Laut Polizei ist fraglich, ob alle Bereiche schon begangen werden können: Teile seien einsturzgefährdet, andere Bereiche kontaminiert. Die Staatsanwaltschaft Köln ermittelt wegen des Verdachts auf fahrlässige Tötung und fahrlässiges Herbeiführen einer Sprengstoffexplosion gegen unbekannt.
+++ 19.10 Uhr: Nach der gewaltigen Explosion im Leverkusener Chempark die Frage nach möglichen Gesundheitsgefahren für die Bevölkerung in den Vordergrund. Das nordrhein-westfälische Landesumweltamt (LANUV) teilte am Mittwoch mit, man gehe „derzeit“ davon aus, dass über die freigesetzte Rauchwolke „Dioxin-, PCB- und Furanverbindungen“ in die umliegenden Wohngebiete getragen worden seien.
Das LANUV erklärte, nach seinen Informationen seien in den betroffenen Tanks unter anderem chlorierte Lösungsmittel gelagert worden. „Die besondere Problematik bei Stoffen, die Chlor beinhalten, ist, dass bei einem Verbrennungsprozess Chlorverbindungen zu Dioxin- oder PCB-Verbindungen werden können“, erläuterte ein Sprecher. Da die endgültige Analyse zunächst noch ausstand, hielt die Stadt Leverkusen ihre Empfehlungen an die Bürger:innen aufrecht.
+++ 14.15 Uhr: Die Explosion in der Leverkusener Chemie-Fabrik Chempark hat vermutlich sieben Menschen das Leben gekostet. Das teilte Frank Hyldmar, CEO der Betreiberfirma Currenta, am Mittwochmittag (28.07.2021) laut RND mit. Bislang seien zwei Leichen seien geborgen worden, jedoch würden immer noch fünf Mitarbeiter vermisst. „Wir müssen leider davon ausgehen, dass wir die fünf Vermissten nicht lebend finden werden“, wird er vom RND zitiert.
+++ 11.05 Uhr: Nach der Explosion in einer Müllverbrennungsanlage in Leverkusen will die Polizei am Donnerstag mit Untersuchungen am Unglücksort beginnen. Geplant sei eine erste Begehung zusammen mit einem Sachverständigen und Verantwortlichen des betroffenen Leverkusener Chemparks, sagte ein Polizeisprecher am Mittwoch. Aktuell stehe noch die Suche nach vermissten Mitarbeitern im Vordergrund. Zuvor hatte der WDR darüber berichtet.
+++ 10.10 Uhr: Die Suche nach den fünf Vermissten im Chempark Leverkusen kann nach Einschätzung der Feuerwehr noch länger dauern. „Es ist die ganze Nacht gesucht worden und nachgelöscht worden und das wird heute im Laufe des Tages fortgesetzt“, sagte der Leiter der Leverkusener Feuerwehr, Hermann Greven, in einem Interview von WDR2 am Mittwochmorgen. „Bis da endgültig Klarheit herrscht, wird es noch dauern“, fügte er hinzu. Von der Einsatzstelle gehe im Moment keine Gefahr aus. Rund 360 Einsatzkräfte seien nach der Explosion und dem Brand im Laufe des Tages im Einsatz gewesen.
+++ 8.24 Uhr: Die Hoffnung, die Vermissten noch lebend zu finden, werde immer geringer, sagte ein Sprecher bereits am Dienstagabend. Ähnlich äußerte sich ein Sprecher des Chemparks erneut am Mittwochmorgen. Mit zunehmender Dauer und auch zunehmender Annäherung der Einsatzkräfte an den Brandherd verringere sich die Wahrscheinlichkeit, Überlebende zu finden. „Es hat sich um eine heftige Detonation gehandelt, die zu einer großen Schadenslage geführt hat“, verdeutlichte er. Beim Löschen sei zudem Schaum zum Einsatz gekommen. Deshalb sei dieser Bereich unübersichtlich. Das erschwere auch die Suche nach den Vermissten. Feuerwehrleute seien weiterhin vor Ort. Der Einsatz dauere an.
Update vom Mittwoch, 28.07.2021, 6.24 Uhr: Die Suche nach Vermissten läuft weiter. Wie ein Sprecher der dpa mitteilte, würden noch immer fünf Personen vermisst. Auch die Nachlöscharbeiten im Chempark Leverkusen laufen noch. „Da gibt es keine neuen Entwicklungen.“ Wie es zu dem Unfall kommen konnte, ist noch immer unklar. Man rechne aber damit, dass es noch einige Zeit dauern könne, bis es neue Erkenntnisse gäbe.
