Verdi ruft zu Streik auf: Mehrere Amazon-Standorte betroffen

Verdi hat Beschäftigte erneut zum Streik bei Amazon aufgerufen. Damit will sich die Gewerkschaft unter anderem gegen das Ausspionieren von Angestellten wehren.
Update vom Montag, 02. Mai, 13.36 Uhr: Die Gewerkschaft Verdi hat Beschäftigte von mehreren Amazon-Standorten am Montag zu Warnstreiks aufgerufen. Betroffen sind unter anderem zwei Standorte im nordhessischen Bad Hersfeld sowie in Leipzig und Koblenz.
„Anlässe wie diese geben unseren Kritiker:innen eine Gelegenheit, Aufmerksamkeit für ihre eigenen Themen zu suchen. Es ist uns als Arbeitgeber wichtig, allen Amazon Kolleg:innen attraktive Jobs mit guten Perspektiven zu bieten. Wir glauben fest an die Kombination aus fairem Lohn und attraktiven Zusatzleistungen in einer modernen, sicheren Arbeitsumgebung“, erklärte ein Amazon-Sprecher gegenüber der Hersfelder Zeitung. Das Unternehmen glaube an faire Löhne.
„Alle Mitarbeitenden in der Logistik verdienen bei Amazon ab 12 Euro brutto aufwärts pro Stunde plus Extras. Nach 12 und 24 Monaten erhöht sich der Lohn automatisch. Nach 24 Monaten verdienen Amazon Mitarbeiter:innen durchschnittlich rund 2.750 Euro brutto im Monat, inklusive beschränkter Mitarbeiteraktien und zusätzlicher Extras“, hieß es weiter.
Verdi-Streik bei Amazon: Beschäftigte sollen Arbeit niederlegen
Erstmeldung vom Montag, 02. Mai: Bad Hersfeld – Die Gewerkschaft Verdi ruft seit Jahren im Tarifstreik mit dem Onlinehändler Amazon zu Warnstreiks auf. Nun hat Verdi erneut an mehreren Standorten in Deutschland die Beschäftigten zum Streiken aufgefordert.
Wie die Gewerkschaft am Montag (02. Mai) mitteilte, sollen die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter die Arbeit teilweise für mehrere Tage niederlegen. Die Warnstreiks sollen ab Montag beginnen.
Verdi ruft zu Streik auf: Diese Amazon-Standorte sind betroffen
Insgesamt sieben Standorte sind von den Warnstreiks betroffen:
- Bad Hersfeld (zwei Standorte)
- Koblenz
- Leipzig
- Rheinberg
- Graben
- Werne
Verdi fordert, dass Beschäftigte in den deutschen Amazon-Versandzentren nach tariflichen Regelungen im Einzel- und Versandhandel bezahlt werden. Bisher orientiert sich der Online-Riese an Gehältern der Logistikbranche, in der weniger gezahlt wird.
Laut Amazon verdienten in der Logistik alle Mitarbeitenden zwölf Euro brutto aufwärts pro Stunde – plus Aufschläge. Nach zwölf und 24 Monaten erhöhe sich der Lohn automatisch, so das Unternehmen. Man glaube an eine Kombination aus fairem Lohn und attraktiven Zusatzleistungen.
Verdi-Streik bei Amazon: Beschäftigte fordern Auskunft über persönliche Daten
Zudem fordern Beschäftigte Auskunft über möglicherweise gespeicherte, persönliche Daten. „Wir wissen, dass das Unternehmen seine Angestellten ausspioniert hat. Die Beschäftigten haben ein Recht darauf zu wissen, ob Amazon Video- und Audioaufnahmen, Informationen aus den sozialen Netzwerken, über eine Gewerkschaftsmitgliedschaft oder andere personenbezogene Daten sammelt und damit die EU-Datenschutzgesetze verletzt“, erklärte Christy Hoffman, Generalsekretärin der Internationalen Dienstleistungsgewerkschaft UNI Global Union.
Insgesamt besitzt Amazon 17 Logistikzentren in Deutschland. Nach eigenen Angaben hätten die Streiks aber keine Auswirkungen für Kundinnen und Kunden. Dennoch sei es dem Konzern als Arbeitgeber wichtig, attraktive Jobs mit guten Perspektiven zu bieten. (kas/dpa)
Verdi ruft immer wieder zu Streiks bei dem Onlinehändler auf. Bereits kurz vor Ostern legten Hunderte Beschäftigte bei Amazon ihre Arbeit nieder. Im nordhessischen Bad Hersfeld kämpften sie für bessere Arbeitsbedingungen.