Gravierende Lidl-Änderung – Discounter will bestimmte Produkte deutlich reduzieren
Um seinen Kunden bessere Alternativen zum Fleischkonsum anzubieten, möchte der Discounter Lidl sein Sortiment ändern. Dies soll bis 2025 vollzogen sein.
Kassel - Weg von tierischen Produkten und hin zu pflanzlichen Alternativen. So lautet das Motto von Lidl auf der Messe „Grüne Woche“ in Berlin. Der Discounter der Schwarz Gruppe möchte sein Sortiment umgestalten und möchte die Anzahl an tierischen Produkten reduzieren. „Der Wechsel ist alternativlos“, sagt Christoph Graf, Chefeinkäufer bei Lidl, gegenüber der Lebensmittel Zeitung.
Der Discounter möchte damit den Spagat zwischen Ökonomie und Ökologie schaffen und gleichzeitig die jüngere Kundschaft ansprechen. „Wir brauchen auf der ganzen Welt eine bewusstere Ernährung, um uns in unseren planetaren Grenzen zu ernähren“, erklärt Graf. Um dieses selbstgestecktes Ziel zu erreichen, müsse der Konzern weg von den tierischen und hin zu den pflanzlichen Erzeugnissen.

Änderung des Sortiments bis 2025 geplant: Themenwochen als Überbrückung
Kunden müssen aber keine Angst haben, dass der Discounter über Nacht kein Fleisch mehr verkauft. Der Wandel hin zu einem grüneren Sortiment ist langfristig angelegt. Bis 2025 soll der Anteil an pflanzlichen Artikel im Sortiment stetig wachsen. In der Zwischenphase sind Themenwochen mit einem Fokus auf pflanzliche Produkte geplant, um die Kunden an die Veränderung zu gewöhnen.
Die Discounter mit dem höchsten stationären Umsatz im Jahr 2021 nach der Studie „Stationärer Einzelhandel 2021“ des Forschungs- und Bildungsinstitut EHI:
Discounter | Stationärer Umsatz in Milliarden Euro |
---|---|
Lidl | 21,6 |
Aldi Süd | 16,4 |
Netto | 14,55 |
Aldi Nord | 12,2 |
Penny | 8,05 |
Laut Lidl-Sprecher Graf biete sich dem Einzelhandel eine große Chance. „Der Innovationsdruck ist riesig in diesem Bereich. Ein Schnitzel ist ein Schnitzel. Da können sie nicht viel verändern. Bei den Ersatzprodukten hat sich sensorisch sehr viel getan“, sagt der Chefeinkäufer. Auch seien die Lieferanten dazu bereit, den Wandel mitzutragen.
Nicht nur beim Sortiment, sondern auch an der Kasse müssen sich Kunden des Discounters auf Änderungen gefasst machen. Denn: Die Preise für viele Lidl-Produkte werden teurer. (Patryk Kubocz)