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Tödliches Insekt breitet sich in Deutschland aus: So erkennen Sie den Ölkäfer

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Von: Vivian Werg

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In Teilen Deutschlands sind giftige Ölkäfer unterwegs. Das Gift des schwarzblauen Käfers kann tödlich sein. Experten mahnen zur Vorsicht.

München – Die Temperaturen in Deutschland steigen allmählich. Viele Insekten krabbeln aus ihren Verstecken – darunter Tiere wie der Ölkäfer. Während die meisten Insekten eher harmlos sind, ist der schwarzblau glänzende Käfer jedoch giftig. Nach der Tigermücke, „dem gefährlichsten Tier der Welt“, sorgte im August vergangenen Jahres die Gottesanbeterin in Hessen für Aufregung.

Wie der Bund für Umwelt und Naturschutz (BUND) warnt, sei das Gift der Ölkäfer (Meloe proscarabaeus) schon in einer geringen Konzentration hochtoxisch. Nur wenige Milligramm des Gifts (Cantharidin) können für einen erwachsenen Menschen tödlich sein, sagt Lilith Stelzner, Naturschutzreferentin beim Landesverband des BUND dem Spiegel. „Wenn man sich jedoch richtig verhalte, passiere nichts.“ Dazu müssen Menschen wissen, wie Sie den Ölkäfer erkennen.

In Deutschland stehen Ölkäfer auf der Roten Liste gefährdeter Arten und sind streng geschützt.
Nicht anfassen: Giftige Ölkäfer sind in Deutschland unterwegs © Kiefer/Imago

Ölkäfer in Deutschland: Größe, Vorkommen, Gift – was sie über den Käfer wissen müssen

Berichten zufolge breiten sich die giftigen Ölkäfer vor allem in Südwesten Deutschlands aus. Laut Naturschutzbund (Nabu) soll es dort etwa 15 Arten von Ölkäfern geben. Viele davon entlang der großen Flüsse wie Rhein, Neckar und Donau. Wie die Tagesschau berichtet, wurden in Nordrhein-Westfalen ein Schulhof, ein Spielplatz und das Außengelände eines Kindergartens bereits wegen des schwarzblauen Käfers gesperrt.

Die heimischen Ölkäfer, auch Maiwurm, Pflasterkäfer und Schmalzkäfer genannt, fallen besonders in den Monaten April und Mai auf. Sie sind aber nicht aggressiv. Was Sie noch über den Ölkäfer wissen sollten:

Ölkäfer in Deutschland: Käfer ist giftig und gilt als stark gefährdet

Ölkäfer brauchen etwa zwei Jahre zur Entwicklung, davon leben sie nur einen einzigen Monat als Käfer. Welches Tier ein Käfer wird, ist, wie oben genannt, jedoch Glückssache. Experten schätzen, dass nur aus jeder tausendsten Larve ein Ölkäfer wird. Daher sind die Käfer relativ selten und streng geschützt. In Deutschland stehen sie auf der Roten Liste der gefährdeten Arten.

Ölkäfer sind aufgrund ihrer Farbe durchaus faszinierend, sollten allerdings nicht berührt werden. Der Hautkontakt ist nicht gefährlich, aber unangenehm. Folgen sind meist Rötungen und Blasen. Die Giftnotzentrale rät in einem solchen Fall, die Hände gründlich mit Seife zu waschen und die betroffenen Stellen zu kühlen. Wirklich gefährlich kann es dann werden, wenn man den Ölkäfer verschluckt – dann sollte zeitnah der Giftnotruf kontaktiert werden. Nach Aussagen des Naturschutzbundes seien bislang keine gefährlichen Vergiftungen von Menschen oder Haustieren bekannt. Der Körperkontakt mit Ölkäfern sollte generell vermieden werden.

Artenvielfalt ist für den Menschen überlebenswichtig. Biologen stellten einen überraschenden Artenreichtum in Schönwald fest. Insgesamt 172 Gliederfüßer-Arten wurden dort vor zwei Jahren innerhalb von acht Wochen nachgewiesen. Von den schätzungsweise acht Millionen Tier- und Pflanzenarten auf der Erde sind laut Weltbiodiversitätsrats IPBES jedoch eine Million vom Aussterben bedroht. (vw)

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