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19-Jähriger erfindet Corona-Testzentrum und kassiert damit Millionen

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Weil ein 19-Jähriger fast 6 Millionen Euro für ein fiktives Corona-Testzentrum erhalten hat, steht er nun in Freiburg vor Gericht. (Symbolbild)
Weil ein 19-Jähriger fast 6 Millionen Euro für ein fiktives Corona-Testzentrum erhalten hat, steht er nun in Freiburg vor Gericht. (Symbolbild) © Martin Schutt/dpa

Fast 6 Millionen Euro bekommt ein 19-Jähriger für ein vermeintliches Corona-Testzentrum in Freiburg. Jetzt steht der Mann wegen Betrugs vor Gericht.

Freiburg – Für Corona-Tests kassierte ein 19-Jähriger 5,7 Millionen Euro von der Kassenärztlichen Vereinigung (KV). Allerdings hat sein Testzentrum nie existiert, es wurde also auch keiner der Test durchgeführt – auch eine Frau aus Essen erfand Corona-Teststationen. Der 19-Jährige stand nun deshalb vor Gericht. Er wurde wegen Betruges schuldig gesprochen, berichtet die Deutsche Presse-Agentur (dpa).

Die Staatsanwaltschaft habe einen Warnschussarrest von zwei Wochen und eine Geldauflage von 800 Euro gefordert. Der Verteidiger plädierte für eine „angemessene“ Geldauflage und gegen Arrest. Nun müsse der 19-Jährige 1500 Euro an eine gemeinnützige Einrichtung zahlen und die Kosten des Verfahrens tragen. Nach einer Bewährungszeit von einem Jahr entscheide das Gericht, ob gegen den jungen Betrüger eine Jugendstrafe verhängt werden soll. Doch wie ist es zu diesem Betrugsfall überhaupt gekommen?

Laut Angaben der Staatsanwaltschaft habe die KV dem 19-Jährigen für die Corona-Tests fast sechs Millionen Euro für den Zeitraum von März bis Juni 2021 überwiesen. Das sei laut einem KV-Sprecher eine hohe Summe im Zusammenhang mit Corona-Abrechnungsbetrug. Von einer Bank habe später den Verdacht der Geldwäsche geäußert, weshalb das Geld zurückgebucht worden sei.

Verdachtsfälle wegen Betruges mit Corona-Tests häufen sich

Das ist nicht der einzige mögliche Betrugsfall in Zusammenhang mit der Abrechnung von Corona-Tests. Auch in Kassel steht ein Mann wegen Betruges mit Corona-Tests vor Gericht. In Baden-Württemberg würden dutzende Verdachtsfälle untersucht. Die KV Baden-Württemberg habe bisher in 14 Fällen Strafanzeige bei der Staatsanwaltschaft erstattet. Es gehe dabei um Geld des Bundes, hieß es.

Bundesweit seien es noch mehr Verdachtsfälle. In Bochum in Nordhrein-Westfalen wird ein Betrugsfall bereits seit Dezember 2021 verhandelt. Ein Betreiber von mehr als 70 Corona-Testzentren soll den Staat um 25 Millionen Euro betrogen haben. Es sollen eine Million Tests abgerechnet worden seien, die aber wohl nie durchgeführt wurden. (ter/dpa)

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