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Ferrero-Rückruf verhinderte weltweiten Salmonellen-Ausbruch – „Tausende Kinder hätten erkranken können“

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Von: Leoni Billina

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Im Frühjahr 2022 gab es einen großen Rückruf von Ferrero-Produkten. Einer aktuellen Studie zufolge ist damit ein weltweiter Salmonellen-Ausbruch knapp verhindert worden.

Eine schnelle Nachverfolgung und behördliche Warnungen haben im vergangenen Jahr einen weltweiten Salmonellen-Ausbruch verhindert. „Ohne ein klares und koordiniertes Vorgehen in ganz Europa und darüber hinaus wären möglicherweise Tausende von Kindern mehr erkrankt und möglicherweise viele gestorben“, sagte die Seuchenexpertin Johanna Takkinen von der europäischen Gesundheitsbehörde ECDC mit Sitz in Stockholm einer Mitteilung zufolge.

Rückruf von Ferrero-Produkten im Frühjahr 2022 nach Salmonellen-Fällen

Schuld an der Beinahe-Katastrophe waren Überraschungseier und andere Ferrero-Produkte: Die waren im April 2022 in mehreren Ländern – auch Deutschland – zurückgerufen worden, nachdem eine Häufung von Salmonellen-Fällen festgestellt wurde. Als Ursache stellte sich eine Verunreinigung in einer Schokoladenfabrik im belgischen Arlon heraus. Großbritannien war mit 128 Fällen ein Hotspot, wie merkur.de berichtet.

Die Ferrero-Fabrik in Arlon
Wegen einer Verunreinigung in der Ferrero-Fabrik in Arlon mussten vergangenes Jahr Produkte zurückgerufen werden. © Eric Lalmand/BELGA/dpa

„Vorläufige Befragungen der ersten Fälle deuteten auf Kinder-Schokoladenprodukte als möglichen Träger der Infektion hin“, berichtet Takkinen. Mehrere Länder hätten daraufhin eine steigende Anzahl von Fällen gemeldet, die mit denen des Ausbruchs im Vereinigten Königreich identisch gewesen seien. Durch eine schnelle internationale Koordinierung und den Abgleich von Proben und Daten sei es möglich gewesen, die belgische Schokoladenfabrik als Ursprungsort der Salmonellen zu bestimmten. Daraufhin seien in 130 Ländern Warnungen und Rückrufe ausgesprochen worden.

Nach ersten Salmonellen-Erkrankungen: Schnelle Zusammenarbeit verhindert Schlimmeres

Nur durch die interdisziplinäre Zusammenarbeit zwischen Mikrobiologen, Epidemiologen und Lebensmittelsicherheitsexperten sei es gelungen, einen „weltweiten Ausbruch“ zu verhindern, so Takkinen. Auch die enge Überwachung in Großbritannien habe Schlimmeres verhindert.

Im September 2022 hatte Ferrero dann die endgültige Genehmigung erhalten, die betroffene Fabrik geöffnet zu lassen. Im Juni war dies bereits vorübergehend und unter Auflagen geschehen.

Ein aktueller Rückruf in Deutschland betrifft keine Schokolade, sondern Chips: Verbraucher sollten diese auf keinen Fall essen, da ein krebserregender Stoff enthalten sein könnte.

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