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Herzinfarkt: Parodontitis soll das Risiko um fast 50 Prozent erhöhen

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Von: Kilian Bäuml

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Wer unter Parodontitis leidet, hat häufig auch ein deutlich höheres Risiko für einen Herzinfarkt – laut einer Studie sogar um fast 50 Prozent.

Frankfurt – Herz-Kreislauf-Erkrankungen sind die häufigste Todesursache in Deutschland. Allein mehr als 300.000 Personen in Deutschland erleiden jedes Jahr einen Herzinfarkt, berichtet das Deutsche Zentrum für Herz-Kreislauf-Forschung e.V. (DZHK). Die Symptome sind dabei vielseitig und können sich zwischen Männern und Frauen unterscheiden. Das Risiko für Herz-Kreislauf-Erkrankungen wird von mehreren Faktoren begünstigt – eins davon ist offenbar die Mundgesundheit. In einer Pressemitteilung erklärt die Bundeszahnärztekammer (BZÄK), dass die Krankheit Parodontitis das Risiko für einen Herzinfarkt um fast 50 Prozent erhöhen kann.

KrankheitParodontitis
Art der ErkrankungDestabilisiert die Zähne
Risiko für Herz-Kreislauf-KrankheitenSoll das Risiko um fast 50 Prozent erhöhen

Herzinfarkt: Parodontitis erhöht das Risiko laut Studie um fast 50 Prozent

„Parodontitis, eine Entzündung des Zahnhalteapparates, ist eine sogenannte stille Krankheit, die anfangs symptomlos verläuft und damit im Verborgenen sehr viel Unheil anrichten kann“, erklärt Dr. Romy Ermler, Vizepräsidentin der Bundeszahnärztekammer in der Mitteilung. Eine Parodontitis wird durch Bakterien im Zahnbelag ausgelöst und führt dazu, dass sich die Zähne lockern, informiert das Medizinhandbuch MSD Manual. Herz-Kreislauf-Erkrankungen und Parodontitis werden laut Ermler meist isoliert voneinander bewertet. Doch es gibt Studien, die beide Krankheiten miteinander in Verbindung bringen.

So wurde in der schwedischen Parokrank-Kohortenstudie festgestellt, dass Personen mit Parodontitis ein fast 50 Prozent höheres Risiko hatten, in den nächsten sechs Jahren einen Herzinfarkt zu bekommen. Dabei ist das Risiko größer, je schwerer die Parodontitis war. Auch das Risiko für andere Krankheiten wie etwa ein Schlaganfall war deutlich erhöht.

Zusammenhang von Herzinfarkt und Parodontitis – verschiedene Fachbereiche arbeiten zusammen

Um mehr über den Zusammenhang von Parodontitis und anderen Herz-Kreislauf-Erkrankungen herauszufinden, haben der Bundesverband der Niedergelassenen Kardiologen BNK und die Bundeszahnärztekammer BZÄK eine Kooperation gestartet.

Ein Gebiss wird mit einer elektrischen Zahnbürste geputzt
In Studien hatten Personen mit Parodontitis ein fast 50 Prozent höheres Risiko für einen Herzinfarkt. (Symbolbild) © Frank Rumpenhorst/dpa

„Es gibt mittlerweile signifikante Belege für den Zusammenhang von Parodontitis und verschiedenen Herz-Kreislauf-Erkrankungen, deshalb begrüßen wir die Kooperation“, sagte Norbert Smetak, Bundesvorsitzender des BNK. „Das frühzeitige Erkennen und die Behandlung einer Parodontitis sind deshalb wichtige Präventionsmaßnahmen.“ Auch Ermler hält es für wichtig, dass unterschiedliche Fachrichtungen zusammenarbeiten, wenn diese Krankheiten festgestellt werden.

Offenbar kommen Bakterien über Parodontitis ins Blut und erhöhen das Risiko für Herzinfarkte

Das Risiko für Erkrankungen wie Herz-Kreislauf-Krankheiten soll erhöht werden, da durch die Parodontitis Bakterien in den Blutkreislauf kommen. Dort können sie die Funktionen der Blutgefäße stören. Wird eine Parodontitis festgestellt, sollte man darüber seinen Hausarzt informieren.

Um eine Parodontitis zu behandeln, wird die Mundhygiene verbessert – das kann auch anderen Krankheiten vorbeugen. Dafür wird häufig eine Zahnreinigung vorgenommen. Um das Risiko für Herz-Kreislauf-Erkrankungen zu minimieren, sollten individuelle Risikofaktoren wie ungesunde Ernährung und Rauchen minimiert werden, um die Ergebnisse zu verbessern, berichtet MSD. (kiba)

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