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Ukraine exportiert kaum noch Weizen: Ministerin rechnet mit „Brotaufständen“

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Von: Samira Müller

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Weizen
Aus der Ukraine wird weniger Weizen geliefert: Entwicklungsministerin Svenja Schulze befürchtet wegen des Kriegs „Brotaufstände“ (Symbolfoto). © Arne Dedert/dpa

Ein großer Teil der Weizenimporte kommt aus der Ukraine. Wegen des Kriegs befürchtet Entwicklungsministerin Svenja Schulze „Brotaufstände“ und Hungersnöte.

Kassel – Durch den russischen Angriff auf die Ukraine herrscht weiterhin Krieg im Land. Das hat auch Auswirkungen für Verbraucher in Deutschland, da vieles teurer wird. Aber es kommt auch zu Lebensmittelknappheiten durch den Ukraine-Krieg. So wird zum Beispiel weniger Weizen aus der Ukraine geliefert. Daher befürchtet Bundesentwicklungsministerin Svenja Schulze (SPD), dass es zu „Brotaufständen“ kommen könnte, wie AFP berichtet.

Zusammen würden Russland und die Ukraine 30 Prozent der Weizen- und 20 Prozent der Maisexporte bedienen. Das Welternährungsprogramm hätte bislang die Hälfte seiner Weizen-Lieferungen aus der Ukraine bezogen. Daher laufe die Welt auf neue Hungersnöte zu. „Mit steigenden Preisen drohen auch wieder Brotaufstände, wie vor elf Jahren im arabischen Raum und damit eine neue Welle der Instabilität“, sagte Schulze der Augsburger Allgemeinen Zeitung. Deshalb müsse die Entwicklungspolitik dringend gegensteuern.

Ukraine-Konflikt: Entwicklungsministerin rechnet wegen Krieg mit „Brotaufständen“

Wegen des Ukraine-Konflikts fordert die Entwicklungsministerin mehr Geld für ihr Ressort im geplanten Nachtragshaushalt. „Wenn man sich die Folgen dieses schrecklichen Kriegs vor Augen führt, kann es gar nicht beim jetzigen Entwicklungsetat bleiben“, sagte sie der Augsburger Allgemeinen Zeitung. Zudem kritisierte Schulze, dass ihr Ressort nach den bisherigen Plänen mit 12,6 Prozent weniger als im vergangenen Jahr auskommen soll.

Svenja Schulze
Entwicklungsministerin Svenja Schulze befürchtet „Brotaufstände“ wegen des Ukraine-Kriegs. © Annette Riedl/dpa

„Damit bin ich noch nicht zufrieden und das ist auch nur ein Zwischenstand, da sind wir uns in der Regierung einig“, sagte Schulze. Sie sei zuversichtlich, dass im geplanten Ergänzungshaushalt mehr Geld bereitgestellt werde, „denn die Herausforderungen werden nicht kleiner, sondern größer“.

Außerdem forderte Schulze die EU auf, stärker als bisher die osteuropäischen Länder bei der Bewältigung der Millionen ankommenden Kriegsgeflüchteten zu unterstützen, wie AFP mitteilt. „Die Republik Moldau, Polen, Rumänien und die anderen Nachbarn brauchen jetzt die Hilfe der gesamten Europäischen Union, wenn es um die Aufnahme von Flüchtlingen geht“, sagte sie. Deutschland unterstütze bereits bei der Weiterreise der Geflüchteten. Denn es sei klar, dass die Nachbarländer der Ukraine nicht so viele Menschen alleine aufnehmen könnten. „Jetzt kommt es darauf an, ein schnelles gemeinsames Vorgehen in der EU, aber auch über die EU hinaus zu vereinbaren“, sagte die Entwicklungsministerin. (Samira Müller mit AFP)

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