Derweil unterstellen Verschwörungstheorien Bill Gates, dass er mit seinem Corona-Impfstoff die Welt knechten will. Nun äußert er sich mit einer Warnung.
Update vom 12. Juni, 12.20 Uhr: Die höchste Zahl an Neuinfektionen seit dem Ausbruch der Coronavirus-Pandemie in Schweden lässt den Rückhalt in der Bevölkerung für Ministerpräsident Stefan Löfven sinken. Gestern meldete die Gesundheitsbehörde Schweden 1.474 Neuinfektionen.
Die Schweden selbst sind von der Entwicklung nicht begeistert. „Das Vertrauen in die Regierung und die Gesundheitsbehörde ist eingebrochen. Der Anteil derer mit großem oder relativ großem Vertrauen in die Corona-Maßnahmen ist um rund 20 Prozent gesunken. Gründe dafür könnten die hohe Zahl von Toten vor allem unter Älteren sein sowie mangelnde Information über den Verbreitungsgrad von Corona“, vermeldet SVT, der öffentliche Sender Schwedens.
Update vom 11. Juni, 20.45 Uhr: In Schweden wurden am Donnerstag 1474 Corona-Neuinfektionen gemeldet. Das ist der höchste Wert in dem skandinavischen Land seit Beginn der Pandemie. Die schwedische Gesundheitsbehörde gibt jedoch an, dass dieser Anstieg in direkter Verbindung mit einer erhöhten Testkapazität stehe. So würden auch Corona-Infizierte mit milden oder keinen Symptomen als solche registriert werden.
Schweden hatte in der Corona-Krise einen Sonderweg eingeschlagen und auf einen Shutdown, sowie auf starke Einschränkungen weitestgehend verzichtet. Die Bundesregierung wird deswegen wohl auch die Reisewarnung für Schweden nicht am 15. Juni aufheben. Das Land erfülle nicht die Pandemiekriterien, das Schweden mehr als 50 Neuinfektionen pro 100.000 Einwohner in den letzten sieben Tagen aufweist.
Update vom 11. Juni, 18.10 Uhr: Im zunächst kaum von der Corona-Pandemie betroffenen Bulgarien breitet sich nach offiziellen Angaben eine zweite Welle des neuartigen Coronavirus aus. Am Donnerstag verzeichnetet der Balkanstaat 104 Neuerkrankungen mit Covid-19 innerhalb von 24 Stunden - ein Rekordwert. Die „epidemische Ausnahmesituation“, die in Bulgarien bis zum 14. Juni verhängt wurde, soll bis Ende des Monats verlängert werden.
Bulgarien befinde sich wohl in einer zweiten Welle der Krankheit, sagte der Oberste Inspektor für Gesundheit und Mitglied des Krisenstabs in Sofia, Angel Kuntschew, am Donnerstag im privaten Fernsehsender bTV. Das Virus breite sich jetzt aber vor allem lokal in Netzwerken, sogenannten Clustern, aus. Die Situation könne unter Kontrolle gebracht werden, meinte er.
Die bisherigen Corona-Einschränkungen in Bulgarien wurden bereits weitgehend gelockert: Restaurants und Cafés haben wieder geöffnet. Auch Einkaufszentren, Fitnessstudios, Museen, Theater und Kinos dürfen unter hygienischen Auflagen wieder besucht werden.
Update vom 11. Juni, 09.37 Uhr: Italiens Regierungschef Giuseppe Conte muss sich am Freitag (12.6.) Fragen der Staatsanwaltschaft zum Umgang mit der Corona-Krise stellen. Am Mittwoch hatten Hinterbliebene von Opfern in der schwer betroffenen Region Bergamo Strafanzeige gegen Unbekannt erstattet - sie werfen den Behörden Inkompetenz und falsche Reaktionen auf die Ausbreitung des Coronavirus vor. Im Kern der Anhörung von Conte wird die Frage stehen, ob die Region Bergamo - bereits als Hotspot bekannt - zu spät abgeriegelt wurde.
Neben Conte sollen Gesundheitsminister Roberto Speranza und Innenministerin Luciana Lamorgese als Zeugen gehört werden.
