„Zu keiner Zeit akzeptabel“: Von welchem Lebensmittel Sie die Finger lassen sollten
Instant-Nudeln können im Alltag zwar als schnelle Mahlzeit für zwischendurch herhalten, wirklich empfehlenswert ist das Lebensmittel allerdings nicht.
Kassel – Tiefkühlpizza, Gemüseauflauf oder Instant-Nudeln: Fertigprodukte finden sich in nahezu jedem Supermarkt, sind schnell zubereitet und sparen Arbeit. Doch die schnellen Mahlzeiten bringen auch zahlreiche Nachteile mit sich.
Die Lebensmittel sind nicht nur teuer, sondern können auch dank zahlreicher Inhaltsstoffe der Gesundheit schaden. So fanden Forscher der Universitäten Tufts und Harvard heraus, dass Fertigprodukte das Darmkrebs-Risiko erhöhen können. Zwar sollen Zucker, Fett und Salz für Geschmack sorgen, sind auf längere Sicht und in größeren Mengen allerdings ungesund.
Instant-Nudeln: Lebensmittel enthält Geschmacksverstärker und Zusatzstoffe
Dazu zählen auch Instant-Nudeln, die mit einer Reihe von Zusatzstoffen und E-Nummern versehen sind. So enthalten beispielsweise Instant-Nudeln der Marke „Mama“ in der Geschmacksrichtung „Huhn“ neben Palmöl, diverse Säureregulatoren, Verdickungsmittel und Geschmacksverstärker. Echtes Hähnchenfleisch gibt es dabei nicht, lediglich „Huhn-Aroma“, wie die Zutatenliste des Produkts verrät.
Die Nudeln, die unter anderem bei Rewe und Kaufland angeboten werden, enthalten pro 100 Gramm 1,5 Gramm Salz. Das sind bereits ein Viertel des empfohlenen Tagesbedarfs. Sechs Gramm Salz pro Tag empfiehlt die Deutsche Gesellschaft für Ernährung (DGE), die Weltgesundheitsorganisation (WHO) dagegen nur fünf. Doch zu viel Salz kann laut DGE das Bluthochdruck-Risiko erhöhen. Schon jetzt würden Männer und Frauen in Deutschland die empfohlene Menge weit überschreiten.
Ernährungsforscher rät von Instant-Nudeln ab – Lebensmittel „nicht empfehlenswert“
Die Instant-Nudeln in derselben Geschmacksrichtung von „Ming Chu“ bei Edeka enthalten mit 0,9 Gramm pro 100 Gramm zwar weniger Salz. Sind mit 76 Kilokalorien auf 100 Gramm aber nicht wesentlich nahrhafter. „Eine einzelne Suppe zu 320 Milliliter, zubereitet nach der Vorgabe des Herstellers, liefert ein Produkt, das keinen ernährungsphysiologischen Nutzen hat“, sagte Ernährungsforscher Stefan Kabisch vom Deutschen Institut für Ernährungsforschung Potsdam-Rehbrücke gegenüber dem Fitness-Magazin Fitbook.

Die Mahlzeit bestehe zu 50 Prozent aus schnell resorbierbaren Kohlenhydraten wie Einfachzuckern sowie zu 20 Prozent aus gesättigten Fetten, erklärte Ernährungsexperte Kabisch. Durch kaum enthaltenes sättigendes Eiweiß, gesunde Fettsäuren und Ballaststoffe werde man davon „weder satt noch bleibt man mit größeren Mengen des Produktes langfristig gesund“. Auch wenn es mal schnell gehen muss, sei das Fertiggericht „nicht empfehlenswert“.
Experte zu Instant-Nudeln: „Zu keiner Zeit ein akzeptables Lebensmittel“
Lange satt machen dagegen andere Lebensmittel, etwa Kartoffeln, Vollkornprodukte und Linsen. Die „Mama“-Nudeln kommen nur auf 5 Gramm Ballaststoffe pro 100 Gramm. Zum Vergleich: Grüne Erbsen enthalten auf 100 Gramm bereits 5,3 Gramm Ballaststoffe, informierte Ernährungsexpertin Birthe Wulf im Edeka-Blog „1000 Fragen, 1000 Antworten“.
„Eine Unbedenklichkeit kann ich dem Produkt für keinen Zeitrahmen ausstellen, es ist zu keiner Zeit ein akzeptables Lebensmittel“, urteilte Kabisch gegenüber Fitbook entschieden. Da scheint eine selbstgemachte Nudelsuppe mit Gemüse und Hähnchenfleisch deutlich gesünder und nahrhafter – auch, wenn die Zubereitung länger dauert. (kas)