Droge in Champagner: Flaschen voll mit Ecstasy – Es droht Lebensgefahr
Nach ersten Fällen im Februar wurde nun wieder Ecstasy in Champagnerflaschen nachgewiesen. Zwei Chargen sind betroffen. Was Sie nun dringend beachten müssen.
Kiel – Die Verbraucherzentrale Schleswig-Holstein warnt erneut vor flüssigem Ecstasy, der in Champagnerflaschen gefunden wurde. Das Berühren wie auch Trinken des Flascheninhalts sei lebensgefährlich. In Deutschland ist es demnach bereits zu sieben sehr schweren Krankheitsfällen sowie zu einem Todesfall gekommen. In den Niederlanden habe es zudem vier Krankheitsfälle gegeben.
Die Flaschen seien über eine bisher unbekannte Website gekauft worden. Betroffen von dem Rückruf ist laut Verbraucherzentrale aktuell die Sorte „Moët & Chandon Ice Impérial“ in der 3-Liter-Größe. Konkret gehe es um zwei Chargen:
Rückruf von „Moët & Chandon Ice Impérial“ (3 Liter) |
---|
Chargennummer: LAJ7QAB6780004 |
Chargennummer: LAK5SAA6490005 |
Verbraucherzentrale |
Rückruf: Erneut Ecstasy in Champagnerflaschen: So lässt es sich von Schaumwein unterscheiden
Zwar seien die mit flüssigem Ecstasy gefüllten von außen nicht von mit Champagner gefüllten Flaschen zu unterscheiden. Beim Ausgießen jedoch zeigte sich im Fall von Ecstasy eine rötlich-braune Farbe, die sich mit der Zeit verdunkelt und nach Anis rieche. Zudem sprudele die Flüssigkeit im Fall von Ecstasy nicht, so die Verbraucherzentrale über den vom Rückruf betroffenen Champagner.
Da bereits das Berühren oder Schmecken der Flüssigkeit zu ernsthaften gesundheitlichen Problemen führen kann, sollten Verbraucher, die eine Flasche der oben genannten Chargen besitzen, entweder die Polizei rufen. Laut Verbraucherzentrale können zudem die Flaschen im Handel zurückgegeben werden.

Im Restaurant vermeintlichen „Moët & Chandon“ getrunken: ein Todesfall, mehrere Verletzte
Bereits im Februar waren mit Ecstasy gefüllte Champagnerflaschen des Herstellers gefunden worden. Nachdem Restaurantgäste in Weiden, in der Oberpfalz, vermeintlichen Champagner der Marke „Moët & Chandon“ getrunken hatten, kam es zu mehreren Verletzten und einem Todesfall. Chemische Untersuchungen zeigten später, dass die Flasche mit dem „Moët & Chandon“-Etikett keinen Schaumwein, sondern hoch konzentriertes Ecstasy enthielt. Der Champagner-Hersteller Moët & Chandon selbst vermutete einen Fall von Drogenschmuggel. Es habe sich nicht „um ein Qualitätsproblem, sondern um einen Kriminalfall“ gehandelt, so das Unternehmen laut AFP.
Drogen gehören recht selten zu den Gründen für Rückrufe. Häufiger drohen Verletzungsgefahren oder andere gesundheitliche Risiken, etwa im Fall einer Kaffeesorte bei Aldi, die wegen Glassplittern zurückgerufen wird. Auch Verunreinigungen durch Krankheitserreger sind nicht selten. (tk)