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Bertram Rickmers ist tot: Deutschlands bekanntester Reeder nach Unfall gestorben

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Von: Sebastian Peters

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Bertram Rickmers verstarb infolge eines schweren Sturzes
Bertram Rickmers verstarb infolge eines schweren Sturzes (Archivfoto) © Daniel Reinhardt/dpa

Nach einem schweren Treppensturz in der eigenen Familien-Villa verstarb der 71-jährige Bertram Rickmers im Krankenhaus.

Hamburg – Bertram Rickmers, der namhafteste Schiffseigner des Landes, im Alter von 71 Jahren verstorben. In der Nacht zu Montag verstarb Rickmers infolge eines Treppensturzes in der eigenen Familien-Villa, wie Bild und NDR berichten.

Bertram Rickmers nach Treppensturz im Krankenhaus verstorben

Der Sturz ereignete sich nach Bild-Angaben ausgerechnet am 60. Geburtstag seiner Ehefrau Franziska.

Rickmers besuchte als Jugendlicher die renommierte Louisenlund-Internatsschule in Schleswig-Holstein und setzte nach dem Abitur seine Reise auf der „Peter Rickmers“ fort. Im Laufe der Zeit erweiterte der Nachkomme der berühmten Schiffseigner-Dynastie (das Museumsschiff „Rickmer Rickmers“) seine Schiffsflotte.

Im Jahr 2017 hatte Rickmers, der ein Diplom in Volkswirtschaftslehre vorweisen konnte, die Kontrolle über die Bertram-Rickmers-Gruppe mit über 100 Container- und 30 Spezialschiffen. Er war ein Kenner edler Weine und feiner Küche und verbrachte gerne Zeit auf Segeljachten.

Die Rickmer Rickmers gehört inzwischen zur Skyline von Hamburg
Die Rickmer Rickmers gehört inzwischen zur Skyline von Hamburg © Jonas Walzberg

Jedoch geriet die Rickmers Holding im Zuge der Schiffahrtskrise ab 2008 ins Straucheln und erlebte 2017 einen spektakulären Bankrott, der die Branche in Aufruhr versetzte. Mit 1,7 Milliarden Euro an Schulden verlor Rickmers seine Schiffe, und Anleger verloren massiv Geld. Letztendlich konnten nur noch 11,7 Millionen Euro an die Investoren zurückgegeben werden. Die Rolle der „HSH Nordbank“, die damals überraschend die Finanzierung einstellte, wird weiterhin überprüft, so die BILD.

Bertram Rickmers wurde 71 Jahre alt

Trotz dieses Rückschlags erholte sich der Schiffseigner und gründete zwei Jahre später ein neues Unternehmen, die „Asian Spirit Steamship Company“ (ASSC). Anfangs mit nur zwei Frachtschiffen, dann mit elf Schiffen, schien Rickmers‘ Geschäft wieder in Schwung zu kommen.

Bertram und sein jüngerer Bruder Erck Rickmers (59) leiteten ihre jeweiligen Firmen in der fünften Generation. Im vergangenen Jahr übergab Bertram Rickmers offiziell die Geschäftsleitung an seinen Sohn Rickmer Clasen (32). Etwas, das nur wenige wussten: Rickmers spendete diskret Millionenbeträge, unter anderem an die UKE-Stiftung, das Maritime Museum, die „Stiftung Mittagskinder“ und das St. Pauli Theater.

Am Montagabend, 22. Mai 2023, teilte ASSC-Geschäftsführer Frank Bünte den Mitarbeitern den Tod ihres hochrangigen Schiffseigners mit: „Wir trauern zutiefst um diesen leidenschaftlichen Hamburger, unermüdlichen Schiffseigner, liebevollen Familienvater und engagierten Bürger“, so die BILD.

Zusätzlich zu seiner Frau Franziska hinterlässt der 71-Jährige seine beiden Töchter Anna Sophie, Lara, seinen Sohn Rickmer Clasen und fünf Enkelkinder.

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