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„Kaum zu ertragen“: Bilder zeigen - drei Monate nach Räumung ist Lützerath verschwunden

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Von: Nina Brugger

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Ein Vorher-Nachher-Bild: Wo ursprünglich Lützerath war, ist heute nur noch Ackerfläche.
Das Vorher-Nachher-Bild zeigt: Wo einst Lützerath war, ist heute nur noch Sand. © Henning Kaiser/dpa

Vom einstigen Mittelpunkt der Klimabewegung ist nicht mehr viel übrig. Trotz monatelangen Protesten klafft heute ein Loch an der Stelle, wo einst Lützerath war.

Lützerath – Wo vor drei Monaten noch demonstriert wurde, ist heute nur Sand. Wo Persönlichkeiten wie Greta Thunberg für den Klimawandel kämpften, ist heute niemand mehr. Nur noch ein paar Bagger. Und ein tiefes Loch. Lützerath ist wie vom Erdboden verschwunden. Verschluckt. Als hätte es das Dorf nie gegeben.

Drei Monate nach der Räumung sei der größte Teil der Fläche von Lützerath abgetragen. Das teilte ein RWE-Sprecher mit, wie das Redaktionsnetzwerk Deutschland (RND) berichtete. Die Arbeiten verliefen planmäßig und seien weit fortgeschritten. Unter dem Gebiet des Tagebaus Garzweiler befinden sich drei Flöze Braunkohle in rund 40 bis 210 Metern Tiefe. Im Internet reagierten Klimaaktivisten geschockt auf das verschwundene Dorf. Ein Nutzer reagiert mit: „Das alles ist kaum noch zu ertragen“. Ein anderer schreibt: „Soviel zu #LuetziBleibt“.

Aktivisten wollten Lützerath-Räumung verhindern

In den letzten Wochen kam es laut RWE zu keinen weiteren Vorfällen mit Aktivisten. Diese hatten die Räumung und Abbaggerung in der Vergangenheit stark kritisiert, dabei wurden auch Vorwürfe gegenüber RWE laut. Um Lützerath zu erhalten, hatten die Aktivistinnen und Aktivisten die wenigen Häuser des Weilers besetzt oder lebten vor Ort in Baumhäusern und Zelten. Im Januar kam es trotzdem zur Räumung durch die Polizei. Schon während der Räumung fing RWE an, Bäume zu fällen und die ersten Häuser abzureißen. Drei Tage, nachdem die verbliebenen Aktivisten das Gelände verlassen hatten, lag das letzte Gebäude in Schutt und Asche.

Erste Klima-Aktivistin wegen Lützerath verurteilt

Zeitgleich wurde am Mittwoch (19. April) eine Lützerath-Aktivistin am Amtsgericht Mönchengladbach zu einer Haftstrafe verurteilt. Wegen versuchter Körperverletzung lautete das Urteil: Ein Jahr und zwei Monate auf Bewährung. Es ist der erste Prozess der Lützerath-Räumung – viele weitere könnten noch folgen.

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