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Lidl führt 5D-Regel ein: Was sich für Kunden jetzt ändert

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Von: Lea-Sophie Mollus

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Als erster Händler in Deutschland hat der Discounter Lidl auf 5D umgestellt. Was steckt hinter der Neuerung?

Kassel – Ab sofort gibt es bei dem Discounter Lidl nur noch Fleisch- und Wurstwaren, die komplett aus Deutschland stammen. Das heißt: Geburt, Aufzucht, Mast, Schlach­tung und Verarbeitung sind in Deutschland erfolgt. Das Ganze wird als „5xD“ oder auch kurz „5D“ angepriesen.

Bisher gab es in Deutschland schon die 4D-Regel, nach der zwar die Produktion in Deutschland stattfand, Schweine aber importiert werden konnten. Lidl ist mit der Aufstockung auf 5D nun der erste Händler in Deutschland, der diese Regel komplett umsetzt.

HaltungsformTierwohl-Niveau bei der Haltung
1Stallhaltung
2Stallhaltung plus
3Außenklima
4Premium

5D-Regel bei Lidl: Das ändert sich beim Kauf von Fleisch und Wurst

5D gilt nach Aussage des Unternehmens in allen über 3200 Lidl-Filialen in Deutschland bei allen Produkten der Eigenmarke „Metzgerfrisch“. Der Discounter hat nahezu sein ganzes Fleisch- und Wurstsortiment umgestellt.

„Mit unseren Partnern haben wir in den letzten Monaten intensiv daran gearbeitet, alle Teile der Lieferkette für nahezu alle Frischfleisch- und Wurstprodukte unter unserer Eigenmarke ‚Metzgerfrisch‘ auf deutsche Herkunft umzustellen. Dadurch setzen wir als erster deutscher Händler ein bundesweites ‚5xD‘-Angebot konkret um“, sagt Christoph Graf, Geschäftsleiter Einkauf bei Lidl in Deutschland, in einer Pressemitteilung.

Lidl stellt auf 5D um: Werden Fleisch und Wurst nun teurer?

Die Auswirkungen für die Kunden, die die 5D-Regel mit sich bringt, werden sich vor allem bei den Preisen für Fleisch und Wurst zeigen. Noch sind diese jedoch nicht erkennbar.

Einkaufswagen des Discounters Lidl stehen in einer Reihe.
Lidl stellt auf 5D um. Das betrifft das Fleisch- und Wurstsortiment des Discounters. © Marijan Murat/dpa

Lidl will mit 5D-Regel die deutsche Landwirtschaft unterstützen

Bereits Anfang des Jahres hatte Lidl die 5D-Regel eingeführt – und nun komplett umgesetzt. Auch andere große Supermärkte bekannten sich zu 5D – darunter Aldi, Rewe und Penny. Der Hintergrund für die Umstellung seien laut gewordene Kundenwünsche nach heimischen Produkten, denen man damit nun nachkommen wolle, heißt es in der Pressemitteilung von Lidl. Zudem unterstütze die Umstellung der Produktion die heimische Landwirtschaft und das Tierwohl werde gefördert.

An der Kennzeichnung mit 1, 2, 3 oder 4 können sich Kunden beim Fleischkauf orientieren: Je höher die Zahl, desto besser die Bedingungen bei der Haltung. Wie gut es den Tieren aber wirklich gegangen ist, kann die Haltungsform-Kennzeichnung laut Verbraucherzentrale nicht wirklich aussagen. Die Einstufungen beziehen sich auf Aspekte wie Platzangebot und Einstreu im Stall – das garantiert noch lange kein Tierwohl. Daher ist nun ein fünfstufiges Tierwohl-Modell geplant. (Lea-Sophie Mollus)

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