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Wie ehrlich sind Deinfluencer auf Social Media?

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Von: Robin Dittrich

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Influencer bewerben häufig Produkte nur, weil sie dafür Geld erhalten. Fans kaufen diese dann und bleiben enttäuscht zurück. Doch es geht auch anders.

Berlin – Influencer sind mittlerweile den meisten ein Begriff. Diese bewerben auf unterschiedlichen sozialen Netzwerken Produkte und erhalten dafür Geld vom Auftraggeber. Fans werden dadurch häufig zum Kauf bewegt. Doch was ist ein Deinfluencer? Dieser Begriff kam zuletzt auf.

Werbung auf Social Media – Deinfluencer stehen Influencern gegenüber

Influencer werden in der Regel dafür bezahlt, um Produkte auf unterschiedlichen Social-Media-Kanälen zu bewerben. Problematisch kann dabei sein, dass diese Produkte blindlings vermarktet werden, ohne dass die Influencer diese selbst getestet haben oder davon überzeugt sind. Zuletzt kam der Begriff der „Deinfluencer“ häufiger auf. So werden Influencer bezeichnet, die vom Kauf einzelner Produkte abraten, wenn ihnen diese nicht gefallen. Der Begriff gewinnt auf TikTok und Instagram immer mehr an Bedeutung.

Der Begriff „Deinfluencing“ wird auf Social Media immer beliebter – was bedeutet er?
Der Begriff „Deinfluencing“ wird auf Social Media immer beliebter – was bedeutet er? © Olaf Fuhrmann/Imago (Symbolbild)

Im vergangenen Monat wurde der Hashtag „deinfluencing“ auf TikTok weltweit in über 12.000 Posts verwendet – diese Posts erreichten mehr als 327 Millionen Views. Dabei geht es vor allem um Haarprodukte oder Make-up. Der Beweggrund für die Deinfluencer: Fans der Influencer kaufen sich die beworbenen Produkte, weil sie durch diese von der Qualität überzeugt wurden. Hält das Produkt nicht, was es verspricht, bleibt meist nur die Enttäuschung und herausgeworfenes Geld zurück. Wie können Social-Media-Nutzer entscheiden, wer ehrliche Werbung für ein Produkt macht?

Wie ehrlich sind Influencer auf Social Media?

Wie die Social-Media-Marketing-Expertin Ann-Katrin Schmitz gegenüber der dpa erklärt, haben es ehrliche Influencer in der heutigen Zeit schwer, weil Konsumenten „täglich von Produktempfehlungen überschwemmt werden und regelrecht abstumpfen“. Sie betrachtet den Trend der Deinfluencer als positiv und sieht darin eine große Chance, als Influencer authentisch zu wirken. Ihrer Meinung nach haben es „gute Influencer schon immer verstanden, ehrliche Empfehlungen auszusprechen – auch, wenn Produkte nicht das halten, was sie versprechen.“

Influencer stecken dabei teils in einer Zwickmühle – vor allem, wenn sie monetär auf jeden Werbepartner angewiesen sind. „Kritik an Marken kann Werbepartner abschrecken“, sagt Katrin Schmitz. Kleineren oder hobbymäßigen Influencern kann das Deinfluencen deutlich leichter fallen. Ob sich Social-Media-Nutzer letztendlich für ein Produkt entscheiden, ist aber ohnehin weiter ihre eigene Entscheidung. Influencer wie Deinfluencer geben bei Produkten und Marken ihre eigenen Erfahrungen weiter – diese können sich im Gegensatz zu anderen unterscheiden.

Doch warum ist Deinfluencing überhaupt so populär? „Die Leute haben durch die Inflation weniger Geld zur Verfügung und achten mehr darauf, wofür sie es ausgeben“, zitiert die dpa Hobby-Influencerin Vita Wirt. Vorsicht ist geboten, wenn vermeintliche Deinfluencer ein Alternativprodukt bewerben, für das sie dann bezahlt werden. Bisher sind Marketing-Expertin Schmitz allerdings „keine Fälle bekannt, bei denen sich Influencer und Marken absprechen, um diesen Effekt zu nutzen.“ Zu den bekanntesten Influencern zählte auch Fynn Kliemann, der mit einem Maskenskandal auf sich aufmerksam machte. Das Verfahren gegen ihn wurde jedoch eingestellt.

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