Rewe kämpft mit bekannten Marken um Preise - Wegen des Preiskampfes drohen bald leere Regale
Rewe liegt aktuelle mit Coca Cola, Nivea und Co. im Clinch. Der Streit um die Preise in der Corona-Pandemie scheint langsam zu eskalieren - es drohen sogar leere Regale.
- Die Supermarktkette Rewe* und Hersteller großer Marken streiten um Preise.
- Die Händler drohen, ihre Produkte nicht mehr an Rewe zu liefern.
- Leere Regale könnten schon bald die Realität sein, warnt ein Experte.
Kassel - Rewe zählt zu den beliebtesten Supermärkten in Deutschland. Allerdings zofft sich die Rewe-Group mit namenhaften Herstellern und Marken - etwa mit Coca Cola, dem Nivea-Hersteller Beiersdorf und dem Saftproduzenten Eckes-Granini. Seit Wochen wartet der Einzelhändler auf eine Vielzahl von Produkten.
Bereits im Oktober sollen die jährlichen Konditionsverhandlungen zwischen Aldi*, Lidl*, Edeka* und Co. beinahe eskaliert sein. Der Discounter-Riese Lidl verbannt Haribo* aus seinem Sortiment.
Jetzt versuchen die Händler aufgrund der Corona*-Krise Produkte für ihre Kunden günstiger anzubieten. Währenddessen setzen die Hersteller aber auf höhere Preise, um ihre Umsatzeinbrüche zu kompensieren. Das habe bereits zu Rauswürfen, Lieferstopps und leeren Regalen geführt.
Name | Rewe-Group |
---|---|
Vertriebslinien | unter anderem Rewe, Penny, Toom, ITS Reisen |
Sitz | Köln |
Rewe: Fliegen schon bald die ersten Marken aus dem Sortiment?
Zudem wollen bestimmte Marken in den Fokus rücken und prominenter in den Märkten präsentiert werden. Doch für die Händler sind Aufsteller und andere Werbemaßnahmen wegen Corona nicht sinnvoll. Dadurch könnten sich Kunden auf der engeren Verkaufsfläche unsicher fühlen und nicht ausreichend Abstand einhalten.
Worum es sich bei den Diskussionen mit genau Rewe handelt, ist derzeit unklar. Vermutlich wird um die Preise verhandelt, die im nächsten halben Jahr gelten sollen. Davon sind folgende Markenprodukte betroffen:
- Coca-Cola (auch Light und Zero)
- Monster (der Energy-Drink)
- Säfte von Hohes C
- Die Limo
- Eckes-Granini
- Pago Früchtsäfte
- Yo Fruchtsirup
- Fruchttiger
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Rewe im Streit mit bekannten Marken - auch Nivea ist betroffen
Auch mit den Nivea-Produkten von Beiersdorf sei Rewe unzufrieden. Den Händler stören die Mengen von Nivea-Artikeln, die es beim Discounter Aldi erheblich günstiger gibt. Das berichtet „chip.de“. Rewe fordert nun, dass die Produkte beim Partner Penny zu den gleichen Preisen angeboten werden.
Sollten sich die Firmen auf kein Ergebnis einigen, könnte sich die Situation schnell ändern. Rauswürfe aus dem Sortiment können ein Druckmittel sein, um die gewünschten Konditionen und Preise doch noch durchzusetzen.

Experte warnt: Zoff zwischen Rewe und bekannten Marken könnte zu leeren Regalen führen
Rainer Münch, Partner der Strategieberatung Oliver Wyman und Leiter der Praxisgruppe Handel und Konsumgüter in Deutschland erwartet, dass sich die Situation in diesem Jahr noch verschlimmert. „Bei den Jahresverhandlungen mit den Herstellern wird es mit aller Härte zur Sache gehen.
Das kann auch einen neuen Höhepunkt bei Auslistungen bedeuten“, erklärt er in einem Interview. In dem aktuell laufenden Preis-Krieg hat bereits Aldi die Konkurrenten Lidl und Rewe geschockt. (kas) *hna.de ist Teil des bundesweiten Ippen-Digital-Redaktionsnetzwerks.