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„Curling-Eltern“: Wie „Helikopter-Eltern“, nur schlimmer?

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Von: Carina Blumenroth, Christoph Gschoßmann

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Was die „richtige“ Art der Erziehung ist, darüber ist sich fast niemand einig. Ein besonderer Typ sind die „Curling“-Eltern, die ihrem Namen einem Wintersport verdanken.

München – Helikopter-Eltern, Rasenmäher-Eltern – und auch Curling-Eltern. Bestimmte Erziehungstypen haben sich wegen ihrer teils extremen Methoden spezielle Namen „verdient“. Ganz gewiss nicht alle von ihnen sind positiv konnotiert. Die „Curling-Eltern“ bilden hierbei keine Ausnahme. Doch was zeichnet diese Art der Erziehung eigentlich aus?

Evolution der Helikoptereltern - Sind Curling-Eltern die nächste Stufe?

Mutter mit Kind
Wenn Eltern ihr Kind nie aus den Augen lassen und überfürsorglich sind, kann das zu Problemen führen. © Marcel Kusch/dpa

Curling-Eltern können als Weiterentwicklung der Helikopter-Eltern angesehen werden. Sie beschränken sich nicht nur auf das Wachen über ihre Kinder, sondern greifen auch aktiv in deren Leben ein. Ähnlich wie die Curling-Spieler sorgen sie dafür, dass der Weg ihrer Kinder frei von Hindernissen ist, um einen reibungslosen Start in die Zukunft zu ermöglichen. Curling-Spieler tun dies mit einem Besen, der das Eis glättet. Im Gegensatz dazu kreisen Helikopter-Eltern wie ein Helikopter um ihre Kinder herum und haben oft Angst, dass ihren Kindern etwas passieren könnte. Einige Forscher kritisieren diesen Erziehungsstil und befürchten, dass dadurch eine „Generation lebensunfähig“ herangezogen wird.

Überfürsorgliche Eltern können ihren Kindern langfristig schaden. Es heißt, man erkennt dies am besten daran, dass Eltern sich wie die besten Freunde ihrer Kinder verhalten.

Ähnlicher Ansatz wie bei den Curling-Eltern: Die Rasenmäher-Eltern

Ein anderer Name für „Curling-Eltern“ ist „Rasenmäher-Eltern“. Weil die Eltern potenzielle Gefahren ihrer Kinder niedermähen, kann sich der Nachwuchs nicht richtig entwickeln. So machen diese Art Eltern auch die Hausaufgaben ihrer Kinder. Dieses Verhalten kann bei den Kindern zu Panik und Überforderung führen.

Schneepflug-Eltern: Weiterentwicklung von Curling-Eltern

Doch es geht noch schlimmer: Aggressiver als die Curling- und Rasenmäher-Eltern sind demnach die Schneepflug-Eltern. Die mähen nicht nur den Rasen, sodass ihre Kinder ein möglichst „glattes“ Leben haben, sondern räumen potenzielle Hindernisse rigoros im Vorhinein aus dem Weg, bevor diese überhaupt die Chance haben, sich mit den Herausforderungen auseinanderzusetzen oder die Hindernisse überhaupt bemerken.

Begriffe für Erziehungsstile sind nicht wissenschaftlich festgelegt

Psychologe Claus Koch erklärt, dass sich Eltern heute mehr sorgen als früher. Der Deutschen Presse-Agentur sagte er: „Was tatsächlich zugenommen hat, sind die Ängste von Eltern, die Zukunft ihrer Kinder betreffend.“ Darin liegt auch der Grund, warum sie jegliche Gefahren von ihren Kindern abwenden wollen. Koch äußerte zudem, dass die Bezeichnungen Helikopter-, Curling-, Rasenmäher-, oder Schneepflug-Eltern auf keinem wissenschaftlichen Konstrukt basieren. Er warnte davor, dass nicht alle Eltern über einen Kamm geschoren werden sollten, die sich „feinfühlig um ihre Kinder kümmerten“.

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