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Die Geschichte vom Trigema-Affen: Das steckt hinter dem Werbespot mit dem Schimpansen

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Von: Sina Alonso Garcia

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Seit 1990 wirbt die schwäbische Textilfirma Trigema mit einem Affen. Inzwischen ist das Maskottchen zum Kult geworden. Doch wie kam es überhaupt dazu?

Burladingen - „Hallo Fans“: Die Begrüßung des Trigema-Affen kurz vor der Tagesschau gehörte ab 1990 für viele ARD-Zuschauer zum typischen Fernsehabend. Ausstaffiert mit Hemd, Krawatte und Brille richtete sich das kultige Maskottchen an sein Publikum. In den 90er Jahren wurde der Wiedererkennungswert der Werbefigur auch durch die damals beliebte TV-Serie „Unser Charly“ gestärkt. Seit 1996 trat Trigema-Chef Wolfgang Grupp persönlich an der Seite des Schimpansen auf. Im Laufe der Zeit hat sich das Maskottchen optisch immer wieder modernisiert. Auch heute noch wird der Affe häufig mit der Burladinger Textilfirma assoziiert. Anfangs kam die Werbung allerdings nicht bei allen gut an.

Begonnen hat alles vor rund 33 Jahren mit einem waschechten Schimpansen. Durch das Kauen von Nüssen entstand der Eindruck, er würde sprechen. Unterlegt mit einer markanten Stimme, prägte sich der Spot bei vielen Zuschauern nachdrücklich ein. Firmenchef Wolfgang Grupp übernahm das Konzept laut eigenen Angaben von einem befreundeten Produzenten. Dieser hatte den Affen-Spot ursprünglich eigentlich für einen Großkonzern produziert, der dann aber offenbar keine Verwendung dafür hatte. Trigema kaufte den Film und musste nur noch die eigene Tonspur unterlegen. Tierschutzorganisationen wie Pro Wildlife und PETA fanden die Idee weniger lustig und forderten wiederholt, die „entwürdigende Werbung“ einzustellen.

Trigema-Affe im Laufe der Zeit: Echter Schimpanse wird durch Computeranimation ersetzt

Wegen der Tierschützer-Proteste verzichtete Trigema zeitweise auf sein markantes Maskottchen – zum Unmut von Geschäftsführer Wolfgang Grupp. „Ich ärgere mich heute noch darüber, dass ich mich 2014 und 2015 überreden ließ, einen Werbespot für 100.000 Euro ohne Affen drehen zu lassen, der angeblich besser zum Zeitgeist passt“, sagte der Textilunternehmer 2018 in einem Interview mit der Augsburger Allgemeinen. „Überall wo ich hinkam, wurde ich als der Herr mit dem Affen vorgestellt. Und alle fragten mich: Wo ist ihr Affe?“

Trigema-Chef Wolfgang Grupp früher
Mit der Affenwerbung und seinem persönlichen Auftritt in dem Werbespot wurde Wolfgang Grupp bundesweit bekannt. (Archivfoto) © Patrick Seeger/dpa/Archiv 2009

Da die Kritik der Tierschützer nicht abreißen wollte, zog Trigema Konsequenzen. Seit 2016 stammt der Affe in den Werbefilmen als Animation aus dem Computer. „Jetzt können mich die Tierschützer nicht mehr ärgern, das freut mich“, so Grupp. Im März 2018 launchte die Firma eine animierte 3D-Version des Kult-Maskottchens. Wie die Firma erklärte, habe man die Kultfigur immer wieder überarbeitet, sei ihr aber immer treu geblieben. Zwischenzeitlich werde der Schimpanse bei verschiedenen Marketingaktionen eingesetzt – etwa auf der Beschriftung von firmeneigenen Fahrzeugen, auf Tassen, Tüten, T-Shirts und mehr.

Der Trigema-Affe ziert auch Wolfgang Grupps Privathubschrauber

Anlässlich des 70. Geburtstags von Wolfgang Grupp durfte der Trigema-Affe nicht fehlen.
Anlässlich des 70. Geburtstags von Wolfgang Grupp (2.v.l.) durfte der Trigema-Affe nicht fehlen. (Archivfoto). © Patrick Seeger/dpa (Archivfoto)

Neben Marketing-Artikeln ziert das Konterfei des Trigema-Affen auch den Privat-Helikopter von Wolfgang Grupp. Diesen besitzt er seit bereits fast 30 Jahren. Egal, wo er landet: Der Hubschrauber ist durch seine auffällige Verzierung ein echter Hingucker. „Ich muss nicht selten vor dem Helikopter ein Selfie machen, wenn wir landen“, erklärte Wolfgang Grupp kürzlich gegenüber dem SWR. Neben dem Schimpansen fungiert auch der Trigema-Geschäftsführer selbst als bekanntes Werbegesicht seiner Firma. Schon häufig bewies er ein gutes Gespür für Selbstvermarktung und bediente etwa Kunden bei Trigema persönlich an der Kasse.

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