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Versteckte Auslöser für Demenz-Symptome - Forschende machen neue Entdeckung

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Von: Alina Schröder

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In einer Studie wurde eine mögliche Ursache für Demenz-Symptome entdeckt. (Symbolbild)
In einer Studie wurde eine mögliche Ursache für Demenz-Symptome entdeckt. (Symbolbild) © Andrew Brookes/Imago

In einer aktuellen Studie entdecken Forschende eine mögliche Ursache für Demenz-Symptome: „Liquorlecks“. Diese können frühzeitig behandelt werden.

Frankfurt – Demenz hat sich zu einer Volkskrankheit entwickelt. Laut der Deutschen Alzheimer Gesellschaft leiden in Deutschland aktuell etwa 1,8 Millionen Menschen an der Gedächtniserkrankung. Besonders beunruhigend ist die zunehmende Anzahl von Menschen unter 65 Jahren, die von dieser Erkrankung betroffen sind.

Wissenschaftler auf der ganzen Welt forschen zu verschiedenen Demenz-Erkrankungen, darunter Alzheimer. In einer aktuellen Studie wurde nun eine neue mögliche Ursache für Demenz-Symptome aufgedeckt.

AltersgruppeGeschätzte Zahl Demenzerkrankter in Deutschland Ende des Jahres 2021
65-6991.500
70-74157.000
75-79241.900
80-84495.000
85-89405.000
90+306.500
Insgesamt1.799.700
Quelle: Deutsche Alzheimer Gesellschaft

Demenz-Erkrankung: Liquorlecks laut Studie für Symptome verantwortlich

Wissenschaftler am Cedars-Sinai Medical Center, einer Non-Profit-Klinik in Los Angeles, haben festgestellt, dass ein „Liquorleck“ Symptome einer Demenzerkrankung verursachen kann. Liquor beschreibt eine Gehirn-Rückenmarks-Flüssigkeit, die das Hirn vor Verletzungen schützt. Wenn sie entweicht, wird von einem Liquorleck gesprochen. Dieses kann neben Demenz-Symptomen auch wiederkehrende Kopfschmerzen verursachen. Jedoch können Liquorlecks anders als die Krankheit Demenz effektiv behandelt werden. Die Forscher betonen, dass eine rechtzeitige Vorbeugung der Symptome somit möglich ist.

Für die Studie wurden 21 Patientinnen und Patienten untersucht, bei denen eine unheilbare verhaltensbedingte frontotemporale Demenz diagnostiziert wurde. Den Betroffenen raubt die Krankheit zunehmend die Fähigkeit, ihr Verhalten zu kontrollieren und den Alltag zu bewältigen. Die Ergebnisse wurden in der Fachzeitschrift Alzheimer‘s & Dementia veröffentlicht.

Bei neun Patienten wurden demnach mittels Computertomografie (CT) Liquorlecks gefunden und operativ behoben. Die Symptome verbesserten sich anschließend laut den Forschern. Bei den zwölf anderen Studienteilnehmern konnten keine Lecks entdeckt werden. Um die Symptome zu lindern, wurden diese mit Therapien behandelt – aber nur bei drei von ihnen seien die Behandlungen letztendlich erfolgreich gewesen.

Demenz-Studie zeigt: Liquorlecks können geheilt werden

Für die Forschenden stellt die Erkenntnis über die Liquorlecks als möglichen Demenz-Auslöser einen großen Fortschritt dar: „[…] unsere Studie zeigt, dass Patienten mit Liquorlecks geheilt werden können, wenn wir die Quelle des Lecks finden“, sagte Dr. Wouter Schievink, Professor für Neurochirurgie am Cedars-Sinai laut dem Fachmagazin.

Hinweis aus der Redaktion

Die in diesem Artikel genannten Informationen ersetzen nicht den Gang zu einem Arzt oder einer Ärztin. Nur Fachleute können die richtige Diagnose erstellen und eine geeignete Therapie einleiten. Die Einnahme von Medikamenten oder auch Nahrungsergänzungsmitteln sollte vorher mit einem Arzt oder einer Ärztin abgesprochen werden.

Liquorlecks können in CT- und MRT-Scans erkannt werden. Experten raten Personen mit wiederkehrenden Kopfschmerzen oder frühen Demenz-Symptomen daher dazu, sich gründlich untersuchen zu lassen. Weitere Forschung im Bereich sei jedoch notwendig. „Es müssen große Anstrengungen unternommen werden, um die Erkennungsrate von Liquorlecks bei diesen Patienten zu verbessern“, sagte Schievink. Für eine gewisse Anzahl der Betroffenen lasse sich somit eine Gedächtniserkrankung rechtzeitig verhindern. Um das Demenz-Risiko zu senken, sollte zudem auf ausreichend Bewegung gesetzt werden. (asc) Dieser Artikel wurde mithilfe maschineller Unterstützung erstellt und vor der Veröffentlichung von der Redakteurin Alina Schröder sorgfältig überprüft.

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