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Restaurant in Baden-Baden: Ukrainer wird gefeuert, weil er über Russland schimpft

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Eine Männerhand liegt auf einem Transparent, das die Farben blau und gelb der ukrainischen Nationalflagge hat-
Ein ukrainischer Barmann soll eine Wutrede gegen den russischen Angriffskrieg sowie teilweise auch pauschal gegen Russen im Internet veröffentlicht haben. (Symbolbild) © Mohssen Assanimoghaddam/dpa

Die Entlassung eines ukrainischen Barmanns schlägt hohe Wellen. Aufgrund eines Internetvideos über den Ukraine-Krieg wird ihm unter anderem Rassismus vorgeworfen.

Baden-Baden – Der Ukraine-Krieg macht sich auch in Deutschland immer deutlicher bemerkbar. Nun wurde der 52-jährige Angestellte eines Restaurants in Baden-Baden (Baden-Württemberg) offenbar fristlos entlassen, weil er eine Wutrede gegen den russischen Angriffskrieg sowie teilweise auch pauschal gegen Russen als Video im Internet veröffentlicht haben soll. Das berichteten die „Badischen Neuesten Nachrichten“ am Donnerstag (24.03.2022). Deshalb sei der Angestellte von seinem Arbeitgeber außerordentlich gekündigt worden. Der Restaurantbetreiber war zunächst nicht für eine Stellungnahme zu erreichen.

Der Rauswurf des Mannes aus dem Restaurant „Rizzi“ sorgte besonders bei Ukrainern in sozialen Netzwerken dem Bericht zufolge für Unverständnis. Der Tenor: Die Äußerungen rechtfertigten keine fristlose Entlassung. Das Restaurant sei nur um seinen Ruf bei russischsprachigen Gästen besorgt. Inzwischen reagierte sogar der ukrainische Außenminister Dmytro Kuleba auf Facebook: „Mein Signal an alle Putin-Versteher – Anhänger Putins in Deutschland und anderen Ländern - ihr seid wie die Piloten der russischen Flugzeuge, die ukrainische friedliche Bürger umbringen.“

Der ukrainische Staat erlaube es niemandem, seine Bürger zu beleidigen. Weder in der Ukraine, noch im Ausland. „Wir beim Außenministerium werden hart auf Vorfälle von Respektlosigkeit reagieren.“

Eklat in Baden-Baden: Folgen des Russland-Ukraine-Krieges in badischer Kurstadt spürbar

Baden-Baden ist ein Kurort mit mehr als 200 Jahren russischer Tradition. Es waren neben den Franzosen die Russen, die dem Ort im 19. Jahrhundert zur Berühmtheit verhalfen. Damals weilten Dichter wie Fjodor Dostojewski, Iwan Turgenjew, Lew Tolstoi, Nikolai Gogol oder Wassili Schukowski in der Kurstadt. Auch viele Adelige und drei Zaren kamen nach Baden.

Aussenaufnahme des Restaurant Rizzi in Baden-Baden mit einem Schild auf dem der Name steht.
Im Restaurant Rizzi soll einem Ukrainer wegen seiner Äußerungen gegen den russischen Angriffskrieg außerordentlich gekündigt worden sein. © Uli Deck/dpa

Heute leben der Stadt zufolge 1100 Bürger mit russischem Pass in der Kurstadt und noch einmal so viele mit doppelter Staatsbürgerschaft, außerdem rund 500 Ukrainer sowie 270 Ukrainer mit doppelter Staatsbürgerschaft. Auch leben hier eine Reihe von Russischstämmigen mit deutschem Pass. (dpa)

Nicht nur in persönlichen und gesellschaftlichen Konflikten werden die Folgen des Krieges in der Ukraine immer deutlicher, auch in deutschen Supermärkten sind die Konsequenzen nicht mehr zu übersehen: Nach Öl, Mehl und Nudeln droht jetzt das nächste Lebensmittel knapp zu werden.

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