Nützlinge als Waffe im Garten: Wie Sie kleine Insekten anlocken

Es ist lästig, wenn frisch eingepflanzte Pflanzen von Schädlingen zerfressen werden. Jedoch können Nützlinge dabei helfen, den Garten zu retten.
Kassel – Schädlinge im Garten können eine echte Plage sein. Sie zerfressen Blumen, Gemüse und wenn es Überhand nimmt, können sie sogar ganze Bäume zerstören. Um sie wieder zu verscheuchen, gibt es viele verschiedene Möglichkeiten. Eine davon ist zu chemischen Mitteln zu greifen und die Tiere dadurch abzutöten oder in die Flucht zu jagen. Wer darauf aber lieber verzichtet, kann stattdessen eines von vielen Haushaltsmitteln nutzen, oder Jauchen aus Kräutern selber herstellen, die Schädlinge wie Blattläuse aus dem Garten vertreiben.
Doch das sind noch nicht die einzigen Möglichkeiten, um Quälgeister wie Wühlmäuse, Möhrenfliegen, Läuse, Raupen, Schnecken und Ameisen loszuwerden. Denn neben ihnen gibt es Nützlinge, die helfen, die Schädlinge zu beseitigen, wie das Online-Portal gartenjournal.net berichtet. Zu den möglichen Nützlingen zählen beispielsweise Marienkäfer, Wildbienen, Vögel, Florfliegen, Würmer und Igel. Falls die Tierchen noch nicht im Garten leben, gibt es ein paar einfache Tricks, um sie anzulocken.
Nützlinge statt Chemie: So einfach wird man Schädlinge im Garten los
Die wichtigste Regel vorne weg: der Garten muss frei von Chemie sein, denn das vertreibt die Nützlinge. Dazu gehören auch chemische Mittel, die zur Unkrautbekämpfung genutzt werden. Stattdessen gibt es nützliche Hausmittel, wie Holzkohleasche, um Unkraut im Garten zu vernichten. Am besten ist ein ökologisches Gleichgewicht im Garten, denn das mögen die Nützlinge am liebsten. Ist das der Fall, kommen sie meist schon von alleine, allerdings können Sie ihnen noch eine Unterstützung bieten: Insekten freuen sich beispielsweise, wenn an sonnigen Plätzen eine Trockenmauer oder ein Steinhaufen liegt. Die Zwischenräume können die Tiere gut als Zuhause nutzen, ohne viel Aufwand zu betreiben.
Auch sogenannte Insektenhotels und Niströhren helfen ihnen, sich gut anzusiedeln. Außerdem sind auch morsche Baumstämme, Laub- und Reisighaufen eine beliebte Anlaufstelle für Insekten und Igel. Auch Vogelhäuschen, Fledermauskästen sowie katzensichere Igelhäuser laden die Tiere ein, sich in dem Garten niederzulassen, wie gartenjournal.net berichtet.
Artenvielfalt im Garten: Nützlinge als Waffe gegen Schädlinge
Sind die Nützlinge erst einmal da, verputzen sie einige der Schädlinge. Auf Marienkäfer ist beispielsweise immer Verlass, denn diese fressen Läuse, wie das Redaktionsnetzwerk Deutschland (RND) informiert. Außerdem vertilgen auch Florfliegen die unbeliebten Läuse, ebenso fressen sie aber auch Milben. Gegen größere Schädlinge wie Raupen, Schnecken und Käfer helfen hingegen Vögel. Und auch bei Igeln stehen die größeren Tiere auf dem Speiseplan.
- Zum Anlocken von Nützlingen geeignet:
- Obst: Kornelkirsche, Schlehe, Schwarzer Holunder, Kulturapfel, Himbeere, Brombeere
- Kräuter: Kräuterbeet: Bärlauch, Dill, Salbei, Schnittlauch, Zitronenmelisse, Minzen aller Art
- Stauden: Wiesenschafgarbe, Akelei, Gänseblümchen, Kornblume, Türkenbundlilie, Sommerflieder
- (Quelle: gartenjournal.net)
Neben der Möglichkeit den Nützlingen einen sicheren Nist- und Brutort zu schaffen, gibt es auch Pflanzen, die die Tiere anlocken. Beispielsweise bietet sich Obst, wie Kulturäpfel und Brombeeren oder Kräuter wie Dill und Salbei an. Allerdings ziehen auch Stauden, wie Gänseblümchen und Sommerflieder, die kleinen Insekten an. Grundsätzlich gilt aber: Umso facettenreicher, desto mehr verschiedenen Tiere kommen. Auswahl an möglichen Pflanzen gibt es schließlich eine Menge. (Fee Halberstadt)