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Italien-Urlaub nach Dürre und Überschwemmungen? Die Lage in Emilia-Romagna und Rimini vor Pfingsten

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Von: Carolin Gehrmann

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Die Folgen der schweren Unwetter in Italien sind noch lange nicht beseitigt. Dennoch hofft man jetzt auf Urlauber, denn die bringen Einnahmen. Wie die Lage vor Ort ist.

München – Nach den schweren Unwettern, die in Italien zu Überschwemmungen, Erdrutschen und mindestens 15 Todesopfern geführt haben, kämpft man vor Ort noch immer mit den Folgen. Die Aufräumarbeiten sind bereits angelaufen. Und auch das Ringen um Normalität hat begonnen, wo diese eben möglich ist. Dazu gehört auch das Wiederbeleben des Tourismus. In Deutschland haben viele Menschen einen Urlaub über Pfingsten geplant. So mancher fragt sich wahrscheinlich, ob ein Italien-Urlaub derzeit überhaupt möglich ist.

Nach den Dürre und Überschwemmungen in Italien: So ist die Lage an der Adria und Emilia-Romagna

Aber wie ist die Lage an der Adria und in der Emilia-Romagna derzeit überhaupt? Beide Regionen hatte es besonders schwer getroffen. Nach monatelanger Trockenheit hatten die schweren Unwetter das Land förmlich überrollt. An eineinhalb Tagen war dort teilweise so viel Regen gefallen wie sonst in einem halben Jahr. Auch wegen der starken Bebauung und der vielen versiegelten Flächen in der Emilia-Romagna konnte das Wasser nur schwerer versickern.

Nach den Unwettern sind Urlaube in überschwemmte Gebiete in Italien nicht überall möglich

Noch immer gilt für die Region die Alarmstufe Rot, auch wenn sich die Wetterlage inzwischen stabilisiert hat. Meteorologen befürchten allerdings, dass auch die nächsten Wochen unbeständig bleiben. Dabei stehen etliche Orte noch immer unter Wasser, vor allem in der Nähe der Stadt Ravenna. Doch nicht die ganze Region ist betroffen. Im Landesteil westlich der Stadt Bologna läuft der Alltag der Menschen ganz normal weiter.

Reisen in die noch überschwemmten Gebiete sind teilweise nicht möglich – es besteht die Gefahr von weiteren Erdrutschen. Im bergigen Apennin sind einige Orte noch immer nicht erreichbar, weil dort der Boden abrutschte. Das Auswärtige Amt warnt im Internet mit entsprechenden Hinweisen vor Reisen in die Unwettergebiete – sprach aber keine offizielle Reisewarnung aus.

Nach Dürre und Überschwemmungen: An der Adria und am Gardasee wartet man auf Urlauber

In den bei Touristen beliebten Orten an der Adria wie etwa Rimini sieht es besser aus, dort kam man im Vergleich glimpflich davon. Auch, wenn es in dem Badeort auf dem Höhepunkt der Unwetter ebenfalls Hochwasser gab. Viele Strände an der Adria waren wegen des Unwetter-Chaos gesperrt. Die Lage am Gardasee hat sich etwas entspannt – dort wurden zuvor noch dramatisch niedrige Pegelstände gemessen. Durch den Regen hat sich der See wieder gefüllt, das Wasser ist aber noch deutlich niedriger als in den Jahren zuvor.

Aussicht über den Gardasee
Der Wasserpegel am Gardasee ist nach der Dürreperiode, die den Unwettern vorausgingen, wieder etwas gestiegen. (Symbolbild) © Manuel Romano/IMAGO

Urlaub in Italien: Wie man nach Dürre und Überschwemmungen an die Adria und nach Rimini kommt

Riminis Strände sind größtenteils schon wieder gesäubert, denn man erhofft sich jetzt nach dem Schock viele Urlauber und entsprechende Einnahmen. Tourismus-Ministerin Daniela Santanchè von der postfaschistischen Fratelli d’Italia-Partei warb für den Urlaub in der Romagna. „Nach dieser Tragödie darf nicht noch eine weitere folgen, nämlich eine wirtschaftliche rund um den Fremdenverkehr“, sagte sie in einem Interview mit der Zeitung La Stampa.

Der Badeort Rimini ist inzwischen wieder gut zu erreichen, und zwar über die Autobahn A14, auch als „Adriatica“ bekannt, die kürzlich noch gesperrt war. Lediglich die Zugstrecke zwischen Bologna und Rimini ist bei Faenza noch unterbrochen. Bis Anfang Juni soll der Betrieb aber wieder ganz normal laufen, hofft die Bahn.

Dürre und Überschwemmungen in Italien: Das Wetter in Italien soll wohl weiter extrem bleiben

Der Schock über die Unwetterkatastrophe in Italien sitzt zwar noch tief. Doch der Sommer und die Bade- und Urlaubssaison stehen bevor. Wettertechnisch könnte es auch in den nächsten Monaten dicke kommen, allerdings in die andere Richtung. „Es gibt Hinweise darauf, dass der Juni etwas regnerischer wird als gewöhnlich“, sagt Carlo Cacciamani, Direktor der staatlichen Agentur ItaliaMeteo.

„Danach könnte der Regen nachlassen und uns ein heißer Sommer bevorstehen.“ Und das bedeutet voraussichtlich: Dürre. Maßnahmen zum Wassersparen sind dann nicht ausgeschlossen, etwa abgedrehte Brunnen oder leere Schwimmbecken. Viele Experten sind inzwischen der Meinung, dass sich das Klima bereits nachhaltig geändert hat und regelmäßige Extremwetterereignisse „das neue Normal“ sind – auch in Europa. (mit dpa)

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