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Kaffee morgens keinesfalls auf leeren Magen trinken – Deshalb raten Fachleute davon ab

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Von: Lucas Maier

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Der Start in den Tag beginnt bei vielen mit dem Griff zur Kaffee-Tasse. Ein kleiner Trick macht den Griff zum beliebten Wachmacher gesünder, wie eine Studie herausfand.

Kassel – Für viele ist der morgendliche Kaffee eine Starthilfe für den bevorstehenden Tag. Für jeden zweiten Kaffeetrinker gehört der Kaffee am Morgen zum täglichen Ritual, wie der Deutsche Kaffeeverband in einer Studie herausfand.

„Wir sind eine Kaffeenation. Kaffee ist krisenfest und bleibt das Lieblingsgetränk der Deutschen“, sagte Holger Preibisch, Hauptgeschäftsführer des Deutschen Kaffeeverbandes über den Kaffeekonsum in Deutschland. Eine Studie der englischen Bath Universität warnt jetzt allerdings davor, den schwarzen Wachmacher vor dem Frühstück zu sich zu nehmen. Doch wo liegt das Problem und wie gefährlich ist der Konsum wirklich?

Kaffee am Morgen: Mit einem Trick kann die Gesundheit geschützt werden.
Kaffee am Morgen: Mit einem Trick kann die Gesundheit geschützt werden. (Symbolbild) © Britta Pedersen/dpa

Kaffee auf leeren Magen: Studie kommt zu wegweisendem Ergebnis

Wer seinen Kaffee anstatt mit Milch und/oder Zucker zu sich nimmt, wird bisher wahrscheinlich davon ausgegangen sein, dass sich der tägliche Morgenmokka nicht auf den Blutzucker auswirkt. Doch das ist falsch, wie die Studie des Zentrums für Ernährung, Bewegung und Stoffwechsel an der Universität von Bath herausfand.

Gerade nach einer Nacht mit schlechtem Schlaf, versuchen viele die fehlende Erholung mit mehr und/oder stärkerem Kaffee auszugleichen. Gerade dann ist der Kaffeekonsum jedoch schlecht für die körpereigene Blutzuckerreaktion.

„Einfach gesagt, unsere Blutzuckerkontrolle wird beeinträchtigt, wenn das Erste, womit unser Körper in Kontakt kommt, Kaffee ist, insbesondere nach einer Nacht mit gestörtem Schlaf“, sagt Professor James Betts, Mitherausgeber der Studie. Doch sollten wir jetzt auf den morgendlichen Kaffee verzichten?

Auf Kaffee verzichten? Mit diesem Trick bleibt der morgendliche Wachmacher ungefährlich

Nein, auf den morgendlichen Kaffee muss nicht verzichtet werden. Auch wenn die Forschenden bei Kaffeekonsum direkt nach dem Aufstehen eine Steigerung der Blutzuckerreaktion um 50 Prozent nachgewiesen haben.

Kaffee-Studie
Institut:Zentrum für Ernährung, Bewegung und Stoffwechsel an der Universität von Bath
Name:Die Glukosekontrolle beim Aufwachen wird durch die stündliche Schlaffragmentierung während der Nacht nicht beeinflusst, aber durch koffeinhaltigen Kaffee am Morgen beeinträchtigt.
Stichprobengröße:29 Männer und Frauen
Vorgehen:Probanden haben drei unterschiedliche nächtliche Experimente absolviert.
Quelle: Universität Bath

Den 29 Teilnehmenden der Studie wurde nach den verschiedenen Schlafszenarien, jeweils ein Frühstück in Form eines zuckerhaltigen Getränks verabreicht. In einem der Szenarien konsumierten die Probanden Kaffee 30 Minuten vor der Einnahme des Frühstücks. Im Anschluss wurde jeweils der Zuckerhaushalt der Personen überprüft.

Wer sich mit dem Kaffee bis nach dem Frühstück geduldet, kann die negativen Auswirkungen abschwächen, wie der leitende Forscher der Studie, Harry Smith, rät. Es muss also nicht verzichtet werden.

Kaffee auf leeren Magen: Zuckerhaushalt wird geschädigt

Ein Ungleichgewicht im Zuckerhaushalt des Körpers kann schwerwiegende Folgen haben. Eine Überzuckerung hat dabei, anders als es der Name vermuten lässt, nur wenig mit dem Zucker an sich zu tun. Es geht viel mehr um das Hormon Insulin, welches für den Transport von Zucker in die Nervenzellen zuständig ist, wie das Institut für Qualität und Wirtschaftlichkeit im Gesundheitswesen (IQWiG) schreibt.

Die Folgen eines niedrigen Insulinspiegels können schwerwiegend sein. Eine Überzuckerung im Blut kann in extremen Fällen sogar zur Ohnmacht führen. Die gestörte Ausschüttung von Insulin kann zudem ein Faktor sein, welcher zu Diabetes Typ 2 führt. Die Deutsche Diabetes Gesellschaft (DDG), geht derzeit von rund 8,7 Millionen Diabetes-Erkrankten in Deutschland aus. 95 Prozent davon haben Typ-2-Diabetes.

Kaffee am Morgen: Schwere Folgen können das Resultat sein

Auch wenn der Kaffee am Morgen in den meisten Fällen wahrscheinlich nicht direkt zu schweren Folgen, wie Diabetes oder Ohnmacht führt, scheint der Rat der Wissenschaftler doch sinnvoll. Denn wer Kaffee morgens auf leeren Magen konsumiert, setzt sich zudem der Gefahr aus, mit Sodbrennen in den Tag zu starten.

Die in diesem Artikel genannten Informationen ersetzen nicht den Gang zu einem Arzt oder einer Ärztin. Nur Fachleute können die richtige Diagnose erstellen und eine geeignete Therapie einleiten. Die Einnahme von Medikamenten oder auch Nahrungsergänzungsmitteln sollte vorher mit einem Arzt oder einer Ärztin abgesprochen werden.

Das ist nicht nur unangenehm, sondern kann auf Dauer auch schwere gesundheitliche Konsequenzen mit sich bringen, wie die Apotheken Umschau warnt. Neben einer Speiseröhrenentzündung zählen zu den möglichen Folgeerkrankungen auch verschiedene Krebserkrankungen. Viele Menschen leiden unter Migräne-Attacken, Kaffee kann auch hier dazu beitragen. (Lucas Maier)

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