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Zahnpasta im Öko-Test: 19 Produkte fallen durch – auch viele bekannte Marken

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Von: Robin Dittrich

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Viele Universal-Zahncremes fallen im Öko-Test durch – dazu zählen einige bekannte Marken.
Viele Universal-Zahncremes fallen im Öko-Test durch – dazu zählen einige bekannte Marken. © R. Rebmann/Imago (Symbolbild)

Zahnpasta soll das Gebiss schützen, teilweise werden dafür jedoch unerwünschte Stoffe eingesetzt. Welche Zahncreme-Marken fallen im Öko-Test durch?

Kassel/Berlin – In Lebensmitteln ist die Verwendung von Titandioxid mittlerweile verboten. Dennoch kommt der Stoff in vielen Zahnpasten weiterhin vor. Zu diesem Ergebnis kommt das Verbrauchermagazin Öko-Test. In seinem Universalzahncreme-Test fallen auch deshalb 19 der 48 Zahnpasten durch – darunter sind einige bekannte Marken.

Universalzahncremes unter der Lupe: 19 von 48 Zahnpasta-Produkten fallen durch den Öko-Test

Zahnpasten sollen vor allem eines: Die Zähne vor Karies und anderen Dingen schützen, die sie angreifen und schädigen können. Dafür sind insbesondere die Fluoride in der Zahnpasta zuständig. Obwohl der Stoff Titandioxid in Lebensmitteln und auch in vielen Kosmetik-Artikeln verboten ist, kann er in vielen Zahnpasten weiterhin gefunden werden. Ohne umstrittene Stoffe kommen nur 13 von 48 der vom Öko-Test getesteten Produkte aus. Ganze 19 Universalzahncremes erhielten im Test sogar die Bewertungen „mangelhaft“ und „ungenügend“ – dazu zählen auch mehrere Markenprodukte.

Getestet wurden 48 Universalzahncremes, die zwischen 39 Cent und 5,99 Euro kosten. Zu den Verlierern zählen bekannte Zahnpasten von Colgate, blend-a-med, Aronal, Signal, Odol-Med 3, Lacalut, Dr. Hauschka und Weleda. Titandioxid ist dabei nicht der einzige Stoff, der zu einer schlechten Bewertung führte. Zum Schäumen wird häufig noch Natriumlaurysulfat verwendet, welches jedoch die empfindlichen Schleimhäute reizen kann. In sieben der 48 getesteten Zahncremes fehlt sogar das Fluorid, das die Remineralisierung der Zähne verbessern soll. Bereits im letzten Jahr fielen viele bekannte Marken durch den Öko-Test.

Mit den Produkten „Colgate Total Original“, „blend-a-med Complete Protect Expert Tiefenreinigung“, „Odol-med3 Original“ oder „Lacalut Aktiv Medizinische Zahncreme“ kamen auch sehr bekannte Zahnpasten nicht gut weg. Sie gehörten zu den elf Produkten, die nur ein „ungenügend“ von Öko-Test bekamen.

Welche Universal-Zahncremes schneiden am besten ab?

Der Farbstoff Titandioxid war Öko-Test ein besonderer Dorn im Auge. Dieser wurde von der Europäischen Behörde für Lebensmittelsicherheit (EFSA) als nicht sicher eingestuft. In Zahnpasten soll dieser für eine weiß glänzende Oberfläche sorgen. Seit 2022 ist Titandioxid in Lebensmittel verboten, in Kosmetika allerdings nicht – dazu gehören auch Zahncremes. „Viele Hersteller meldeten uns jedoch zurück, dass sie ihre Rezepturen bereits umgestellt hätten oder in naher Zukunft umstellen würden“, schreibt Öko-Test dazu. Das wird höchste Zeit: Titandioxid ist weiterhin in vielen Zahnpasten für Kinder enthalten.

Diese Zahncremes schlossen im Öko-Test mit „sehr gut“ ab – und sind günstig:

Zu den Testsiegern gehören keine bei vielen Verbrauchern bekannten Markenprodukte. Mit „sehr gut“ schnitten unter anderem die Zahncremes von Diadent, Dontodent, Elkos, Bevola und Eurodont ab. Das Besondere bei diesen Testsiegern: Sie kosten alle 39 Cent pro Tube. Teuer heißt laut Öko-Test also nicht gleich besser. Nur eine der mit „sehr gut“ bewerteten Zahncremes kostet über einen Euro. Die Verlierer des Tests kosten teilweise bis zu sechs Euro. Verbraucher sollten beim Kauf unbedingt auf die Inhaltsstoffe achten.

Viele Universalzahncremes mit Naturkosmetikzertifizierung haben laut Öko-Test entscheidenden Nachteil

17 der getesteten Universalzahncremes hatten sogar eine Naturkosmetikzertifizierung. In vielen davon ist laut Öko-Test gar kein Fluorid enthalten. Stattdessen wurden Mengen des problematischen Schwermetalls Blei nachgewiesen. Auch bei den Universal-Zahncremes, die als Naturkosmetik anerkannt sind, gibt es gravierende Unterschiede in der Bewertung. Bei den sieben Zahncremes ohne Fluoride erhielt nur eine nicht die Bewertung „ungenügend“ – die Niyok Zahncreme aus Kokosöl war lediglich „mangelhaft“.

Nicht nur bei der Wahl der Zahncreme ist Vorsicht geboten. Auch bei Spaghetti warnte Öko-Test kürzlich vor gefährlichen Inhaltsstoffen.

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