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Corona auf Mallorca: Behörden räumen massiven Fehler ein - Zahlen um das Dreifache höher

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Von: Patrick Huljina

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Das spanische Gesundheitsministerium meldete zuletzt eine Sieben-Tage-Inzidenz von unter 50 für die Balearen. Ein Fehler, wie nun auch die Ministerpräsidentin bestätigte.

München/Palma de Mallorca - Die beliebte Urlaubsinsel Mallorca ist in diesem Sommer, ebenso wie der Rest der Balearen und Spaniens, schwer von der Corona-Krise gezeichnet. Seit Mitte August sind die Balearen als Risikogebiet eingestuft und das Auswärtige Amt warnt vor Reisen dorthin. Offizielle Daten des spanischen Gesundheitsministeriums gaben zuletzt Hoffnung, dass die Reisewarnung aufgehoben werden könnte. Jedoch räumte die balearische Ministerpräsidentin Francina Armengol nun offiziell ein, dass die Sieben-Tage-Inzidenz auf den Balearen deutlich höher liegt, als bisher kommuniziert.

Corona auf Mallorca: Ministerpräsidentin räumt deutlich höhere Sieben-Tage-Inzidenz ein

Die offiziellen Daten des spanischen Gesundheitsministeriums machten in der vergangenen Woche Hoffnung auf eine Entspannung der Corona-Lage auf Mallorca und den Balearen. Die Zahl der Neuinfektionen pro 100.000 Einwohner für die vergangenen sieben Tage wurde mit weniger als 50, teilweise sogar mit unter 40, angegeben. Tatsächlich war die Sieben-Tage-Inzidenz* auf den Inseln Mallorca, Ibiza, Menorca und Formentera allerdings um das Dreifache höher.

Das hat am gestrigen Dienstag, den 15. September, die balearische Ministerpräsidentin Francina Armengol in einer Rede vor dem Balearen-Parlament erstmals offiziell eingeräumt, wie die Mallorca Zeitung berichtet. „Derzeit registrieren wir im Schnitt 150,1 positive Befunde pro 100.000 Einwohnern, womit wir im spanischen Vergleich an siebter Stelle in den vergangenen sieben Tagen liegen", berichtete Armengol in ihrer Rede.

Corona: Spanisches Gesundheitsministerium kommunizierte falsche Zahlen für die Balearen

Das spanische Gesundheitsministerium im Corona-Brennpunkt Madrid kommunizierte demnach tagelang fehlerhafte Daten im Hinblick auf die Sieben-Tage-Inzidenz ins Ausland. Der Grund für die falschen Zahlen sei ein Übertragungsfehler gewesen, wie Eugenia Carandell, Direktorin im balearischen Gesundheitsministerium, bereits am vergangenen Wochenende gegenüber der Mallorca Zeitung berichtete. Sie sprach von einem „Informatikfehler“, der zu Wochenbeginn behoben sein sollte.

Die Widersprüche mit den offiziellen Daten des spanischen Gesundheitsministeriums hatten allerdings auch am gestrigen Dienstag noch Bestand. So meldete Madrid erneut mit 44,11 eine Sieben-Tage-Inzidenz von unter 50. Ein solcher Wert würde vielen Reisenden die Hoffnung geben, dass die Reisewarnung des Auswärtigen Amtes für die Balearen aufgehoben werden könnte. Die Grenze von 50 ist ein entscheidendes Kriterium für die Bundesregierung, eine Region oder ein Land als Risikogebiet einzustufen oder die Einschätzung auch wieder aufzuheben. (ph) *Merkur.de ist Teil des Ippen-Digital-Redaktionsnetzwerks

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