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Österreich: Bär nahe der bayerischen Grenze von Zug überfahren – erste Erkenntnisse zum Unglück

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Von: Johannes Welte

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Am Dienstagmorgen wurde an einem Bahngleis in Österreich ein toter Bär entdeckt, der in der Nacht von einem Zug erfasst wurde. Derzeit wird geprüft, ob es das Tier war, das zuvor in Bayern gesichtet wurde.

Salzburg – Zwischen den Bahnhöfen Schwarzach (Pongau) und Lend (Pinzgau) in Österreich wurde am Dienstagmorgen (23. Mai) ein Braunbär auf den Gleisen der Tauernbahn gefunden, die von Salzburg nach Villach führt und die auch der Fernverkehr von Bayern Richtung Venedig und Graz benutzt. Laut Bundesland Salzburg wurde der Bär in den Morgenstunden von einem Zug erfasst und getötet.

Bär in Österreich von Zug überfahren: Möglicherweise das Tier, das auch in Bayern war

Zwei Lokführer der Österreichischen Bundesbahn meldeten der Polizei am Morgen, dass sich das tote Tier auf den Gleisen befindet. „Der Bär wurde beim Zusammenstoß mit dem Zug schwer verletzt“, so Franz Wieser, Sprecher des Bundeslandes Salzburg. „Ihm wurde die linke Hinterpranke komplett abgetrennt, weiter weist das Tier schwere Verletzungen am Kopf aus.“

Ein Zug hat einen Bären überfahren.
Der tote Bär wurde am Dienstagmorgen (23. Mai) auf der Bahnstrecke bei Schwarzach im Pongau, (Österreich) © Jägerschaft Salzburg

Der Bärenbeauftrage des Landes, Hubert Stock, war bereits vor Ort, so Wieser weiter. Er habe den Transport in ein naheliegendes Kühlhaus angeordnet. „Dort wird das tote Tier begutachtet“, so Wieser.

Bär in Österreich von Zug überfahren: Möglicherweise das Tier, das auch in Bayern war

Ein oder mehrere Bären hatten in den vergangenen Wochen in Bayern für Unruhe gesorgt. Bei Rosenheim wurden drei Schafe gerissen, außerdem tappte er im südlichen Landkreis Traunstein und nahe Schneizlreuth (Berchtesgadener Land) in Fotofallen und hinterließ Spuren. Zuletzt wurde er nahe Salzburg am Untersberg gesichtet.

Der Fundort des toten Bären ist etwa 20 Kilometer von der bayerischen Grenze weg. „Um welches Individuum es sich gehandelt hat, muss noch geklärt werden“, so eine Sprecherin der Salzburger Jägerschaft auf Anfrage. Ob es sich dabei um ein und denselben Braunbären handelt, der zuletzt mehrfach für Aufsehen gesorgt hatte, werde derzeit geprüft. Auf jeden Fall wird DNA entnommen, die mit DNA-Proben verglichen werden kann, die Bären in Bayern in den vergangenen Monaten hinterlassen haben.

Der Blick aus der Führerkabine des Zuges auf den toten Bären.
Die beiden Lokführer entdeckten den toten Bären auf dem Bahngleis. © Land Salzburg

Geplant ist nun, dass der Bär präpariert wird und für Schulungszwecke in der Jagdausbildung Verwendung findet. Es handelt sich nach Informationen der Salzburger Jägerschaft um ein männliches Tier, mindestens 100 Kilogramm schwer.

Experten vermuteten den gesichteten Bären in den vergangenen Tagen wieder in Bayern; schlossen es zumindest nicht aus, dass das Tier in der Zwischenzeit wieder die Bundesgrenze überschritten haben könnte. Besondere Vorsicht sei geboten, hießt es. Erst am Montagabend (22. Mai) wurde ein Braunbär im Oberallgäu gesichtet; das Tier zog sich unmittelbar wieder in die Wälder zurück.

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