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Warum Unwetter immer schlimmer werden und wie Unwetterwarnungen helfen können

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Von: Nina Dudek

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Wenn Wetterphänomene ins Extreme umschlagen, sorgen Sturm, Hagel oder Starkregen für Verwüstung. WetterWarn-Apps helfen dabei, Menschen auf Unwetter vorzubereiten.

Berlin – Unwetter bestimmen rund ums Jahr immer wieder die Nachrichten. Wenn das Wetter verrückt spielt, verwendet der Deutsche Wetterdienst (DWD) den Sammelbegriff Unwetter als Bezeichnung von unterschiedlichen Extremwetterereignisse. Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler machen die globale Erderwärmung dafür verantwortlich, dass Stürme, Regen oder Hitze zunehmend extremer ausfallen.

Unwetterart:Mögliche Schäden
HagelZerschlagene Dachziegel, demolierte Autos, vernichtete Ernte (v. a. Obstbau), entlaubte Bäume
Orkangroßflächiger Windbruch in Wäldern, abgedeckte Häuser, entwurzelte Bäume, herumfliegende Gegenstände
Starkregenschnell steigende Flusspegel, Überschwemmungen, Murenabgänge in den Bergen, verunreinigtes Trinkwasser
Extremer Schneefallunpassierbare Straßen, Glätte, Lawinen in den Bergen, extrem beeinträchtigte Sicht, Schneebruch (Bäume, Dächer)
Heftiges Tauwetterschnell steigende Flusspegel, Überschwemmungen, Murenabgänge in den Bergen, verunreinigtes Trinkwasser

Vor allem in WarnWetter-Apps lässt sich anhand der Farben schnell und eindeutig erkennen, ob und wie stark eine Region von Unwettern betroffen ist.

Unwetter: Wann spricht man davon? Wetterphänomene wie Regen und Sturm im Ausnahmezustend

Unwetter kommen zu allen Jahreszeiten vor, im Sommer können vor allem Gewitter unwetterartig ausfallen. Doch auch im Frühling kann übermäßig starkes Tauwetter heftige Überschwemmungen oder Erdrutsche verursachen. Immer, wenn Wetterphänomene wie Wind, Regen, Hagel oder Schneefall vergleichsweise heftig ausfallen, ordnet der Deutsche Wetterdienst DwD dies unter der Kategorie „Unwetter“ ein. Orkanartige Windböen mit einer Windstärke von 12 bzw. 117,7 km/h zählen ebenso dazu, wie schwere Gewitter oder Starkregen und ergiebiger Dauerregen, die zu Überschwemmungen führen.

Auch starker Schneefall, Glatteis oder starkes Tauwetter fallen unter den Sammelbegriff Unwetter. Extreme Hitze oder Trockenheit, wie sie auch in unseren Breiten immer öfter auftreten, fallen gemäß DwD offiziell nicht unter die Rubrik Unwetter. Da ihre Folgen aber dennoch gravierend sein können, gelten auch sie umgangssprachlich als „Unwetter“.

Unwetter: Was die Farben bei Unwetterwarnungen bedeuten

Der Deutsche Wetterdienst unterscheidet dabei vier Kategorien von Warnstufen: Wetterwarnungen (Stufe 1), Warnungen vor markantem Wetter (Stufe 2), Unwetterwarnungen (Stufe 3) und Warnungen vor extremem Unwetter (Stufe 4).

Warnstufe (Farbe)Bedeutung
Stufe 1 (Gelb): Amtliche WarnungWetterentwicklung nicht ungewöhnlich, trotzdem können wetterbedingt Gefährdungen auftreten
Stufe 2 (Orange): Amtliche Warnung vor markantem WetterWetterentwicklung nicht ungewöhnlich, aber gefährlich. Es können vereinzelt oder örtlich Schäden auftreten.
Stufe 3 (Rot): Amtliche UnwetterwarnungWetterentwicklung sehr gefährlich. Es können verbreitet Schäden durch das Wetter auftreten
Stufe 4 (Violett): Amtliche Warnung vor extremem UnwetterWetterentwicklung extrem gefährlich. Es können lebensbedrohliche Situationen entstehen und große Schäden und Zerstörungen auftreten.

Unwetterwarnungen können den Schaden von Hochwasser oder Orkan begrenzen

Sturm Kyrill oder sintflutartiger Regen im Ahrtal: Die Folgen von Unwettern richten in den betroffenen Regionen weitreichende Schäden an, die oft noch Monate, wenn nicht Jahre später zu spüren sind. Schlimm genug für die Betroffenen, aber noch schlimmer, wenn derartige Naturkatastrophen unvorhergesehen hereinbrechen. Um genau diese Art an schrecklicher Überraschung zu verhindern, gibt es Unwetterwarnungen.

Hund im Regencape bei Regen an der Leine neben Mensch mit Gummistiefeln.
Ob Tier oder Mensch, der Gang durch ein Unwetter will vermieden werden. (Symbolbild) © Roman Vondrou/dpa

Die Meteorologinnen und Meteorologen des Deutschen Wetterdiensts haben das Wetter 24 Stunden an 365 Tagen im Jahr genau im Blick. Satellitendaten und Messwerte unterschiedlicher Messstationen liefern ihnen dabei zuverlässig Daten, mit denen sich das vorhersagen lässt – und damit auch Prognosen für Unwetter. Auf diese Weise haben Bevölkerung und Einsatzkräfte im Idealfall genug Zeit, sich vorzubereiten und Maßnahmen zu ergreifen

Hilfreiche Tools: WarnWetter-App, um sich vor Unwetter zu schützen

Vor allem die kostenlose WarnWetter-App ist ein wichtiges Instrument, um Öffentlichkeit, aber auch Einsatzkräfte aus dem Katastrophen-, Bevölkerungs- und Umweltschutz mit Hinweisen zur aktuellen Warn- und Wettersituation zu versorgen. Dazu gehören regelmäßige Updates zu Hochwasser, Sturmflut und Lawinen, ein Warnmonitor für die Zugrichtung von Gewitterzellen und Küsten- sowie Binnenseewarnungen für bayerische Seen.

Wetterdienste und Einsatzkräfte plädieren dabei immer wieder an die breite Öffentlichkeit, ausgegebene Warnungen ernst zu nehmen. Denn auch, wenn sich so mancher Sturm vielleicht nicht allerorts gleich heftig entfaltet oder Starkregen nur lokal Bäche und Flüsse über die Ufer treten lässt, haben diese Warnungen ihren Sinn: Besser auf alles vorbereitet – und damit in Sicherheit – sein, als hinterher eine böse Überraschung erleben. Ganz gemäß dem Motto: Vorsicht ist besser als Nachsicht.

WarnWetter-App

Die „WarnWetter-App“ für iOS und Android kann direkt auf der Webseite des Deutschen Wetterdienstes heruntergeladen werden.

Die Unwetterzentrale: Wetterbericht und Warnungen aus privater Hand

Während der Deutsche Wetterdienst eine Bundesoberbehörde im Geschäftsbereich des Bundesministeriums für Digitales und Verkehr ist, wird die Unwetterzentrale Deutschland mit Sitz in Berlin vom privaten Wetterdienst MeteoGroup betrieben. Auch hier arbeitet ein Expertenteam rund um die Uhr, um Menschen 24-Stunden mit präzisen und frühzeitigen Unwetterwarnungen per SMS, E-Mail und Fax zu versorgen. (Nina Dudek)

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