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Blitzeis in der Nacht sorgte für Behinderungen und Unfälle

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Von: Philipp David Pries

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Eisplatten auf den Autoscheiben: Die Region kämpfe am Samstag mit den Nachwehen der Blitzeisnacht. © Pries

Kassel/Göttingen. Zugefrorene Straßen und Gehwege, zahlreiche Unfälle und Eisplatten auf Autos: Die Nacht hielt einiges für die Region bereit. Dafür lief es am Ende glimpflich ab.

Die Nacht aus Kasseler Sicht

So sah es in der Region aus

Ein Chaos auf den Straßen blieb trotz des Eisregens im Wolfhager Land aus. "Die Verkehrsteilnehmer waren gewarnt und ließen ihr Fahrzeug stehen", sagte ein Polizeisprecher am Samstagmorgen. Es habe keine Unfälle gegeben. Die Räumdienste fuhren bereits in der Nacht und sorgten so für freie Straßen. Lediglich auf Nebenstrecken ist weiterhin Vorsicht geboten.

Zuletzt aktualisiert um 14.05 Uhr. 

Wie die Polizei mitteilte, lagen bis Samstagmittag keine Meldungen im Altkreis Melsungen über glatteisbedingte Unfälle vor. Ebenso sah es im Landkreis Waldeck-Frankenberg aus. Die Fahrer hatten sich alle auf die extremen Straßenverhältnisse eingestellt und waren sehr diszipliniert gefahren oder sie hatten ihre Autos gleich in der Garage gelassen. (rpp/ewa/zot/112-magazin)

Chaos in Hessen ist ausgeblieben

Glatte Straßen haben in Hessen in der Nacht zum Samstag zu Verkehrsunfällen geführt. «Das große Chaos ist aber ausgeblieben», sagte ein Sprecher des Polizei-Lagezentrums in Wiesbaden. Einen Unfall mit zwei Schwerverletzten gab es am Morgen auf der Bundesstraße 459 zwischen Dietzenbach und Neu-Isenburg-Gravenbruch.

Im Bereich Offenbach und Main-Kinzig habe es etwas mehr als 20 Unfälle mit Blechschäden gegeben. 

Mehrere Unfälle in Niedersachsen

Auf glatten Straßen hat es in Niedersachsen in der Nacht mehrere Verkehrsunfälle gegeben. Dabei sind zwei Menschen in Hannover und vier Menschen bei Ankum (Landkreis Osnabrück) leicht verletzt worden. Ein Verkehrschaos wegen Blitzeis sei aber zunächst ausgeblieben. In Hannover sei es zu rund 32 Unfällen gekommen, davon 14 auf der Autobahn 2. In Bremen und in Braunschweig verursachte die Glätte jeweils rund 15 Unfälle. Die Hauptstraßen in den Städten seien geräumt und gestreut, auf den Nebenstraßen sei es jedoch spiegelglatt.

Hunderte Unfälle im Rest der Republik

Blitzeis und Schnee haben bundesweit zu Hunderten Unfällen geführt. Erhebliche Probleme gab es seit dem späten Freitagabend vor allem im Südwesten und Osten. Dutzende Menschen wurden verletzt, die meisten leicht. Das ganz große Chaos sei aber ausgeblieben, hieß es von den meisten Lagestellen. Vielerorts in Deutschland wurden allerdings nach Unfällen Autobahnen zeitweise gesperrt, Winter- und Abschleppdienste waren im Dauereinsatz. Auch der Flugverkehr war zum Teil betroffen. Mit Kranwagen wurden umgekippte oder in Böschungen gerutschte Lastwagen geborgen. In Stuttgart wurde ein Auto aus dem Neckar geholt.

Schnee und Regen auf gefrorenem Boden verwandelten Straßen und Gehwege vielerorts in gefährliche Rutschbahnen. Allein in Baden-Württemberg wurden bis zum Vormittag mehr als 300 Unfälle erfasst. Mindestens fünf Menschen seien schwer, viele weitere leicht verletzt worden, hieß es beim Innenministerium in Baden-Württemberg. Der Gesamtschaden belaufe sich auf rund 1,5 Millionen Euro.

Auf der A81 nahe Heilbronn krachten neun Fahrzeuge ineinander, darunter ein Sattelzug und ein Reisebus. Eine 25-Jährige erlitt schwere Verletzungen. In Stuttgart rutschte ein Auto vom Uferdamm in den Neckar. Fahrer und Beifahrer wurden von Rettungskräften aus dem eisigen Wasser gezogen.

Auch in anderen Regionen wurde Schnee und Blitzeis etlichen Fahrern zum Verhängnis. In Thüringen krachte es auf der A4, A9 und A71 mehrfach. Zudem sorgten vor allem in den östlichen Bundesländern quer stehende Laster zeitweise für Staus. Auf der A9 Richtung Berlin kam der Fahrer eines mit Äpfeln beladenen Lastwagens von der Fahrbahn ab. Der Lkw sei einen Abhang hinuntergerutscht und der Fahrer eingeklemmt worden, berichtete die Polizei. Auf der A71 überschlug sich ein Auto und blieb auf dem Dach liegen. Der Fahrer wurde verletzt.

Auch bei Rommersheim in der Eifel kam ein Sattelzug von der Straße ab, der Fahrer wurde schwer verletzt. Im Saarland registrierte die Polizei neun Verletzte bei Glätte-Unfällen - acht von ihnen waren Fußgänger.

Auf Nummer sicher ging die Deutsche Post in München: Im kompletten Stadtgebiet trugen die Briefträger am Samstag keine Sendungen aus. Die Münchner Abteilungsleiter hätten entschieden, dass die Arbeit für die Mitarbeiter unter den herrschenden Wetterbedingungen zu gefährlich sei, sagte ein Pressesprecher.

Aufgrund von Glatteis wurden am Samstagmorgen am Flughafen München auch Dutzende Flüge annulliert. Um die beiden Start- und Landebahnen enteisen zu können, mussten diese abwechselnd gesperrt werden, wie ein Sprecher sagte. Damit fehlten vorübergehend 50 Prozent der Kapazität.

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