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Vermisste Rebecca Reusch: „Können davon ausgehen, dass der Fall aufgeklärt wird“

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Von: Maximilian Kettenbach

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2019 verschwand Rebecca Reusch aus Berlin spurlos. Nach einer Hausdurchsuchung der Staatsanwaltschaft beim Schwager der Vermissten wittern Kriminalexperten neue Anhaltspunkte.

Berlin - Vier Jahre nach dem Verschwinden der damals 15-jährigen Rebecca Reusch aus Berlin hat die Staatsanwaltschaft überraschend erneut das Haus ihrer Schwester und ihres Schwagers durchsucht.

Medienberichten zufolge führte die Polizei dabei akustische Messungen durch, um herauszufinden, welche Geräusche von innen nach außen oder von unten nach oben dringen könnten. Akustik-Fachmann Michael Weidenhammer erklärt in Bild, dass die Ermittler womöglich so sehen wollen, ob eine Auseinandersetzung im Haus zu hören gewesen wäre. Die Polizei habe zudem einen Bademantel sichergestellt, an dem ein Gürtel fehlte. Rebeccas Mutter Birgit Reusch aber erklärte bei RTL prompt, der Bademantel sei oft zum „Ziehen und Schleppen eines Bobby-Cars“ verwendet worden. Da der Gürtel schmutzig geworden war, wurde er entsorgt.

Die Polizei sucht noch immer nach Rebecca Reusch.
Die Polizei suchte am Dienstag und Mittwoch erneut in einem Waldstück nach der mutmaßlichen Leiche von Rebecca Reusch. © Privatfotos

Fall Rebecca Reusch: Laut Experten muss es neue Anhaltspunkte geben

Experten auf dem Gebiet der Kriminalität sind sich einig, dass es konkrete Anhaltspunkte benötigt, um eine solche Durchsuchung zu rechtfertigen. Beim Portal derwesten.de mutmaßt der Kriminalist und Profiler Axel Petermann. Seiner Ansicht nach könnte es einen Hinweis gegeben haben, der die Polizei zur Durchsuchung des Hauses geführt hat. Dies könne ein Geräusch in der Nähe des Hauses gewesen sein, das verdächtig erschien, zum Beispiel ein Schuss oder laute Stimmen.

Petermann ist davon überzeugt, dass die Ermittler weiterhin versuchen, Beweise gegen Rebeccas Schwager zu sammeln - oder seine Unschuld zu beweisen, wenn sich der Sachverhalt anders darstellt als ursprünglich angenommen. Die Familie ist sich weiterhin sicher, dass der Schwager nichts mit dem Verschwinden des Mädchens zu tun hat.

Neue Hausdurchsuchung im Fall Rebecca: „Können davon ausgehen, dass dieser Fall aufgeklärt wird“

Christian Matzdorf, Professor für Kriminalistik mit Schwerpunkt Kriminaltechnik, beschreibt die Ermittlungen in einem Interview mit RTL als ein „Puzzle“, das sich möglicherweise neu zusammensetzen könnte, wenn neue Hinweise hinzukommen. Aspekte, die zuvor als irrelevant betrachtet wurden, könnten plötzlich eine große Bedeutung haben - wie beispielsweise der fehlende Gürtel eines Bademantels.

Die Ermittler geben nicht auf, wie die erneute Hausdurchsuchung zeigt. Die Hoffnung, dass Rebecca noch lebend gefunden wird, ist jedoch gering. Matzdorf sagt dazu: „Aber wir könnnen mit einer immer noch großen Wahrscheinlichkeit davon ausgehen, dass dieser Fall aufgeklärt wird und dass man möglicherweise dann auch sterbliche Überreste finden kann.“

Rebeccas Eltern glauben fest an die Unschuld des Schwagers

Bis heute glauben die Eltern fest daran, dass Rebecca zurückkommt. Als Mutter spüre man, ob sein Kind noch lebt, sagte Brigitte Reusch der Bild. „Wir geben die Hoffnung nicht auf, auch wenn unsere Seelen Narben tragen und wir körperliche Schmerzen empfinden, weil Becci nicht bei uns ist.“

Die 15-jährige Schülerin aus Berlin hatte noch bei ihrer Schwester und dem Schwager übernachtet. Seit dem 18. Februar 2019 fehlt jedes Lebenszeichen. Der Schwager wurde schnell zum Hauptverdächtigen, saß sogar in Untersuchungshaft. Die Polizei durchsuchte Waldstücke in Brandenburg, untersuchte zahlreiche Spuren, darunter DNA-Spuren, Handydaten und Zeugenaussagen - klare Beweise fehlen jedoch weiter.

Dieser Artikel wurde mithilfe maschineller Unterstützung erstellt und vor der Veröffentlichung von Redakteur Maximilian Kettenbach sorgfältig überprüft.

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