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Studie zeigt, wie Haare das Risiko für Herz-Kreislauf-Erkrankungen vorhersagen

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Von: Kilian Bäuml

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Viele Risikofaktoren für Herz-Kreislauf-Erkrankungen sind bekannt, doch mit den Haaren lässt sich wohl herausfinden, wie hoch das individuelle Risiko wirklich ist.

Frankfurt – Die häufigste Todesursache in Deutschland sind Herz-Kreislauf-Erkrankungen. Allein rund 300.000 Menschen im Jahr erleiden in Deutschland einen Herzinfarkt. Viele Risiko-Faktoren, wie etwa Rauchen, sowie einige Symptome von Herz-Erkrankungen sind bekannt. Nun könnte es jedoch noch einen ganz neuen Weg geben, das Risiko für Herz-Kreislauf-Erkrankungen einer Person zu beurteilen und der befindet sich auf dem Kopf, genauer gesagt in den Haaren.

UntersuchungZusammenhang zwischen Cortisol und Herz-Krankheiten
BestimmungCortisolwerte in den Haaren
FazitErhöhte Werte weisen auf ein erhöhtes Risiko hin

Cortisolwerte in den Haaren deuten auf erhöhtes Risiko für Herz-Kreislauf-Erkrankungen hin

Auf dem „European Congress on Obesity“ in Irland wurden neue Forschungsergebnisse vorgestellt, die auf dem Wissensportal eurekalert.org veröffentlicht wurden. In einer großangelegten Studie mit mehr als 6300 Teilnehmenden wurde das Stresshormon Cortisol in Haaren gemessen. Cortisol beeinflusst zahlreiche Funktionen des Körpers, beispielsweise den Stoffwechsel. Diese Werte sollen unter anderem darauf hinweisen, wie wahrscheinlich die Person an einer Herz-Kreislauf-Erkrankung leiden wird.

Für die Studie wurden die Teilnehmenden zwischen fünf und sieben Jahre lang beobachtet, so sollte der langfristige Zusammenhang zwischen dem Cortisolspiegel und Herz-Kreislauf-Erkrankungen festgestellt werden. Bei der Beurteilung des Krankheits-Risikos wurden Faktoren wie Alter, Geschlecht, Rauchen, Blutdruck und vorige Krankheiten berücksichtigt.

Neue Studie: Wie Haare das Risiko für Herz-Kreislauf-Erkrankungen vorhersagen sollen

Innerhalb der Beobachtungszeit kam es zu 133 Erkrankungen. Beobachtet wurde, dass die Personen mit höheren Langzeit-Cortisolwerten ein doppelt so hohes Risiko für Krankheiten wie Herzinfarkte aufwiesen. Bei Personen unter 57 Jahren war das Risiko sogar dreimal höher. Je älter die Teilnehmenden waren, desto weniger bestand der Zusammenhang.

Eine Forscherin am Mikroskop
In einer Studie wurde beobachtet, dass die Teilnehmenden mit hohen Cortisolwerten in den Haaren häufiger Herz-Kreislauf-Erkrankungen bekamen. (Symbolbild) © Sigrid Gombert/Imago

„Es gibt zahlreiche Belege dafür, dass chronischer Stress ein bedeutender Faktor für die allgemeine Gesundheit ist. Unsere Ergebnisse deuten nun darauf hin, dass Menschen mit höheren Langzeit-Glukokortikoidspiegeln im Haar ein deutlich höheres Risiko haben, insbesondere Herz- und Kreislauferkrankungen zu entwickeln“, sagt die Hauptautorin Dr. Eline van der Valk vom Erasmus University Medical Center Rotterdam in den Niederlanden.

Mit den Cortisolwerten in den Haaren das Risiko für Herz-Kreislauf-Erkrankungen vorhersagen

Langzeitwerte des Cortisols in den Haaren könnten in Zukunft als Biomarker verwendet werden. „Unsere Hoffnung ist, dass sich die Haaranalyse letztendlich als Test erweisen könnte, mit dem Ärzte feststellen können, welche Personen ein hohes Risiko für Herz-Kreislauf-Erkrankungen haben. Dann könnte vielleicht in Zukunft die gezielte Beeinflussung der Auswirkungen von Stresshormonen im Körper zu einem neuen Behandlungsziel werden“, sagt Professor Elisabeth van Rossum, die Leiterin der Studie vom Erasmus University Medical Center.

Nicht nur in den Haaren lässt sich das Risiko für Herz-Kreislauf-Erkrankungen vorhersehen, sondern auch im Mund. Die Krankheit Parodontitis erhöht das Risiko für Herz-Kreislauf-Erkrankungen sogar um fast 50 Prozent. (kiba)

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