Update vom 10. Juni, 22.52 Uhr: Im Basurto-Universitätskrankenhaus in Bilbao (Nordspanien) sind 25 Menschen positiv auf das Virus getestet worden, ein infizierter Patient sei gestorben, sagte der Leiter der Einrichtung, Eduardo Maiz, auf einer Pressekonferenz am Mittwoch. Nun würden alle 4500 Mitarbeiter des öffentlichen Krankenhauses im Baskenland getestet. Die Besuche wurden eingeschränkt.
Kurz zuvor waren am Montag im Baskenland fast alle Corona-Beschränkungen aufgehoben worden. In Spanien haben sich bisher nach offiziellen Angaben 242.280 Menschen mit dem neuen Coronavirus infiziert, 27.136 Menschen starben an den Folgen der Infektion. Spanien ist eines der am stärksten von der Corona-Pandemie betroffenen Länder Europas.
Update vom 10. Juni, 19.30 Uhr: Langsam werden auch in Großbritannien die Corona-Maßnahmen gelockert. Zoos, Safari-Parks und Läden dürfen in England ab Montag wieder öffnen. Auch Gotteshäuser sind für individuelle Gebete wieder betretbar. Zudem können sich künftig auch bestimmte Haushalte zusammenschließen. Abstandsregelungen wären jedoch weiterhin einzuhalten, so Boris Johnson am Mittwoch.
Dabei steht die Londoner Regierung im Umgang mit der Corona-Krise allerdings seit Monaten immer wieder in der Kritik. Ihr wird vorgeworfen zu spät gehandelt zu haben.
Der Wissenschaftler Neil Ferguson vom Imperial College sagte am Mittwoch in einem Parlamentsausschuss, dass die Hälfte der Todesfälle vermeidbar gewesen wäre, hätte die Regierung die Maßnahmen eine Woche früher verhängt.
Update vom 10. Juni, 17.45 Uhr: In Italien haben Hinterbliebene von Coronavirus-Opfern bei der Staatsanwaltschaft Strafanzeige gegen Unbekannt gestellt. Die Kläger kommen aus der besonders stark betroffenen Provinz Bergamo. Sie werfen den Behörden vor durch Fahrlässigkeit und Inkompetenz verantwortlich für zahlreiche Corona-Todesfälle zu sein. Die als Corona-Hotspots bekannten Orte Alzano und Nembro wurden laut ihrer Aussage nicht rechtzeitig isoliert.
Die Staatsanwaltschaft ermittelt bereits in mehreren Fällen wegen Missmanagements zum Beispiel in Altersheimen, wo es besonders viele Opfer gab. Die Region selbst weist die Vorwürfe zurück und verweist auf die Regierung in Rom, die Entscheidungen zur Isolierung hätte treffen müssen.
Update vom 10. Juni, 16.16 Uhr: Die EU fürchtet anhaltende Fake-News-Kampagnen rund ums Coronavirus und will soziale Netzwerke deshalb stärker in die Pflicht nehmen. Nach einem am Mittwoch präsentierten Plan der EU-Kommission sollen Plattformen wie Facebook und Twitter künftig monatlich Berichte über ihren Kampf gegen Desinformationen vorlegen. Zudem werden die Unternehmen zu einer engeren Zusammenarbeit mit unabhängigen Faktenprüfern aufgefordert.
„Während der Coronavirus-Pandemie ist Europa von Desinformationskampagnen überschwemmt worden, die ihren Ursprung sowohl innerhalb als auch außerhalb der EU hatten“, kommentierte EU-Kommissionsvizepräsidentin Vera Jourova.
Um diese zu bekämpfen, müsse man „alle relevanten Akteure von Online-Plattformen bis hin zu Behörden mobilisieren und unabhängige Faktenprüfer und Medien unterstützen“.
Update vom 10. Juni, 13.28 Uhr: Freude bei allen Österreicher, die in diesem Sommer einen Urlaub außerhalb der Landesgrenzen geplant hatten. Denn: Österreich wird vom 16. Juni an das Reisen in die meisten Länder Europas wieder erlauben. Dazu gehöre auch das besonders von der Corona-Pandemie betroffene Nachbarland Italien, sagte Außenminister Alexander Schallenberg am Mittwoch in Wien.
