Krebserregende Stoffe in Hundespielzeug gefunden – Experten warnen
Hunde sind für viele fast schon ein Familienmitglied. Um so schlimmer ist es, wenn der Vierbeiner krank wird. Stiftung Warentest hat gefährlich Stoffe in Hundespielzeug gefunden.
Kassel – Ein quietschendes Hühnchen, ein Leckerliespender oder gar eine Fleischwurstimitation: Für den „besten Freund des Menschen“ gibt es die verschiedensten Spielzeuge. Doch nicht alle sind zu empfehlen, wie ein Test von Stiftung Warentest zeigt.
Wer seinem Hund mit einem neuen Spielzeug erfreuen will, sollte dieses besser sorgfältig auswählen. In insgesamt vier der fünfzehn getesteten Produkte fand Stiftung Warentest krebserregende Stoffe.
Stiftung Warentest testet Hundespielzeug: Krebs ist auch eine Gefahr für den Hund
Bei Kinderspielzeug und anderen Erzeugnissen aus Plastik wird schon seit langem darauf geachtet, dass von den Produkten keine Krebsgefahr ausgeht. Dabei sind Krebserkrankungen auch bei Hunden keine Seltenheit. Von 100.000 Hunden erkranken rund 800 bis 900 an Krebs, wie das italienische Journal für Veterinärforschung BioMed Central Veterinary Research schreibt.
- Anzeichen dafür, dass ein Hund an Krebs erkrankt sein könnte
- Schwellungen, die nicht wieder zurückgehen
- Schlecht heilende Wunden
- Veränderungen im Hundemaul (beispielsweise blasses Zahnfleisch)
- Gewichtsverlust, Gewichtszunahme, Appetitlosigkeit
- Ausfluss oder Blutungen aus Körperöffnungen, unangenehmer Geruch
- Beschwerden beim Schlucken- und Fressen, Antriebslosigkeit und mangelnde Ausdauer
- Lahmheit, Steifheit, Atemnot
- Probleme mit Stuhlgang und Urin
- Veränderungen der Verhaltens
- Quelle: Ein Herz für Tiere
Zum Vergleich: Im Jahr 2018 erkrankten 498.000 Menschen in Deutschland an Krebs, wie das Deutsche Krebsforschungszentrum dkfz schreibt. Das entspricht knapp über 0,5 Prozent der deutschen Bevölkerung. Die von BioMed Central Veterinary Research angeführte Studie, kommt bei Hunden sogar auf eine prozentuale Wahrscheinlichkeit von 0,85 Prozent für eine Krebserkrankung.
Test von Hundespielzeug: Krebserregende Stoffe in vier der fünfzehn Produkte
Im Test von Stiftung Warentest wurden 15 „typische“ Produkte einer Schadstoffanalyse unterzogen. Dabei schnitten elf der getesteten Spielzeuge als gut oder sogar sehr gut ab, wie das Verbrauchermagazin schreibt.

Vier der Spielzeuge wurde als mangelhaft eingestuft, wie Stiftung Warentest schreibt. Bei dem Test wurden die Produkte auf krebserregende Stoffe untersucht. Die vier mangelhaften Spielzeuge enthielten alle „Nitrosamine oder nitrosierbare Stoffe“ oberhalb des Grenzwertes der Spielzeugnorm. Bei einem der Spielzeuge führte auch ein hoher Wert an „Naphtalin“ zur Abwertung.
Stoffe in Spielzeug: Diese Produkte sollten laut Stiftung Warentest nicht mehr verwendet werden
Die gefundenen Stoffe sind aufgrund ihrer krebserregenden Eigenschaften bedenklich. „Einen Zusammenhang zwischen Umweltgiften und Tiererkrankungen legen mehrere Studien nahe. Fest steht auch, dass Krebs eine der häufigsten Krankheiten beim Hund ist“, schreibt Stiftung Warentest zu dem Risiko, das von den Spielzeugen ausgeht. Diese Spielzeuge sind potenziell gefährlich für Hunde oder andere Tiere:
Spielzeug: | Schadstoffbewertung: |
---|---|
Classic von Kong, Größe: L, Farbe: rot | Note 4,6 und damit mangelhaft, ausschlaggebend war ein zu hoher Naphtalinwert und ein Nitrosaminewert der den Grenzwert überschreitet. |
Dog Latex Figur von Nobby, Art-Nr. 67006 | Note 4,7 und damit mangelhaft, ausschlaggebend waren nitrosierbare Stoffe oberhalb des Grenzwertes. |
Latexschwein von Karlie, Art.-Nr. 504215 | Note 4,8 und damit mangelhaft, ausschlaggebend waren nitrosierbare Stoffe oberhalb des Grenzwertes. |
Huhn von Zooroyal, Größe: 25cm Art-Nr. 8342525 | Note 4,8 und damit mangelhaft, ausschlaggebend waren nitrosierbare Stoffe oberhalb des Grenzwertes. |
Quelle: Stiftung Warentest |
Außerdem wird darauf hingewiesen, dass belastetes Spielzeug besser entsorgt werden sollte. Doch nicht nur Krebs ist eine potenzielle Gefahr für den geliebten Vierbeiner, auch im Auto sind Hunde häufig gefährdet. (Lucas Maier)