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Klima-Kleberin ließ sich angeblich sterilisieren – Aktivistin vor Gericht unter Tränen

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Von: Patrick Mayer

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Klimaaktivisten auf Straße in Regensburg
Klimaaktivisten der Letzten Generation blockierten am 7. Juni 2022 die Frankenstraße in Regensburg. © Michael Bothner

Eine Klimaaktivistin der „Letzten Generation“ berichtet vor Gericht, sie habe sich aus Angst vor der Zukunft sterilisieren lassen.

München/Regensburg – Die sogenannten Klima-Kleber der „Letzten Generation“ sorgen landauf, landab für Aufsehen. Und sie machen sich mit ihren Straßenblockaden wahrlich nicht überall Freunde. Im oberpfälzischen Regensburg stehen sieben Klimaaktivisten aktuell vor dem Amtsgericht.

Klima-Kleber in Regensburg: Aktivisten der „Letzten Generation“ stehen vor Gericht

Es war der Morgen des 7. Juni 2022, an dem sich mehrere Vertreter der Gruppierung „Letzte Generation“ auf beiden Fahrspuren der Frankenstraße niederließen und so den Berufsverkehr auf dieser zentralen Einfallroute in der bayerischen Studentenstadt für mehrere Stunden lahmlegten. Die Staatsanwaltschaft wirft ihnen jetzt gemeinschaftliche Nötigung vor.

Wie der Münchner Merkur berichtete, schilderte eine Angeklagte vor Gericht besonders emotional ihre Beweggründe für den Protest auf der Straße. Weil ihr der Klimawandel so sehr Sorgen mache, habe sie sich sogar sterilisieren lassen, um keine Kinder in die Welt zu setzen, erklärte sie.

Im Video: Klima-Kleberin der „Letzten Generation“ muss monatelang in Haft

Demnach weinte die 35-Jährige, die auf der Anklagebank saß, immer wieder während ihrer Aussage. „Ich bin verzweifelt. Ich habe Angst“, sagte die Frau. Sie habe sich nie vorstellen können, eine Straftat zu begehen und deshalb vor Gericht zu stehen, doch sie sehe keine andere Möglichkeit.

„Letzte Generation“: Aktivistin ließ sich wegen Klimawandel angeblich sterilisieren

Sie habe sich sterilisieren lassen, weil sie es für sich nicht verantworten könne, Kinder in diese Welt zu setzen. Vor dem Hintergrund dessen, „was auf uns und unsere Kinder zukommen wird“, sei das, was ihr hier vorgeworfen werde, dann auch absolut nebensächlich. Die „Unannehmlichkeiten“ für die betroffenen Autofahrer täten ihr leid, doch sie wisse sich nicht anders zu helfen.

Straßenblockaden der „Letzten Generation“: Klima-Proteste in ganz Deutschland

18 Pkw-Fahrer, die an jenem Morgen von der Blockade betroffen waren, finden sich in der Anklageschrift wieder, um den Vorwurf der Nötigung zu untermauern. Für Oberstaatsanwältin Christine Müller ist es im Grunde „eine supereinfache Sachlage“, bei der es nur noch um Details gehe.

Ein Urteil steht im bayerischen Regensburg noch aus, während die klebenden Klima-Proteste auf den Straßen in ganz Deutschland weitergehen. Im Interview mit HNA.de hatte eine Klima-Aktivistin aus Göttingen kürzlich erklärt, warum die Klebe-Aktionen ihrer Meinung nach notwendig sind.

„Letzte Generation“: Klima-Aktivisten rechtfertigen Straßenblockaden

„Ich bin mir bewusst, dass es immer ein Risiko ist, mich auf eine Straße zu setzen und dass es auch zu heftigeren Auseinandersetzungen mit Autofahrerinnen und Autofahrern kommen kann“, sagte Rosa Reinisch etwa: „Dennoch macht die Klimakatastrophe, in die wir gerade ungebremst hineinrasen, mir so viel mehr Angst, dass ich mich diesem Risiko aussetze. Was ist, wenn wir anfangen, uns zu bekriegen, weil es aufgrund von Dürren nicht mehr genug Nahrung und Wasser für alle gibt?“ (pm)

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