Edeka greift knallhart durch und schmeißt Schüler raus – „Einfach inakzeptabel“

Kurz in der Pause bei Edeka Snacks holen, ist für einige Berliner Schüler derzeit nicht drin. Eine gesamte Schule hat im Markt Hausverbot.
Berlin – Dass Teenager das eine oder andere Mal im jugendlichen Übermut über die Stränge schlagen können, ist bekannt. Was sich Schüler einer Berliner Sekundarstufe am 26. Januar in einem Edeka-Markt erlaubt haben, geht aber wohl über einen Dummen-Jungen-Streich hinaus.
Häufig sind eher die Kunden verärgert, wenn es Ärger in einer Filiale gibt. In diesem Fall war es aber die Geschäftsführung, die zu drastischen Maßnahmen griff. Aufgrund des schlechten Benehmens der Schüler hatte die Filialleitung das Hausverbot mit der Schulleitung als erzieherische Maßnahme abgestimmt, wie die Berliner Zeitung berichtet. Demnach dürfen die Schüler der Friedrich-Bergius-Schule infolgedessen die Edeka-Filiale in der Handjerystraße bis zum Ende der Winterferien nicht mehr betreten. Doch was war passiert?
Harte Strafe: Jugendliche randalieren und werfen Gegenstände im Berliner Edeka Markt
Wenn Produkte im Sortiment fehlen, kann das für Ärger beim Kunden sorgen. Wenn Produkte durch die Gegend geworfen werden, sorgt das für Ärger bei der Filialleitung. Dem Bericht nach sollen Schüler der Friedrich-Bergius-Schule „Flaschen, Dosen, Kekspackungen aus den Regalen genommen und auf den Boden geschmissen“ haben, wie der Marktleiter der Edeka-Filiale berichtet. Nachdem die Schüler darüber hinaus noch angefangen hatten, andere Kunden zu schubsen und anzurempeln, sei eine Grenze überschritten worden, wie es in der Zeitung heißt.
Die Schulleitung habe daraufhin mit der Filialleitung Rücksprache gehalten und im Anschluss persönlich ein Plakat vor der Edeka-Filiale aufgestellt, dass sämtlichen Schülern der Friedrich-Bergius-Schule den Zutritt zum Markt verbietet. Das Verbot gilt bis einschließlich 4. Februar.
In den sozialen Medien hat der Vorfall bereits für viel Diskussionsstoff gesorgt. Auf Twitter zeigen viele Nutzer Verständnis für das Verbot. „Richtig so, Benehmen ist der Grundstock der Bildung“, twitterte ein Nutzer etwa. „Super Entscheidung, bei dem schlechten Benehmen der Schüler nachvollziehbar“, twittert ein anderer. Ein weiterer wird etwas deutlicher: „Wie sich eine Vielzahl der Jugendlichen in Berlin benimmt, ist einfach inakzeptabel.“
Hausverbot für Berliner Schüler bei Edeka sorgt für geteilte Netzreaktionen
Andere stellen die Sinnhaftigkeit des Hausverbotes infrage. „Erziehung? In Berlin?“, fragt eine Nutzerin mit einem lachenden Emoji. Ein anderer Nutzer fragt sich, wie genau der Markt das kontrollieren solle. Allerdings gibt es auch kritische Stimmen zu dem Verbot. „Finde ich etwas zu pauschal...Ich kann mir nicht vorstellen, dass alle Schüler schlechte Manieren haben“, twittert einer. „Die gute alte Sippenhaftung“ kritisiert ein anderer.
Deutliche Worte fand in jüngerer Vergangenheit auch ein Edeka-Chef in einem Preisstreit mit Markenherstellern. (Niklas Müller)