Update, 19.30 Uhr: Bei der verheerenden Explosion in einer Müllverbrennungsanlage im Chempark Leverkusen sind mindestens zwei Menschen ums Leben gekommen. Mehrere Beschäftigte werden noch vermisst. „Die Suche nach den Vermissten läuft weiter auf Hochdruck. Leider schwindet die Hoffnung, sie lebend zu finden, zusehends“, sagte Chempark-Leiter Lars Friedrich laut Mitteilung. Die Zahl der Verletzen wurde vom Betreiber wie von der Polizei mit 31 angegeben.
Wie viele Menschen noch dem Unglück noch gesucht werden, war zunächst nicht genau klar. In der Mitteilung des Betreibers vom Abend hieß es: „Vermisst werden noch fünf Mitarbeiter*innen, die Suche nach ihnen läuft weiterhin auf Hochdruck.“
„Wir sind tief betroffen über diesen tragischen Unfall und den Tod eines Mitarbeiters. Unser besonderes Mitgefühl gilt vor allem den Angehörigen, aber auch den Kollegen, die mit ihm zusammengearbeitet haben“, sagte Chempark-Leiter Friedrich. Es seien schwere Stunden, viele Anwohner hätten Angst, berichtete Friedrich bei einem eilig anberaumten Pressetermin am Nachmittag. Man habe Hoffnung, die Vermissten noch lebend zu finden.
Leverkusens Oberbürgermeister Uwe Richrath (SPD) sprach von einem „tragischen Tag“ für die Stadt mit ihren mehr als 167.000 Einwohnern, die eng mit der Chemie verbunden sei. Auch er selbst habe die Erschütterung gespürt.
Erstmeldung: Leverkusen – In Leverkusen ist es am Dienstag (27. Juli 2021) gegen 9.40 Uhr zu einer Explosion nahe dem Gelände des Chemiekonzerns Bayer gekommen. Zeuginnen und Zeugen geben an, dass eine große Rauchsäule aufsteige, die noch aus Kilometern Entfernung zu sehen sei.
Der WDR berichtet, dass es die Explosion im Tanklager im Entsorgungszentrum des Unternehmens Currenta gegeben habe. Currenta ist Betreiber und Manager des unternehmensübergreifenden Chemieparks, u. a. am Standort Leverkusen. Nach der Explosion in Leverkusen sind bislang mindestens 16 Verletzte* gemeldet worden, wie 24.rhein.de berichtet. Vier von ihnen seien schwer verletzt. Nun teilt die Stadt mit, dass ein Mitarbeiter tot aufgefunden wurde. Vier Beschäftigte im Chempark werden noch vermisst.
„Wir sind tief betroffen über diesen tragischen Unfall und den Tod eines Mitarbeiters. Unser besonderes Mitgefühl gilt vor allem den Angehörigen, aber auch den Kollegen, die mit ihm zusammengearbeitet haben“, erklärt der Chempark-Leiter Lars Friedrich. Die Situation sei noch immer unübersichtlich, wie Stadt und Polizei mitteilen.
Nach Angaben der Stadt Leverkusen brannte ein Tank mit Lösungsmitteln. Die Löscharbeiten hatten warten müssen, bis eine Stromleitung vom Netz getrennt war. Das Feuer sei nun gelöscht, teilte Feuerwehr am Dienstagmittag mit.
Anwohnerinnen und Anwohner im Stadtteil Bürrig werden gebeten, ihre Fenster und Türen geschlossen zu halten. Die Stadt schließt vorsorglich die Spielplätze, auch wenn nicht von einer Eskalation der Lage auszugehen sei. Wer sich draußen aufhält, soll unbedingt ins Haus gehen. Die Messwerte seien im „grünen Bereich“. Das Bundesamt für Bevölkerungsschutz und Katastrophenhilfe (BBK) ordnete das Ereignis in Leverkusen in die Warnstufe „extreme Gefahr“ ein, berichtet die Deutsche Presseagentur.
Nach der Explosion im Entsorgungszentrum in Leverkusen sei die Warn-App Nina ausgelöst worden. Erst sei ein weißer, dann schwarzer Rauchpilz hunderte Meter nach oben gezogen, heißt es vom WDR. „Ausmaß und Ursache der Schadenslage sind aktuell noch nicht bekannt“, erklärte die Polizei in einer Mitteilung.
Auch die Polizei berichtet von einem größeren Einsatz im Bereich Leverkusen. „Wegen einer größeren Schadenslage“ müssen die A1 zwischen Köln-Niehl und Kreuz Leverkusen, die A3 zwischen Langenfeld und Kreuz Leverkusen sowie die A59 zwischen Kreuz Monheim und Kreuz Leverkusen-West gesperrt werden. *24rhein.de ist ein Angebot von IPPEN.MEDIA. (ktho/lrg/dpa)
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