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Corona-Impfung in der Apotheke: Was jetzt beachtet werden muss

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Von: Vincent Büssow

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Auch in Apotheken können Sie ab sofort die Corona-Impfung bekommen. Doch für welche Personen gilt das Angebot und wie viele Filialen impfen aktuell?

Kassel – Ab Dienstag (08.02.2022) dürfen auch Apotheken Impfungen zum Schutz vor Corona* durchführen. Durch diese Maßnahme soll die Impfkampagne in Deutschland angekurbelt werden. Gleichzeitig gibt es Kritik an der Apotheken-Impfung. Die wichtigsten Informationen auf einen Blick:

Wie viele Apotheken impfen tatsächlich? Zunächst kommt das Angebot einer Corona-Impfung nur von wenigen Apotheken. Von insgesamt 18.500 Einrichtungen bundesweit beteiligen sich zum Start der Kampagne nur rund 500 Apotheken. Allerdings verfügen aktuell mehr als doppelt so viele Apotheken über die Voraussetzungen zum Impfen. Deshalb geht die Bundesvereinigung Deutscher Apothekerverbände (ABDA) davon aus, dass sich in den kommenden Wochen mehr Apotheken an den Corona-Impfungen beteiligen werden. Ob und wann eine Apotheke Covid-19-Schutzimpfungen anbietet, entscheidet die Leitung selbst, meldete die ABDA. Bis das so weit ist, müssen jedoch einige Bedingungen erfüllt sein.

Corona-Impfungen in Deutschland: Welche Voraussetzungen müssen Apotheken erfüllen?

Das Infektionsschutzgesetz nennt als Grundvoraussetzungen für Corona-Impfungen in der Apotheke geeignete Räumlichkeiten sowie eine ärztliche Schulung. Diese Fortbildung umfasst, neben der Impfung selbst, Kenntnisse zur Aufklärung über die Impfung zum Schutz vor Corona sowie Erste-Hilfe-Maßnahmen in Notfallsituationen. Laut einer Meldung der ABDA vom Freitag (04.02.2022) haben etwa 6000 Apothekerinnen und Apotheker in Deutschland die notwendige Schulung absolviert.

Auch Apotheken bieten seit Dienstag (08.02.2022) Impfungen zum Schutz vor Corona an.
Auch Apotheken bieten seit Dienstag (08.02.2022) Impfungen zum Schutz vor Corona an. © Wolfgang Maria Weber/Imago

Zusätzlich muss die Berufshaftpflichtversicherung erweitert werden, um Corona-Impfungen in einer Apotheke durchführen zu dürfen. Wie auch Impfzentren und Hausarztpraxen müssen Apotheken in Deutschland die durchgeführten Impfungen tagesaktuell an das RKI weitergeben.

Antworten zur Corona-Impfung in der Apotheke: Impfstoff, Mindestalter und Online-Portal

Welche Impfstoffe gibt es in den Apotheken? In Apotheken stehen dieselben Impfstoffe zur Verfügung wie in Arztpraxen, wie Thomas Preis, Chef des Apothekerverbandes Nordrhein, im Gespräch mit der Rheinischen Post sagte. Das bedeutet, dass die Corona-Impfstoffe von Biontech, Moderna und Johnson & Johnson für die jeweils zugelassenen Personengruppen erhältlich sind. Auch der neue Impfstoff von Novavax soll in Apotheken verimpft werden, wenn dieser in Deutschland verfügbar ist.

Startdatum08.02.2022
VoraussetzungenGeeignete Räumlichkeiten; Ärztliche Schulung
ImpfstoffeBiontech, Moderna, Johnson & Johnson
Mindestalter12 Jahre

Welche Altersgrenze gilt für die Impfung in Apotheken? Apothekerinnen und Apotheker dürfen nur Personen gegen Corona impfen, die das zwölfte Lebensjahr vollendet haben. Für Kinder im Alter zwischen fünf und elf sind nach wie vor die Kinderärztinnen und Kinderärzte zuständig.

Welche Apotheken impfen aktuell? Interessierte können auf dem Online-Portal mein-apothekenmanager.de sehen, wo die Corona-Impfungen bereits angeboten werden. Laut Gesetz sollen neben Apotheken auch Tier- und Zahnärzte gegen Corona impfen.* Diese Gruppen sind allerdings noch nicht Teil der aktuellen Erweiterung.

Kritik an der Corona-Impfung in der Apotheke: „Nicht zielführend“

Welche Kritik gibt es an den Corona-Impfungen in Apotheken? Kritik an der Erweiterung des Corona-Impfangebotes auf Apotheken* kommt unter anderem von Hausärztinnen und Hausärzten in Deutschland. „Aktuell gibt es keinen Mangel an Impfmöglichkeiten“, sagte der Bundesvorsitzende des Deutschen Hausärzteverbandes, Ulrich Weigeldt, der die Maßnahme als „nicht zielführend“ beschrieb. Demnach sei es nicht zu erwarten, dass die Apotheken-Impfungen die Impfkampagne ankurbele.

Thomas Rochell, Vorstandsvorsitzender des Apothekerverbandes, wehrte diese Kritik ab. Laut ihm könne in den Apotheken ein niederschwelliger Zugang für arztferne Kunden geboten werden. Rochell bezog sich dabei auf Erfahrungen aus anderen europäischen Staaten sowie Modellprojekte in Deutschland, bei denen sich Apotheken an der Grippeschutzimpfung beteiligten. (vbu/dpa) *hna.de ist ein Angebot von IPPEN.MEDIA.

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