Die Zahlen der Corona-Infektionen in den insgesamt 31 Ländern, in die wieder ohne Einschränkung gereist werden darf, seien niedrig genug. Ausgenommen seien allerdings Schweden, Großbritannien, Portugal und zunächst auch Spanien.
Für die besonders betroffene norditalienische Region Lombardei gelte weiterhin eine teilweise Reisewarnung, so Schallenberg. „Wenn sie die Koffer packen, vergessen sie den Hausverstand nicht“, mahnte der Minister die Einhaltung der Hygieneregeln auch im Ausland an. Er warb erneut für einen Urlaub in Österreich.
Österreich selbst verzeichnet weiterhin sehr niedrige Infektionszahlen. Der Zuwachs binnen eines Tages habe zuletzt rund 0,2 Prozent betragen, sagte Gesundheitsminister Rudolf Anschober. „Wir sind noch nicht über den Berg“, warnte Anschober zugleich vor einem Nachlassen der Wachsamkeit.
Erstmeldung vom 10. Juni, 11.14 Uhr: Berlin/Paris - Die Regierungschefs von insgesamt sechs Mitgliedern der Europäischen Union haben die EU-Kommission aufgefordert, sich besser auf Pandemien vorzubereiten. Vorne mit dabei: Bundeskanzlerin Angela Merkel (CDU) und Frankreichs Präsident Emmanuel Macron.
Die chaotische Reaktion der EU auf die Corona-Pandemie habe Fragen zur Vorbereitung der EU auf Pandemien aufgeworfen und die Notwendigkeit eines europaweiten Ansatzes aufgezeigt - auch mit Blick auf eine mögliche zweite Corona-Welle, heißt es am Dienstag in einem Appell an EU-Kommissionspräsidentin Ursula von der Leyen.
Neben Merkel und Macron haben der polnische Regierungschef Mateusz Morawiecki, der spanische Regierungschef Pedro Sánchez, die belgische Regierungschefin Sophie Wilmes und die dänische Regierungschefin Mette Frederiksen unterzeichnet. Sie hoffen demnach darauf, dass ihr Strategiepapier als „Inspiration für fruchtbare weitere Debatten auf europäischer Ebene" über die Vorbereitung auf künftige Pandemien dient.
Der Brief legt einen besonderen Schwerpunkt auf den Mangel an medizinischer Ausrüstung. Es sei unerlässlich, diesen Mangel zu analysieren, stellen die Staats- und Regierungschefs fest. Sie fordern eine ausreichende Versorgung mit Schutzausrüstung, medizinischen Geräten, Medikamenten und Impfstoffen.
Wegen der rasanten Ausbreitung des neuartigen Coronavirus* waren zu Beginn der Pandemie vielerorts in Europa Masken und andere Schutzausrüstung für medizinisches Personal knapp geworden. Viele Länder ergriffen daraufhin nationale Maßnahmen. Dass Länder wie Deutschland die Ausfuhr von Schutzbekleidung und Atemmasken zeitweise beschränkten, sorgte für Kritik.
Die EU-Staats- und Regierungschefs wollen bei einem Gipfel am 19. Juni, der wegen der Corona-Pandemie nur als Video-Konferenz stattfindet, über die Folgen der Corona-Krise beraten.
Die EU-Länder befinden sich auf Schlingerkurs zwischen Schutzmaßnahmen und Lockerungen wegen der Corona-Pandemie*. So muss man in Spanien auf unabsehbare Zeit überall Masken tragen, auch draußen, wenn die 1,5 Meter Mindestabstand zu anderen Personen nicht möglich sind, während erste deutsche Touristen schon wieder nach Mallorca dürfen*, und wieder anderswo strenge Einreisebeschränkungen* gelten. Rumänien verlängert den Alarmzustand wegen Corona.
Alle bisherigen Entwicklungen zum Coronavirus in Europa lesen Sie hier.
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