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Eichen­prozessions­spinner-Saison beginnt: Was Sie wissen sollten

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Von: Carolin Gehrmann

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Mit der warmen Jahreszeit kommt auch der Eichenprozessionsspinner in Wälder und Parks zurück. Seine Brennhaare sind eine Gefahr für Mensch und Tier.

Kassel – Überall, wo Eichen wachsen, droht im Frühling Gefahr. Denn dann sind die Larven des Eichenprozessionsspinners wieder unterwegs, die mit ihren Härchen ein Gesundheitsrisiko für Mensch und Tier darstellen. Der Kontakt mit den Raupen beziehungsweise ihren Gifthaaren kann heftige gesundheitliche Beschwerden wie Juck­reiz und Haut­ausschlag, Augen­entzündungen oder Atemnot auslösen. In seltenen Fällen kann es auch zu einem allergischen Schock kommen, der im schlimmsten Fall tödlich enden kann.

Der Kontakt mit der Larve des Eichenprozessionsspinners kann gefährlich sein

Besonders groß ist das Risiko durch den Eichenprozessionsspinner zwischen Ende April und Ende Juni. In diesem Zeitraum kommt es in Wald und Parks vermehrt zu Sichtungen der haarigen Larven, da sie in diesen Wochen aktiv sind. Die Tiere leben meist in großen Ansammlungen in den auffälligen gewobenen Nestern, die sich an Eichenbäumen befinden. Die Eichenblätter bilden nämlich ihre Nahrungsgrundlage.

Eichenprozessionsspinner in ihrem Nest an einer Eiche
Die Nester des Eichenprozessionsspinners sind mit ihrem Netz recht auffällig. Sie befinden sich meist an Eichenbäumen, aber auch in deren Nähe – im Unterholz. © agrarmotive/IMAGO

Anfang Juli verpuppen sie sich und werden zum Falter. Vorher kommt es zu mehreren Häutungen, bei denen sie ihre mit den gefährlichen Brennhaaren bedeckte Hülle mehrfach ablegen und zurücklassen. Je mehr die Larven wachsen, desto mehr dieser gesundheitsgefährdenden Haare bekommen sie – und diese werden noch dazu immer länger. Der Kontakt mit diesen Härchen ist deshalb so gefährlich, weil darin das Nesselgift Thaumetopoein enthalten ist, wie der Naturschutzbund Deutschland (Nabu) erklärt.

Eichenprozessionsspinner als Gefahr für den Menschen: Diese Symptome können auftreten

Dieses Gift kann sowohl bei Menschen, also auch bei Tieren eine Immunreaktion auslösen. Meist äußert sich diese in Juckreiz, Hautentzündungen und vereinzelt in Nesselsucht. 

Wenn die Brennhaare jedoch in die Augen oder Atemwege kommen, kann die Reaktion auch heftiger ausfallen: Betroffenen können Augenentzündungen entwickeln oder akut unter Atemnot leiden. Im schlimmsten Fall droht sogar ein lebensgefährlicher allergischer Schock.

Was man bei Kontakt mit den Gifthaaren des Eichenprozessionsspinners tun kann

Wenn es passiert ist und man selbst oder jemand aus der Familie mit dem Eichenprozessionsspinner in Berührung gekommen ist, gibt es verschiedene Möglichkeiten, um das Risiko gering zu halten:

Bis wann die Haare des Eichenprozessionsspinners gefährlich sind

Auch nachdem sich die Raupen im Juli verpuppt haben, bleiben die Brenn­haare noch jahre­lang gefähr­lich: Sie bleiben nämlich mit den alten Larvenhäuten in den Nestern an den Eichenbäumen oder im Unterholz zurück, wo sie mit ihrem Reizpotenzial noch über Jahre hinweg lauern.

Wie man sich am besten vor Kontakt mit dem Eichenprozessionsspinners schützt

Folgende Maßnahmen empfehlen Fachleute, um sich und andere vor den gefährlichen Raupen zu schützen:

Auf welche Bäume der Eichenprozessionsspinner geht und wo Menschen gefährdet ist

Selbst wenn die Raupen schon zu Schmetterlingen geworden und längst weggeflogen sind, bleibt die Gefahr also noch über Jahre hinweg bestehen. Am besten vermeidet man daher den Kontakt zu den Tieren und ihren Überbleibseln. Durch die Klimaerwärmung ist der Eichenprozessionsspinner auf dem Vormarsch und breitet sich immer weiter in Deutschland aus – auch in Richtung Norden. Die Tiere bevorzugen zwar Eichen, weichen aber auch auf andere Baumarten aus, wenn sie sich besonders stark vermehren.

Woher hat der Eichenprozessionsspinner seinen Namen?

Der Name „Eichenprozessionsspinner“ geht darauf zurück, dass die Raupen nachts in regelrechten Prozessionen von mehreren Metern Länge den Baumstamm entlang wandern – auf der Suche nach Futter.

(Quelle: Westdeutscher Rundfunk, WDR)

Besonders groß ist das Risiko für Menschen, die sich viel im Wald aufhalten. Aber auch in Waldschwimmbädern, auf Campingplätzen oder in Freizeitanlagen sowie in städtischen Parks besteht Kontaktgefahr. Radfahrer können ebenfalls von herunterfallenden Härchen getroffen werden. Wenn Sie feststellen, dass eine Eiche in Ihrem Garten vom Eichenprozessionsspinner befallen ist, sollten Sie die Beseitigung der Nester unbedingt speziell ausgebildeten und ausgerüsteten Fachleuten überlassen.

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