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Corona-Impfgegner entführt Sohn ins Ausland: Staatsanwaltschaft hat Neuigkeiten

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Von: Nail Akkoyun

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Der Sohn wurde seiner Mutter nun in Panama wieder übergeben. (Symbolbild)
Der Sohn wurde seiner Mutter nun in Panama wieder übergeben. (Symbolbild) © Frank Sorge/Imago

Ein Impfgegner soll seinen Sohn aus Angst vor einer Corona-Impfung ins Ausland entführt haben. Nun sind sie wieder aufgetaucht.

Update von Dienstag, 08.02.2022, 15.45 Uhr: Ein entführter Zehnjähriger aus Mühlacker bei Pforzheim (Baden-Württemberg) ist nach Angaben der Ermittler wieder in der Obhut seiner Mutter. Der Vater des Kindes sei in Panama in Auslieferungshaft, sagte ein Sprecher der Pforzheimer Staatsanwaltschaft gegenüber der Deutschen Presse-Agentur (dpa). Der 50-Jährige sei auf Grundlage eines internationalen Haftbefehls am Samstag (05.02.2022) in der Stadt Pedasi verhaftet worden.

Die Entziehung Minderjähriger wird ihm vorgeworfen. Der Junge war über Weihnachten bei seinem leiblichen Vater nahe Bergisch Gladbach (Nordrhein-Westfalen). Als die Mutter mit ihrem neuen Partner das Kind am vereinbarten Treffpunkt in Köln habe abholen wollen, sei der Vater mit dem gemeinsamen Sohn nicht erschienen. Kurz nach dem Bekanntwerden des Falls wollte die Staatsanwaltschaft Medienberichte nicht bestätigen, die davon ausgingen, der Vater sei mit seinem Sohn nach Panama gereist. Doch laut dpa ist der Sohn seiner Mutter nun in Panama übergeben worden. Zum Zustand des Kindes gab es zunächst keine Angaben.

Aus Angst vor Corona-Impfung? Impfgegner soll Sohn ins Ausland entführt haben

Erstmeldung von Freitag, 28.01.2022: Pforzheim/Kassel – Anfang Januar verschwand ein Zehnjähriger aus dem baden-württembergischen Mühlacker bei Pforzheim (Baden-Württemberg). Wie die dpa berichtet, ermittelt die Polizei aktuell wegen des Verdacht auf Kindesentziehung. Es wird nicht ausgeschlossen, dass der Vater den Jungen ins Ausland gebracht hat – aus Sorge vor einer Corona-Impfung*.

Demnach war der Junge über Weihnachten bei seinem leiblichen Vater nahe Bergisch Gladbach (Nordrhein-Westfalen). Als die Mutter mit ihrem neuen Partner das Kind am vereinbarten Treffpunkt in Köln habe abholen wollte, sei der Vater mit dem gemeinsamen Sohn nie erschienen.

Vater soll Corona-Impfgegner sein: „Wer geimpft ist, wird von ihm übel beschimpft“

Das angebliche Motiv der mutmaßlichen Entführung sei, dass es sich bei dem Vater um einen Impfgegner handeln soll, der eine Covid-19-Impfung seines Sohnes unbedingt vermeiden wolle. Die Ermittlerinnen und Ermittler sagten dazu bislang nichts, bestätigten am Donnerstag (27.01.2022) jedoch, dass sich die beiden außerhalb von Europa aufhalten könnten. Inzwischen ermittelt auch Interpol in dem Fall.

„Wer geimpft ist, wird von ihm übel beschimpft“, sagte die Mutter gegenüber der Bild-Zeitung. Per Anwalt habe der Vater sich gegenüber der Schule seines Sohnes gegen Corona-Tests ausgesprochen. Zudem soll der Mann seinen Sohn per Fax, mit ausländischer Nummer, von der Schule abgemeldet haben.

Ging es für einen Corona-Impfgegner und seinen Sohn aus Angst vor der Impfung nach Panama? (Symbolbild)
Ging es für einen Corona-Impfgegner und seinen Sohn aus Angst vor der Impfung nach Panama? (Symbolbild) © Moritz Frankenberg/dpa

Flucht vor Corona-Impfung: Halten sich Vater und Sohn in Panama auf?

Wiederholte Medienberichte, wonach der Mann mit seinem Sohn in Panama sei, wollten weder Polizei noch Staatsanwaltschaft aus ermittlungstaktischen Gründen bestätigen. Unklar ist nach wie vor, wie es dem Zehnjährigen geht. Denn über zwischenzeitlichen Kontakt zur Mutter oder sonstigen Familie ist bislang nichts bekannt. Dem Vater droht eine Haftstrafe von bis zu fünf Jahren. Sollte das Kind Schaden nehmen, könnte sich die Strafe sogar auf zehn Jahre erhöhen. (Nail Akkoyun)

Zuletzt traute ein Mann der Corona-Impfung nicht und suchte gezielt auf Telegram* nach einer Möglichkeit, sich mit dem Virus zu infizieren. Im Dezember 2021 gaben rund 40 Prozent der Eltern an, ihr Kind gegen Corona impfen lassen zu wollen. *hna.de ist ein Angebot von IPPEN.MEDIA.

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