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Ferrero-Rückruf: Salmonellen entdeckt – Alle betroffenen Produkte im Überblick

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Von: Karolin Schäfer

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Viele Ferrero-Produkte befinden sich derzeit wegen Salmonellen im internationalen Rückruf. Auch Deutschland ist betroffen. Alle Infos im Überblick.

Arlon – Zahlreiche Produkte des italienischen Süßwarenherstellers Ferrero werden aktuell zurückgerufen. Betroffen sind unter anderem die beliebten Überraschungseier und Kinder Schoko-Bons.

Grund für den aktuellen Rückruf sind Salmonellen-Fälle, die im Zusammenhang mit den Produkten stehen sollen. Schon seit Monaten wusste Ferrero von dem Problem in der belgischen Fabrik in Arlon. Die Aufsichtsbehörde Afsca hatte aufgrund des Rückrufs vorübergehend das Werk geschlossen und dem Süßwarenriesen die Produktionslizenz entzogen – mitten im Ostergeschäft. In diesem Text lesen Sie im Überblick alles zum Rückruf bei Ferrero.

Kurz vor Ostern ruft Ferrero in Deutschland einige Chargen verschiedener Kinder-Produkte zurück - darunter Kinder Schoko-Bons mit einem Mindesthaltbarkeitsdatum zwischen Mai und September 2022.
Kurz vor Ostern ruft Ferrero in Deutschland einige Chargen verschiedener Kinder-Produkte zurück - darunter Kinder Schoko-Bons mit einem Mindesthaltbarkeitsdatum zwischen Mai und September 2022. © MiS/Imago; PanoramiC/Imago

Rückruf bei Ferrero wegen Salmonellen: Welche Produkte sind betroffen?

Betroffen sind sämtliche Produkte von Ferrero. Von Überraschungseiern mit kleinen Spielzeugen, Kinder Schoko-Bons, verschiedenen Osterprodukten bis Weihnachtssüßigkeiten und Adventskalendern ist alles dabei. Inzwischen wurden alle im belgischen Werk in Arlon hergestellten Kinder-Schokoladenprodukte zurückgerufen.

Diese Kinder-Produkte von Ferrero sind betroffen:

Rückruf von Kinder Schoko-Bons, Überraschungseiern und Co.: Welche Länder sind betroffen?

Doch nicht nur in europäischen Ländern wie Deutschland und Belgien wurden die Ferrero-Produkte zurückgerufen. Betroffen sind zahlreiche Länder weltweit.

In diesen Ländern werden die Kinder-Produkte von Ferrero zurückgerufen:

Rückruf bei Ferrero wegen Salmonellen: Wie viele Menschen sind betroffen?

Nach dem Rückruf bei Ferrero nahmen die EU-Lebensmittelsicherheitsbehörde EFSA und die EU-Gesundheitsbehörde ECDC die Untersuchungen zu den Fällen auf. Bislang seien 134 bestätige Salmonellen-Fälle sowie 29 Verdachtsfälle bekannt. Die meisten von ihnen sind Kinder im Alter von unter zehn Jahren, hieß es seitens der EFSA (Stand: 05.04.2022).

Dazu zählt auch die dreijährige Brooklyn-Mai aus Großbritannien. Ihre Mutter berichtete bei Facebook über die schwere Salmonellen-Infektion ihrer Tochter nach dem vermeintlichen Verzehr von Ferrero-Produkten. Der erste Fall wurde am 7. Januar 2022 aus Großbritannien gemeldet. In Deutschland sind bislang vier bestätigte Fälle und drei mutmaßliche Fälle bekannt.

Rückruf von Überraschungseiern und Kinder Schoko-Bons: Welche Konsequenzen drohen Ferrero?

Mittlerweile ermittelt auch die belgische Staatsanwaltschaft gegen den Konzern. Die Ermittlungen stehen in Verbindung zu der Fabrik in Arlon, die Ferrero vergangene Woche auf Behördenanweisung schließen musste, wie Medienberichte übereinstimmend mitteilten. Dazu äußerte sich das Unternehmen nun auch selbst. „Wir haben vor wenigen Stunden erfahren, dass die Staatsanwaltschaft der belgischen Provinz Luxemburg eingeschaltet wurde“, hieß es in einer Erklärung des Konzerns. „Wir sind von ihnen noch nicht kontaktiert worden. Wir stehen ihnen weiterhin zur Verfügung und werden mit den Behörden uneingeschränkt zusammenarbeiten.“

Zudem rechnet der Süßwarenhersteller nach dem Salmonellen-Ausbruch mit einem finanziell schlechteren Frühjahr als sonst. „Selbstverständlich rechnen wir mit Einbußen in unserem Ostergeschäft“, teilte Ferrero Deutschland am Montagabend (11.04.2022) auf Anfrage der Deutschen Presse-Agentur (dpa) mit. „Allerdings hat momentan die lückenlose Aufarbeitung des Sachverhalts höchste Priorität für uns“, hieß es weiter.

Rückruf bei Ferrero: Welche Symptome sind Anzeichen für eine Salmonellen-Infektion?

Salmonellen sind Bakterien, die häufig über Lebensmittel in den Verdauungstrakt der Menschen gelangen, etwa durch mangelnde Hygiene. Besonders auf ungekühlten Lebensmittel können sie sich schnell vermehren. Neben rohen Eier und Eierprodukten sind auch Speiseeis und rohes Fleisch häufiger mit Salmonellen belastet. Die Bundeszentrale für gesundheitliche Aufklärung wies darauf hin, dass auch pflanzliche Lebensmittel mit Salmonellen besiedelt sein können.

Das sind typische Symptome bei einer Salmonellen-Erkrankung:

„Die Beschwerden halten dabei oft über mehrere Tage an und klingen dann von selbst ab“, informierte die Bundeszentrale für gesundheitliche Aufklärung. In seltenen Fällen kann es aber auch zu schweren Krankheitsverläufen kommen, etwa einer Sepsis. 

Ferrero-Rückruf wegen Salmonellen-Gefahr: Das müssen Eltern beachten

Vor allem Säuglinge, Kleinkinder, Senioren und Menschen mit geschwächtem Immunsystem sind gefährdet. Bei ihnen kann es zu längeren und schwereren Krankheitsverläufen kommen. „Verbraucher sollten diese Produkte nicht essen und sie für eine vollständige Rückerstattung an den Ort des Kaufs zurückbringen“, hieß es seitens der für Lebensmittelsicherheit zuständigen Behörde (FSANZ).

Wer die vom Rückruf betroffenen Ferrero-Produkte gegessen hat und schwere oder anhaltende Symptome entwickelt, sollte in jedem Fall ärztliche Hilfe aufsuchen und auf eine mögliche Salmonellen-Infektion hinweisen, erklärte das Robert Koch-Institut (RKI). Insbesondere Eltern sollten sich informieren, welche Produkte und Mindesthaltbarkeitsdaten von dem Rückruf betroffen sind. (kas/dpa)

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