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Seltenes „Struwwelpeter-Syndrom“ entdeckt: Einer von 100 Fällen weltweit

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Kleinkind mit abstehenden, hellblonen Haaren, Struwwelpeter-Syndrom
Locklan Samples ist 16 Monate alt und leidet an dem „Struwwelpeter-Syndrom“. © @uncombable_locks/instagram

Ein 16 Monate alter Junge aus den USA hat ein seltenes Syndrom. Erst nach mehreren Arztbesuchen und einem Tipp via Instagram wird es diagnostiziert.

Roswell — Locklan Samples gehört zu einem von 100 bekannten Kindern mit dem „Syndrom der unkämmbaren Haare“, auch „Struwwelpeter-Syndrom“ genannt. Dank der abstehenden Haare ist er ein echter Hingucker. Dabei ist es egal, wohin die Familie geht.

Oftmals werden sie angesprochen. „Die Leute kommen auf uns zu und wollen es anfassen. Sie sind sehr neugierig auf seine Haare“, erzählt Katelyn Samples, Locklans Mutter, gegenüber dem amerikanischen Nachrichten-Portal Fox5. Lange wusste die Familie aus Roswell in Georgia nicht, was mit ihrem kleinen Sohn los war.

„Struwwelpeter-Syndrom“: Bei kleinem Jungen nicht seit Geburt vorhanden

Locklans Haare waren nicht seit Geburt so. Erst als er etwas älter wurde, fingen seine Haare an, die typischen Charakteristika des Syndroms aufzuzeigen. Jetzt stehen seine Haare in alle Himmelsrichtungen ab und sind nicht zu bändigen. Zudem sind sie extrem krause, trocken und überwiegend hellblond. Shepherd, Locklans großer Bruder, leidet hingegen nicht an dem Syndrom.

Zuerst wusste die Familie nicht, wieso Locklans Haare diese Eigenschaften hatten. „Und dann hat mir ein Fremder eine Nachricht auf Instagram geschickt“, berichtet Katelyn laut Fox5. Daraufhin war sie nervös, weil sie noch nie etwas davon gehört hatte. Nach Absprache mit ihrem Hausarzt ging sie mit ihrem kleinen Sohn zu einem Spezialisten.

Locklan hat das „Struwwelpeter-Syndrom“: Das sagt die Forschung

Mithilfe von Proben des Haars wurde dort heraus gefunden, dass Locklan an dem „Syndrom der unkämmbaren Haare“ leidet. Er gehört zu einem von 100 Fällen — weltweit. Eine Gefahr für seine Gesundheit geht von dem Syndrom nicht aus. Meist verwächst es sich mit den Jahren. Nach der Pubertät haben die meisten Betroffenen kein widerspenstiges Haar mehr.

Der Grund für die Symptome des „Struwwelpeter-Syndrom“ ist inzwischen auch erforscht. Forscher der Universitäten Bonn und Toulouse haben im November 2016 ihre Forschungsergebnisse dazu veröffentlicht. Laut ihrer Pressemitteilung ist eine Mutation in drei Genen der Grund für die Veränderung der Haarstruktur. Wieso diese Mutation entsteht, ist weiterhin unbekannt. (Fee Halberstadt)

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