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Gleich mehrere Bundesländer von Cyberangriffen betroffen

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Von: Anna-Lena Kiegerl

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Gleich mehrere öffentliche Portale der Bundesländer wurden Opfer von Hackern. Die Staatsanwaltschaft Verden vermutet einen prorussischen Hintergrund.

Kassel – Hacker und Cyber-Angriffe werden in Zeiten der Digitalisierung immer mehr zur Bedrohung. Das zeigt auch der jüngste Vorfall. Mehrere Internetseiten öffentlicher Stellen, in insgesamt acht Bundesländern, waren am Dienstag und am Mittwoch von Hackerangriffen betroffen. Hinweise auf einen prorussischen Hintergrund bestehen.

Cyber-Angriff: Hacker greifen insgesamt acht Bundesländer an

Bereits am Dienstag waren Websites von Ministerien oder der Polizei in Mecklenburg-Vorpommern, Sachsen-Anhalt und Niedersachsen, betroffen. Am Mittwoch reihten sich das Landesportal Schleswig-Holstein, die Internetseite der Polizei in Brandenburg, die Seite der Landesregierung im Saarland, Websites der Berliner Behörden, sowie Seiten des Innenministeriums und der Polizei in Thüringen, den Angriffen am Dienstag an.

Hackerangriff (Symbolbild)
Hacker haben mehrere öffentliche Portale in insgesamt acht Bundesländern lahmgelegt. (Symbolbild) © Marko Lukunic/PIXSELL/IMAGO

Hackerangriffe: Hinweise auf prorussischen Hintergrund bestehen

Am Dienstag war erneut eine Plattform des Bundesentwicklungsministeriums für den Wiederaufbau in der Ukraine betroffen. Über Zusammenhänge der Angriffe kann bisher noch nichts gesagt werden. Jedoch vermutet die Staatsanwaltschaft Verden einen prorussischen Hintergrund bei den Angriffen in Niedersachsen. Hinweise darauf bestünden, es werde jedoch in jede Richtung ermittelt, so ein Sprecher der Staatsanwaltschaft gegenüber der Deutschen Presse Agentur.

Digitalministerin: „Wir gehen davon aus, dass die Angriffe koordiniert waren“

„Wir gehen davon aus, dass die Angriffe in den verschiedenen Bundesländern koordiniert waren“, erklärte Sachsens Digitalministerin Lydia Hüskens von der FDP gegenüber der Deutschen Presse Agentur. Bei einigen der Angriffe handelte es sich dabei um DDoS-Angriffe, bei denen Server durch massenhafte Anfragen gezielt überlastet werden. In Niedersachsen sei es vermehrt zu Zugriffen ausländischer Adressen gekommen.

DDoS (Distributed Denial-of-Service)

Ein Server wird gezielt mit so vielen Anfragen bombardiert, dass das System die Aufgaben nicht mehr bewältigen kann und im Zweifelsfall zusammenbricht. Dabei kommen eine Vielzahl unterschiedlicher Systeme in einem großflächig koordinierten Angriff zum Einsatz. Ein Hacker verteilt Angriffsprogramme auf Hunderten bis Tausenden ungeschützten Rechnern, welche dann zum Angriffswerkzeug werden. Auf Kommando wird ein bestimmtes Ziel angegriffen und lahmgelegt.

Quelle: Bundesamt für Sicherheit in der Informationstechnik

Ralf Kleindiek, Staatssekretär für Digitales in der Senatsverwaltung für Inneres, sprach gegenüber dem RBB von einem nie dagewesenen Angriff auf die Websites der Berliner Landesverwaltung. Jedoch seien keine Daten gestohlen worden. „Es ist kein Schaden entstanden, außer dass die Webseiten zeitweise nicht erreichbar waren“, so Digitalministerin Hüskens zur dpa.

Hackerangriffe sind keine Seltenheit mehr. Schutz ist wichtig. So können sich Verwaltungen und Verbraucher schützen. (Anna-Lena Kiegerl/dpa)

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