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Absturz: Hinweise auf technische Mängel verdichten sich

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Medellín - Fast das gesamte Profiteam des brasilianischen Fußballclubs Chapecoense ist tot. Aus aller Welt gibt es Anteilnahme, im Heimatort werden Kathedrale und Stadion zum Ort des Trauerns. Unterdessen scheinen sich die Hinweise auf die Absturzursache zu verdichten.

Bergungskräfte an der Absturzstelle: Mindestens 75 der 81 Menschen an Bord starben. Foto: Luis Eduardo Noriega A.
1 / 6Bergungskräfte an der Absturzstelle: Mindestens 75 der 81 Menschen an Bord starben. Foto: Luis Eduardo Noriega A. © Luis Eduardo Noriega A.
Trauer im Nemesio Camacho Stadion in Bogota. Foto: Leonardo Munoz
2 / 6Trauer im Nemesio Camacho Stadion in Bogota. Foto: Leonardo Munoz © Leonardo Munoz
Das Fußballteam war über Santa Cruz de la Sierra in Bolivien nach Kolumbien geflogen. Foto: Marcio Cunha
3 / 6Das Fußballteam war über Santa Cruz de la Sierra in Bolivien nach Kolumbien geflogen. Foto: Marcio Cunha © Marcio Cunha
Alan Ruschel wird ins Krankenhaus eingeliefert. Foto: Luis Eduardo Noriega A.
4 / 6Alan Ruschel wird ins Krankenhaus eingeliefert. Foto: Luis Eduardo Noriega A. © Luis Eduardo Noriega A.
Superstar Lionel Messi war erst vor wenigen Wochen mit dem Unglücksflieger unterwegs. Foto: Walter Bieri
5 / 6Superstar Lionel Messi war erst vor wenigen Wochen mit dem Unglücksflieger unterwegs. Foto: Walter Bieri © Walter Bieri
Die Maschine verschwand in der Nähe der Ortschaft La Unión vom Radar. Foto: Google/dpa
6 / 6Die Maschine verschwand in der Nähe der Ortschaft La Unión vom Radar. Foto: Google/dpa © Google

Nach dem Tod fast des kompletten brasilianischen Fußball-Teams Chapecoense bei einem Flugzeugabsturz verdichten sich Hinweise auf technische Probleme als Ursache. Eine überlebende Stewardess berichtete, «dass die Lichter 40, 50 Sekunden vor dem Absturz zu flackern begannen und ausgingen».

In der Nähe der kolumbianischen Stadt Medellín war die gecharterte Maschine am Montagabend auf dem Weg zum Finalhinspiel um den Südamerika-Cup gegen Atlético Nacional an einem Berg abgestürzt. Da das Flugzeug nicht explodierte, wird Treibstoffmangel als Absturzursache vermutet. Genauen Aufschluss sollen die gefundenden Blackboxes liefern.

Er habe im Krankenhaus mit einer überlebenden Stewardess gesprochen, sagte der Gouverneur des kolumbianischen Departements Antioquia, Luis Pérez, dem Sender Caracol. Medellín ist die Hauptstadt von Antioquia. Die Chartermaschine vom Typ Avro RJ85 war im bolivianischen Santa Cruz gestartet und hatte nur in etwa die Reichweite bis nach Medellín, musste aber - angeblich wegen eines anderen Flugzeugs mit Problemen - vor der Landung noch in eine Warteschleifen gehen, wie Medien berichteten.

Bei dem Absturz starben 71 Menschen, darunter 19 Fußballer und 20 Journalisten, die das Team begleiteten. Die Menschen in der südbrasilianischen Heimat des Clubs stehen unter Schock. Bei einem Gedenkgottesdienst in der Stadt Chapecó hatten viele Menschen die grünen Trikots des Vereins an, die Kathedrale war bis auf den letzten Platz gefüllt. Ein Trauerzug führte zum Stadion des Clubs. Auf dem Spielfeld und in den Tornetzen wurden Rosen abgelegt. Bis Freitag sollen die Leichen von Spielern und Betreuern überführt werden.

Der Club erfährt eine Welle der Hilfsbereitschaft, der brasilianische Fußballverband soll auf Antrag mehrerer Vereine eine Sonderregelung prüfen, wonach Chapecoense drei Jahre lang nicht in die zweite Liga absteigen kann. Sechs Passagiere überlebten, darunter drei Spieler, sie sind in einem sehr kritischen Zustand. Dem Ersatztorhüter Jackson Follmann musste das rechte Bein amputiert werden. Mittelfeldspieler Neto hat schwere Brüche und ein schweres Schädeltrauma. Abwehrspieler Alan Ruschel, erlitt Verletzungen an der Wirbelsäule und könnte durch den Unfall querschnittsgelähmt sein.

Bundeskanzlerin Angela Merkel (CDU) reagierte «mit großer Bestürzung» auf das Flugzeugunglück. «Ich spreche Ihnen und dem brasilianischen Volk, auch im Namen meiner Landsleute, meine tiefempfundene Anteilnahme aus», schrieb Merkel in einem Kondolenztelegramm an den brasilianischen Staatspräsidenten Michel Temer.

Bericht Caracaol zu Ablauf der Reise und des Unglücks

dpa

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