Warum manche heftig auf Wetterumschwung reagieren – und was Sie dagegen tun können
Schnell fallende und steigende Temperaturen lösen bei dem einen oder anderen Kopfschmerzen oder Müdigkeit aus – wie Sie dem entgegenwirken können.
Kassel – Warnte der Deutsche Wetterdienst (DWD) noch Anfang der Woche vor stürmischen Böen und Gewitter mit Starkregen, hat sich die Wetterlage in Deutschland mittlerweile wieder beruhigt. Seit Donnerstag herrschen wieder sommerliche Temperaturen, an Pfingsten soll es laut Wetterexperten sogar eine Hitzewelle mit Höchstwerten bis zu 30 Grad geben.
Doch der ständige Wetterwechsel steckt nicht jeder so einfach weg. Manche Menschen beschreiben sich als „wetterfühlig“ und haben bei einem Wetterumschwung mit Kreislaufproblemen, Kopfschmerzen oder Schwindelgefühlen zu kämpfen. Plötzliche und drastische Wetteränderungen können den Körper extrem stressen. Was dahintersteckt und wie man die Symptome lindern kann, haben wir nachfolgend zusammengefasst.

Wetterfühligkeit: Wie das Wetter die Gesundheit beeinflussen kann
Laut der Gesundheitskasse AOK reagieren knapp 40 Millionen der Deutschen sensibel auf einen Wetterumschwung. Der Körper reagiert auf äußere Einflüsse wie Veränderungen im Luftdruck, der Luftfeuchtigkeit und die schnell fallenden und steigenden Temperaturen. Diese können sich auf das Allgemeinbefinden auswirken.
„Je intensiver der Wetterwechsel, umso gravierender treten auch die Symptome auf“, erläutert Fitness-Professor Ingo Froböse gegenüber der WirtschaftsWoche (WiWo). Der Körper leistet bei Wetterveränderungen Schwerstarbeit, da er ständig mit Regulationsvorgängen und Anpassungsleistungen beschäftigt ist. Wie die WiWo schreibt, arbeitet das Kreislaufsystem bei extremer Hitze auf Hochtouren, um den Körper herunterzukühlen. Fällt die Temperatur wieder stark ab, kann sich das belastend auf den Körper auswirken. Das zeigte eine Studie zum Thema Wetterfühligkeit des DWD im Auftrag des Umweltverbundes.
Wetterwechsel: Wie man Beschwerden vorbeugen kann
Warum das Wetter so einen Einfluss auf das Allgemeinbefinden und die Stimmung hat und warum einige Menschen empfindlicher reagieren als andere, ist schwer zu erforschen und wirft noch viele offene Fragen in der Forschung auf.
Der DWD stellt seit längerer Zeit eine Biowetter-Vorhersage zusammen und definiert unterschiedliche Wetterlagen. Gefahrenindizes für Wetterfühlige weisen für verschiedene Erkrankungen (Herzkreislauferkrankungen, rheumatische Erkrankungen, Atemwegserkrankungen, allgemeine Befindensbeeinträchtigungen) auf den vom aktuellen Wetter zu erwartenden Stress für den menschlichen Organismus (Biotropie) hin. Die Vorhersagen des Biowetters helfen insbesondere älteren und kranken Menschen dabei, zusätzliche Belastungen zu vermeiden.
Wetter beeinflusst Wohlbefinden: Wie man dagegen ankämpfen kann
Andreas Hofschneider, Facharzt für Innere Medizin und Kardiologie, gibt im Interview mit der Deutschen Presse-Agentur (dpa) einen möglichen Erklärungsansatz: „Wenn es beispielsweise kühl war und dann plötzlich heiß wird, weiten sich die Gefäße, der Blutdruck sackt ab. Wer nicht gut trainiert ist, kann Kreislaufbeschwerden bekommen“, so der Kardiologe.
Wichtig sei es, ausreichend zu trinken. „Als Kardiologe empfehle ich außerdem das ganze Jahr über regelmäßige Bewegung und Sport, denn das stärkt den Kreislauf. Genauso wie Wechselbäder, bei denen die Füße abwechselnd in kaltem und heißem Wasser gebadet werden. Das bringt schon viel“, erklärt Hofschneider. Die Fit for Fun gibt noch eine gesunde und ausgewogene Ernährung sowie den Verzicht von Genussmitteln wie Nikotin, Alkohol und Koffein als Tipps bei Wetterfühligkeit an. Auch ausreichend Schlaf kann zu einer Linderung der Beschwerden führen. (Vivian Werg)