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Forscher: Das war Ötzis letzte Mahlzeit

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Bei einer neuen Analyse des Mageninhalts stießen die Forscher auf die letzte Mahlzeit von Ötzi.
Bei einer neuen Analyse des Mageninhalts stießen die Forscher auf die letzte Mahlzeit von Ötzi. © dpa

Wien/Bozen - Neue Erkenntnisse zum Gletschermann Ötzi. Sein Mageninhalt wurde analysiert: Die letzte Mahlzeit des „Iceman“ war wohl eine kulinarische Köstlichkeit.

Der Gletschermann Ötzi beschäftigt seit 25 Jahren die Wissenschaftler. Jetzt gibt es neue Erkenntnisse zum Mann aus dem Eis. Offenbar hat er kurz vor seinem Tod vor rund 5300 Jahren ein Stück Speck gegessen. Darauf wiesen neueste Analysen seines Mageninhalts hin, berichtet die österreichische Nachrichtenagentur APA. Da Ötzi von der italienischen Seite auf das Tisenjoch in den Ötztaler Alpen aufstieg, habe es sich vermutlich um eine Art steinzeitlichen Südtiroler Speck gehandelt.

Das Fleisch war getrocknet

Dass die letzte Mahlzeit des Mannes aus dem Eis Steinbockfleisch war, ist schon länger klar. In welchem Zustand sich dieses befunden hatte, war jedoch bislang unbekannt. „Getrocknetes und rohes Fleisch behält seine Fasern, so wie wir sie in Ötzis Magen gefunden haben“, sagte nun der Mumienspezialist Albert Zink in Wien. Da Ötzis Bogen nicht einsatzfähig für die Jagd war, müsse es sich um getrocknetes Fleisch gehandelt haben. Ein rohes Stück wäre zudem zu schnell verdorben.

Der Wissenschaftler und sein Team fanden auch heraus, dass Ötzi mit einem Bakterium infiziert war, das Magengeschwüre verursacht. Allen Problemen - wie etwa schlechten Zähnen und verschlissenen Bändern - zum Trotz sei er körperlich in "ziemlich guter Verfassung" gewesen, schrieb Zink, der am Institut für Mumien und den Iceman der Europäischen Akademie (Eurac) in Bozen forscht, kürzlich im US-Fachmagazin Science.

Wissenschaftlichen Erkenntnissen zufolge war der Gletschermann mit etwa 1,60 Meter für die Zeit durchschnittlich groß, wog um die 50 Kilogramm und war etwa 45 Jahre alt, als er mit einem Pfeil getötet wurde.

Ötzi - eine archäologische Sensation

Im September 1991 wurde die Eismumie in einem Gletscher in der italienisch-österreichischen Grenzregion fast unversehrt entdeckt. Wissenschaftler sprechen von einem Jahrhundertfund, einer archäologischen Sensation. Seitdem versuchen die Forscher mithilfe modernster Techniken, Ötzis Leben und Sterben vor rund 5300 Jahren auf die Spur zu kommen. Der Mann aus dem Eis lagert im Archäologischen Museum in Bozen.

Der „Iceman“ kommt ins Kino

Seit Entdeckung der Mumie spinnen sich viele Theorien um den Gletschermann. Auch das öffentliche Interesse an der Causa Ötzi ist groß. So dreht etwa Regisseur Felix Randau derzeit einen Kinofilm über den „Iceman“. Jürgen Vogel spielt in der fiktiven Handlung den Protagonisten.

dpa/afp/mg

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