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„Er war noch lauwarm“: Augenzeugen kommen nach Meteoriten-Einschlag aus Staunen nicht heraus

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Von: Nadja Zinsmeister

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Ein Ehepaar wurde am Dienstag von einem Meteoriteneinschlag in ihr Haus überrascht. Mehrere Zeugen wollen das Flugobjekt zuvor am Himmel gesichtet haben.

Elmshorn – In Elmshorn (Schleswig-Holstein) hat sich am Dienstag (25. April) eine kleine Sensation in der Größe eines Tennisballs ereignet. Ein Meteorit schlug in das Dach eines Einfamilienhauses ein. Wilfried Labusch und seine Frau Birgit sind die Besitzer des Hauses und erlebten den Einschlag hautnah mit.

Elmshorn: Meteorit „über der Haustür ins Dach eingeschlagen“ – er war „noch lauwarm“

„Draußen waren dunkle Wolken aufgezogen, ein Gewitter war angekündigt“, erzählte die Hausbesitzerin Birgit Labusch dem Hamburger Abendblatt. Um 14.14 Uhr habe plötzlich ein lauter Knall das Paar erschreckt. Wilfried Labusch sei daraufhin nach draußen gegangen, habe zunächst aber nur rote Steine in der Auffahrt gefunden. Später sei er dann auf den Stein gestoßen. „Der lag an unserem Metallzaun in der Auffahrt“, sagte Wilfried Labusch gegenüber der Zeitung.

„Als ich ihn das erste Mal in der Hand hatte, war er noch lauwarm“, ergänzte seine Frau. Der 225 Gramm schwere Meteorit sei „über der Haustür ins Dach eingeschlagen, dann abgeprallt und gegen den Metallzaun in der Einfahrt geflogen“, so ihr Gatte.

Kleiner Meteorit trifft Haus in Schleswig-Holstein
Wilfried Labusch hält einen kleinen Meteoriten, der in sein Haus niedergegangen ist. © Daniel Bockwoldt/dpa

Elmshorn: Meteorit schlägt in Haus ein – Experten sprechen von „sehr seltenem“ Ereignis

Dieter Heinlein, Meteoriten-Experte beim Deutschen Luft- und Raumfahrtzentrum, wird den gefundenen Meteoriten aus Elmshorn jetzt genauer untersuchen. Das Paar hat ihm das Objekt auf Anfrage zugeschickt, wie die Abendzeitung weiter berichtet. Er nehme an, dass es sich um einen „metallhaltigen Chondrit“ handele. Diese Meteoriten-Art sei am häufigsten auf der Erde zu finden.

Ein Meteoriteneinschlag ist sehr selten, sagte ein Sprecher des Deutschen Zentrums für Luft- und Raumfahrt (DLR) nach dem Ereignis. Laut der DLR ist in Deutschland zuletzt im April 2002 in Bayern in der Nähe von Schloss Neuschwanstein ein Meteorit eingeschlagen, also vor einundzwanzig Jahren.

 Ein kleiner niedergegangener Meteorit liegt neben einer zerbrochenen Dachpfanne.
Der niedergegangene Meteorit liegt neben einer zerbrochenen Dachpfanne. © Daniel Bockwoldt/dpa

Meldungen zufolge wurde der Meteorit offenbar an mehreren Standorten gesichtet. Über das Ereignis berichtete auch die Assoziation für Meteorastronomie International Meteor Organisation (IMO). Bei der Organisation seien 17 Berichte über die Sichtung eines Feuerballs über Drenthe (Niederlande), Mecklenburg-Vorpommern, Niedersachsen und Schleswig-Holstein eingegangen.

Meteoriteneinschlag in Elmshorn: Zeugen beeindruckt, „wie schnell es senkrecht runterging“

Die Berichte sind auf der Homepage der IMO einsehbar. „Ich war überrascht und alarmiert, wie deutlich die Erscheinung am helllichten Tageshimmel war, und wie nah sie erschien“, berichtet ein Zeuge aus Göttingen in Niedersachsen. Ein weiterer Beobachter in Hannover beschrieb das Licht als „farblich ähnlich einer Schweißerflamme“.

Die Aussage über die starke Sichtbarkeit des Meteoriten zieht sich wie ein roter Faden durch die Berichte. So zeigte sich ein weiterer Beobachter beeindruckt, „wie deutlich und hell das Objekt vor dem hellblauen, sonnigen Himmel war und wie schnell es senkrecht runterging“. (nz)

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