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Fleischfressender Wurm in Deutschland: Bundesamt für Naturschutz warnt vor Plage

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Von: Helena Gries

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Der Plattwurm Obama Nungara könnte zur Gefahr in heimischen Gärten werden. Das Bundesamt für Naturschutz (BfN) warnt vor der „potenziell invasiven Art“. 

Kassel – Schädlinge bedrohen nicht nur unseren Garten, sondern können eine Gefahr für ganze Ökosysteme darstellen. Derzeit breitet die Plattwurm-Art Obama nungara in Deutschland weiter aus. Der Schädling gilt als gefährlich, denn er hat Fachleuten zufolge keine natürlichen Fressfeinde und ein hohes Ausbreitungspotenzial.

Das Bundesamt für Naturschutz (BfN) hat den fleischfressenden Plattwurm daher als „potenziell invasive Art“ auf die Beobachtungsliste gesetzt. Obama nungara stammt ursprünglich aus Südamerika und ist Fachleuten zufolge höchstwahrscheinlich durch den Pflanzenhandel nach Europa eingeschleppt und hierzulande erstmals 2020 nachgewiesen worden.

Drohende Plage im Garten: Plattwurm Obama nungara breitet sich in Deutschland aus

Der Plattwurm Obama nungara vertilgt vorrangig Kleintiere wie Schnecken, Würmer und verschiedene Insekten. Daher gilt er Fachleuten zufolge als eine potenzielle Bedrohung für die Ökosysteme. Zudem hat die Spezies in Europa keine natürlichen Fressfeinde, denn einheimischen Vögeln, Igeln oder anderen Tieren schmeckt der Wurm zu bitter.

Charakteristische Merkmale des Nungara-Plattwurms
Länge5 bis 8 Zentimeter
Farbevariiert von orangefarben bis schwarz, oft auch dunkles braun
Kopfformspitz zulaufend
Körpervon einer glänzenden, schleimigen Schicht überzogen
Lebensrauman Land, tagsüber an feuchten Stellen

Bei vermehrtem Auftreten kann Obama nungara Ökosysteme hierzulande aus dem Gleichgewicht bringen. Die Plattwürmer entfernen durch ihr Fressverhalten Regenwürmer und Schnecken aus den Böden im Garten, woraufhin die Bodenqualität dauerhaft leiden könnte. Dadurch drohe Fachleuten zufolge außerdem eine Reduzierung der ohnehin sinkenden Artenvielfalt.

In Deutschland habe es bislang bestätigte Sichtungen unter anderem in Baden-Württemberg und an der deutsch-niederländischen Grenze in Niedersachsen sowie in Nordrhein-Westfalen gegeben. Das geht aus einer Statistik des Portals iNaturalist hervor, mithilfe dessen die die weltweite Artenvielfalt dokumentiert werden soll. Aber auch in Bayern werden vermehrt Exemplare des Obama nungara gesichtet, wie das Bundesamt für Naturschutz (BfN) mitteilt.

Plattwürmer in Deutschland: Weitere invasive Art auf der Warnliste

Doch noch ein weiterer Plattwurm bereitet und Experten Sorgen. Denn der Neuseelandplattwurm könne eine ähnliche Bedrohung darstellen. Diese Art wurde zwar bislang nur in Großbritannien, Irland und auf den Färöer Inseln gesichtet. Laut BfN wird die Etablierung dieses Plattwurms in Deutschland jedoch für möglich gehalten, weshalb die invasive Art auf der Warnliste steht.

Plattwurm Obama nungara
Der fleischfressende Plattwurm Obama nungara wurde aus Südamerika nach Deutschland eingeschleppt und gilt als Schädling im Garten. © Jean-Lou Justine​ et al / CC-BY-SA 4.0

Der Neuseelandplattwurm Arthurdendyus triangulatus „lebt räuberisch von Regenwürmern, deren Häufigkeit und Artenvielfalt zurückgehen, der Rückgang von Regenwürmern beeinträchtigt verschiedene Bodenfunktionen“, heißt es in der naturschutzfachlichen Invasivitätsbewertung des BfN. Die Spezies wird mit Zierpflanzen und Erde verschleppt. Die Tiere können bis zu einem Jahr ohne Nahrung überdauern, heiße Sommer können die Spezies jedoch zurückdrängen. Der Schleim der Neuseelandplattwürmer kann laut dem Bundesamt für Naturschutz allergische Reaktionen auslösen.

Fleischfressender Plattwurm im heimischen Garten: Das können Sie gegen die Schädlinge tun

Hobbygärtnern wird geraten, beim Kauf von Topfpflanzen genau hinzusehen und die Erde auf Würmer zu kontrollieren. Wer in seinem Garten Exemplare findet, sollte die Tiere einsammeln und sie in Seifenwasser werfen, um sie zu töten. Es wird empfohlen, dabei Handschuhe zu tragen und sich anschließend gründlich die Hände zu waschen.

Zudem kann es sinnvoll sein, feuchte Stellen auf Matten, Folien und unter Töpfen regelmäßig zu kontrollieren. Es wird davon abgeraten, die Plattwürmer zu zerteilen, denn sobald ein Teil mindestens ein Zentimeter lang ist, kann er als eigenes Lebewesen weiterleben. (hg)

Für diesen von der Redaktion geschriebenen Artikel wurde maschinelle Unterstützung genutzt. Der Artikel wurde vor Veröffentlichung von Redakteur Yannick Hanke sorgfältig überprüft.

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