einmal verliebt oder allgemein einen Neuanfang wagt.
Die Jahreszeiten haben jedoch trotzdem Einfluss auf die Gemütslage von Menschen. Demnach schüttet die Zirbeldrüse im dunkleren Winter stärker das Schlafhormon Melatonin aus. Wenn es im Frühling jedoch länger hell wird, wird vermehrt aktivierende Hormon Serotonin ausgeschüttet. (ms)