Anzeichen für Krebs, die Frauen nicht ignorieren sollten
Es gibt Frühwarnzeichen, die auf Krebs hindeuten können – aber nicht müssen. Bei Frauen gibt es ganz bestimmte Symptome.
Frankfurt – Es ist eine Diagnose, die vielen den Atem raubt und auch psychisch sehr belastet: Krebs. Rechtzeitig erkannt, ist er jedoch „in den meisten Fällen heilbar“, schreibt die Deutsche Krebsgesellschaft (DKG) auf ihrer Website. „Dabei gilt: Je früher die Krankheit erkannt wird, desto größer ist die Chance, sie dauerhaft zu besiegen“, heißt es weiter. Zwar verursache Krebs im Frühstadium häufig keine Beschwerden, es gibt jedoch Frühwarnzeichen, die darauf hinweisen können.
Krebskrankheiten in Deutschland - Zahlen im Überblick
Wie aus dem Bericht Krebs in Deutschland für 2017/2018 hervorgeht, sind im Jahr 2018 „nach Schätzung des ZfKD (Zentrum für Krebsregisterdaten) insgesamt in Deutschland rund 498.000 Krebserkrankungen erstmalig diagnostiziert worden“. Davon traten bei Frauen circa 232.700 Erkrankungen auf. Etwa die Hälfte (70.600) davon betraf die Brustdrüse. Auf Platz zwei der meisten Krebserkrankungen bei Frauen in Deutschland steht Darmkrebs. Darauf folgt Lungenkrebs.
Das Zentrum für Krebsregisterdaten (ZfKD) informiert regelmäßig zum Thema Krebserkrankungen in Deutschland. Es hat seinen Sitz am Robert-Koch-Institut in Deutschland und führt Daten des Landeskrebsregister auf Bundesebene zusammen.
Frühwarnzeichen für Krebs: Allgemeine Anzeichen für die Erkrankung
Ernst genommene Anzeichen für Krebs können oftmals Leben retten. Doch nicht immer führen erste Hinweise auch zur gefürchteten Diagnose Krebs. Oft stecken andere, harmlose Krankheiten dahinter. Vorsicht walten zu lassen, ist aber wohl immer ein guter Rat. Das DKG betont daher: Ein Arzt sollte in jedem Fall aufgesucht und die Anzeichen somit nicht auf die leichte Schulter genommen werden. Auch spezielle Untersuchungen zur Krebsvorsorge sollten wahrgenommen werden.

Mögliche allgemeine Krebs-Anzeichen laut der Gesellschaft können sein:
- Blutiger Auswurf beim Husten oder Atemnot: Diese beiden Symptome könnten beispielsweise Anzeichen für Lungenkrebs sein.
- Veränderungen der Haut, Leberflecken und Warzen: Das könnten Warnsignale auf Hautkrebs sein.
- Anhaltende Appetitlosigkeit: Mögliches Frühwarnzeichen bei Darm- oder Magenkrebs.
- Hör- und Seestörungen, Krampfanfälle und neurologische Störungen beispielsweise als Anzeichen auf einen Hirntumor.
Unbeabsichtigter Gewichtsverlust als Anzeichen für Krebs
Als Frühwarnzeichen für Krebserkrankungen kann auch unerklärlicher Verlust von Gewicht gelten. Das verdeutlichte eine aktuelle Studie des Deutschen Krebsforschungszentrums (DKFZ). Vordergründig wurde darin der Risikofaktor Übergewicht im Zusammenhang mit Darmkrebs untersucht. Das Ergebnis: Es konnte nachgewiesen werden, „dass dieser Zusammenhang vermutlich bislang erheblich unterschätzt wurde“.
In einer Pressemitteilung erklärten die Forschenden den Hintergrund: „Viele Menschen verlieren in den Jahren vor einer Darmkrebs-Diagnose unbeabsichtigt an Gewicht. Wird in Studien allein das Körpergewicht zum Zeitpunkt der Diagnose berücksichtigt, so verschleiert dies den tatsächlichen Zusammenhang zwischen Fettleibigkeit und Darmkrebsrisiko.“
Mit Hinblick auf Gewichtsverlust als Anzeichen von Krebs sagte Hermann Brenner, Epidemiologe und Präventionsexperte am DKFZ: „Unbeabsichtigter Gewichtsverlust könnte auch ein früher Hinweis auf andere Krebsarten oder andere Erkrankungen sein und sollte sorgfältig abgeklärt werden.“
Krebs-Anzeichen nicht ignorieren: Darauf sollten Frauen achten
Neben allgemein gültigen Anzeichen für Krebs gibt es auch solche, die hauptsächlich Frauen betreffen. Der DGK zufolge zählen hierzu folgende Frühwarnzeichen:
- Knoten und/oder Verhärtungen in der Brust
Verziehung einer Brustwarze
Blutungen außerhalb der normalen Regelblutung
Bräunlicher Ausfluss
Neben Anzeichen wie diesen sollte jedoch auch auf Faktoren geachtet werden, die das Risiko für eine Krebserkrankung erhöhen. Zwar entwickelt sich die Forschung hinsichtlich der Krebstherapie Jahr für Jahr weiter, so erhielt ein Dresdner Projekt 2022 beispielsweise eine Millionenförderung. Auf Risikofaktoren wie Rauchen oder zu viel Alkohol sollte jedoch, so sind sich viele Expertinnen und Experten einig, verzichtet werden.
Eine Reihe von Vorsorgemöglichkeiten können jedoch in Anspruch genommen werden. Hierfür existiert ein gesetzliches Krebsfrüherkennungsprogramm, wie das DKFZ informiert. Das Programm umfasst Untersuchungen zur frühen Erkennung von verschiedenen Krebsarten. Hierzu zählen Prostatakrebs, Brustkrebs, Darmkrebs, Gebärmutterhalskrebs und Hautkrebs.
- Frauen können das Programm bereits ab dem 20. Lebensjahr wahrnehmen und einmal pro Jahr zu einer Untersuchung der inneren und äußeren Geschlechtsorgane gehen.
- Hinzu zählt beispielsweise auch ab dem 55. Lebensjahr eine Darmspiegelung, die alle zehn Jahre wiederholt werden kann.
Diese kostenfreien Termine zur Krebsfrüherkennung werden jedoch immer weniger wahrgenommen. (mbr)
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