Corona-Medikament: Forscher schöpfen große Hoffnung - rettet ein deutsches Lama die Welt?
Coronavirus-Medikamente: Remdesivir vs. Hydroxychloroquin - Forschung zeigt klare Tendenzen für Wirksamkeit - Zulassungen werden auch in Europa ausgeweitet.
- Im Zusammenhang mit dem Coronavirus* wird weltweit nach Medikamenten gesucht.
- Dabei macht die Forschung* offenbar Fortschritte.
- Eine Studie aus den USA zeigt jetzt deutliche Erfolge bei der Anwendung des Medikaments Remdesivir.
- Hier finden Sie die grundlegenden Fakten zum Coronavirus* und die Corona-News aus Deutschland. Außerdem bieten wir Ihnen in einer Karte die aktuellen Fallzahlen in Deutschland. Derzeit gibt es die folgenden Empfehlungen zu Corona-Schutzmaßnahmen*.
Update vom 5. Juni: Die Forschung nach einem Medikament zur Behandlung von Covid-19 wird seit Monaten fieberhaft betrieben. Im Fokus der Wissenschaftler standen schnell zwei Stoffe, die ursprünglich gegen anderer Krankheiten entwickelt wurden.
Das Ebola-Medikament Remdesivir hatte sich als Favorit herauskristallisiert. Ohne schwere Nebenwirkungen zu verursachen, senkte es die Genesungszeit der Probanden erheblich. Auch die Todesrate sank bei den Tests leicht. In den USA erhielt Remdesivir prompt eine Zulassung für Notfälle.
Dass der Stoff hilft, ist sicherlich eine erfreuliche Erkenntnis, jedoch hat man hiermit eben nur eine Notlösung gefunden. Die Suche nach einem speziell auf das Coronavirus zugeschnittenen Medikament läuft nach wie vor auf Hochtouren.
Coronavirus: Forschung nach Medikament auf gutem Weg - bringt ein Lama den Durchbruch?
Forscher in Schweden schöpfen nun große Hoffnung, nachdem sie ein Lama untersuchten, das sie extra aus einer deutschen Forschungsfarm in Deutschland hatten einfliegen lassen. Ist es der Schlüssel auf der Suche nach einer Behandlungsmethode für die Lungenkrankheit?

Die Chancen dafür stehen offenbar sehr gut, berichtet die Deutsche Presse-Agentur. Das Tier wurde mit Virusproteinen immunisiert und bildete winzige Antikörper. Alpakas und andere Kamelarten können diese besondere Art der Blutkörper entwickeln. Die sogenannten Nano-Antikörper sind nun der Grundstein für die weitere Forschung.
Die freudige Beobachtung der Wissenschaftler: Die Lama-Antikörper hefteten sich an den selben Teil des Virus, wie es menschliche tun. Man kann sie aus dem Blut der Tiere isolieren und dann, so die Hoffnung der Forscher, zur Behandlung von Corona-Erkrankten verwenden. Zuvor stehen allerdings noch Tests an Mäusen und Hamstern aus.
Eine Studie des Max-Planck-Instituts will indes einen positiven Effekt der Pflanze Beifuß im Einsatz gegen das Coronavirus ausgemacht haben. Doch die Ergebnisse sind mit Vorsicht zu genießen.
Coronavirus-Forschung: Medikament zeigt erste klare Erfolge - Ausweitung des Einsatzes geplant
Erstmeldung vom 23. Mai: USA - Während die Zahl der weltweit von Infektionen mit dem Coronavirus Genesenen auf über zwei Millionen gestiegen ist, dürfte die Zahl der Neuerkrankungen weltweit noch weiter hoch bleiben. Besonders Südamerika rückt in den Fokus: Es hat Europa inzwischen als Schwerpunkt der Pandemie abgelöst.
Mit Voranschreiten der Zeit, werden auch immer mehr Studien zu Therapieansätzen und Behandlungsmöglichkeiten veröffentlicht. Sie bestätigen erste Vermutungen - oder räumen mit Mythen auf. Zwei jüngere Erkenntnisse lassen dabei Hoffnung schöpfen, dass Ärzte bald mehr Klarheit haben.
Ein weiterer deutscher Forscher überprüft derweil, ob das Coronavirus auch das Gehirn angreift.
Coronavirus-Medikament: Ausweitung von Zulassung in Europa könnte bevorstehen
Wie das ZDF schreibt, tun sich dabei vor allem zwei Tendenzen auf: Demnach habe das ursprünglich gegen Malaria entwickelte Medikament Hydroxychloroquin schwere Nebenwirkungen, vor allem für Menschen mit Herzproblemen ausgelöst und Sterblichkeitsraten eher erhöht. Gleichzeitig gäbe es Bestätigungen für Behandlungserfolge mit einem anderen Medikament, das ursprünglich gegen Ebola eingesetzt werden sollte.
Demnach zeigen sich vor allem damit klare Behandlungserfolge: Die Todesrate sei nach Anwendung von Remdesivir - im Vergleich zu Placebo-Gaben - etwas geringer, die Genesungszeit um 31 Prozent niedriger. In den USA hat der US-Biotechkonzern Gilead bereits eine Zulassung für das Medikament in Notfällen erhalten. Und auch die EU-Arzneimittelbehörde EMA könnte bereits bald nachziehen. In einer Anhörung vor dem EU-Parlament in der vergangenen Woche wurde demnach bescheinigt, dass Experten die bisher vorliegenden Studiendaten als „robust genug“ einstufen. Sollte dies der Fall sein, könnte eine bedingte Marktzulassung bald bevorstehen. Bei stationären Patienten, die nicht beatmet werden, darf das Medikament auch in Europa bereits eingesetzt werden.
Auch in Deutschland läuft schon länger eine Studie zu Remdesivir*. An acht deutschen Unikliniken wird an dem Medikament geforscht. Auch in München. Hier habe das Medikament bei etwa jedem zweiten Patienten geholfen, berichtete Professor Wendtner, Chefarzt der Infektiologie in der München-Klinik in Schwabing.
Coronavirus-Medikament: Forschung geht in verschiedene Richtungen weiter
Dass an Universitätskliniken und in Zusammenarbeit mit verschiedenen Pharmafirmen weiter auch in verschiedene Richtung getestet wird, zeigt eine Veröffentlichung des nationalen Gesundheitsinstituts in den USA (NIH): Am 14. Mai wurde bestätigt, dass auch eine weitere Studie zu Hydroxychloroquin starten soll. Offenbar erhoffen sich die Ärzte hier Erkenntnisse zur Wirkung in Zusammenhang mit dem Antibiotikum Azithromycin. Die an der Studie Teilnehmenden sollen die Medikamente zu Hause einnehmen und ihr Befinden dokumentieren.
Einer weiteren Spur gehen unterdessen Forscher des Berliner Max-Planck-Instituts nach. Hier wird untersucht, ob Extrakte von Artemisinin (oder Beifuß), sich als wirksam erweisen könnte. Ein auf dieser Pflanze beruhender Heiltrank wird inzwischen von Madagaskar aus weltweit vertrieben - da bisher wissenschaftliche Nachweise fehlen, erhoffen sich die Forscher des Max-Planck-Instituts hier mehr Klarheit.
Mediziner suchen mit Hochdruck nach einem Medikament oder einem Mittel gegen Covid-19. Vielversprechend schien eine sogenannte Antikörper-Therapie.
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