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Vitali Klitschko über den „Horror“ von Kiew: „Wenn ich sterbe, dann sterbe ich“

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Von: Delia Friess

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Vitali Klitschko, Bürgermeister der ukrainischen Hauptstadt Kiew, spricht über den Angriff Russlands auf Kiew.
Vitali Klitschko, Bürgermeister der ukrainischen Hauptstadt Kiew, spricht über den Angriff Russlands auf Kiew. © Efrem Lukatsky/dpa

In einem ARD-Interview sprachen Kiews Bürgermeister Vitali Klitschko und sein Bruder Wladimir über die Situation in Kiew. Deutschland sei nicht weit entfernt.

Kiew – Kiews Bürgermeister Vitali Klitschko und sein Bruder Wladimir haben im ARD-Morgenmagazin deutliche Worte an Deutschland und Europa gewählt. Außerdem berichteten sie über den derzeitigen Stand des Krieges Russlands gegen die Ukraine und die Situation im Ukraine-Konflikt* in Kiew. Das Interview sei bereits am Donnerstag (03.03.2022) aufgenommen worden, hieß es vonseiten der ARD.

NameVitali Wladimirowitsch Klitschko
PositionBürgermeister von Kiew
Geburtsdaten19.07.1971, Belowodsk (Kirgisistan)
BruderWladimir Wladimirowitsch Klitschko

Nicht nur Soldaten sterben jeden Tag, sondern auch Zivilistinnen und Zivilisten, sagte Klitschko. Circa 100 von ihnen sollen nach Angaben Klitschkos bereits durch die Angriffe Russlands in Kiew gestorben sein. Im Interview wurde Klitschko auch danach gefragt, wie er damit umgehe, auf einer Todesliste von Wladimir Putin zu stehen. Auch der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj soll ein primäres Ziel sein. Auf die Frage antwortete Klitschko: „Wenn ich sterbe, dann sterbe ich. Das ist eine Ehre für sein Land zu sterben.“

Ukraine-Konflikt: Vitali Klitschko im Interview – „Wir hassen keine Russen, wir hassen die Politik“

Derzeit befindet sich ein Militärkonvoi auf dem Weg nach Kiew. Allerdings soll die russische Militärkolonne ins Stocken geraten sein. „Wir kämpfen auch für deutsche Werte“, betonte Klitschko. Wenn er aufwache, denke er, es sei ein Traum gewesen - „aber es ist leider Realität“. Er betonte auch, dass es nicht um Hass gegen Russland gehe. „Wir hassen keine Russen, wir hassen die Politik“, sagte er. „Wie kann ich Russen hassen? Meine Mutter ist Russin.“

Ukraine-Krieg: Vitali Klitschko berichtet von toten Zivilisten bei Angriffen auf Kiew

Klitschko habe niemals damit gerechnet, sich in einem Krieg wiederzufinden. Viele ukrainische Männer seien bereit, die Stadt zu verteidigen. Er habe beispielsweise einen Geiger oder einen Chirurg mit Waffen Kiew verteidigen sehen. Kiews Bürgermeister forderte Deutschland auch auf, im Krieg gegen Russland weiter eng an der Seite der Ukraine zu stehen. „Bleiben Sie bitte mit uns, weil wir kämpfen“, sagte Vitali Klitschko. Wärme, Elektrizität und Wasser: Die Logistik sei zusammengebrochen. Zugleich gebe es Anschläge und russische Scharfschützen in der Stadt. „Ein Horror“, sagte Klitschko. Er habe nie gedacht, dass so etwas in seiner Stadt passieren könne.

Auch mit Vitali Klitschkos Bruder Wladimir Klitschko sprachen die Moderatoren des ARD-Morgenmagazins. Dieser betonte, dass die Lage nach wie vor gefährlich sei. Man höre vor allem in der Nacht Explosionen und Schießereien. „Der Krieg herrscht meistens in der Nacht“, so Wladimir Klitschko. Dann sei die Lage am Schlimmsten.

Krieg gegen die Ukraine - Klitschko-Brüder warnen: „Deutschland nicht weit entfernt“

Die Ukraine sei nicht so weit entfernt. Man denke, Deutschland sei weit entfernt, aber das stimme nicht. „Hier ist das Champions-League-Finale (2018) gewesen, wo viele Deutsche auch dabei waren.“ Die Welt müsse zusammenrücken und die Zusammenarbeit mit Russland stoppen, sonst werde es der Ukraine sehr schlecht ergehen. Man stelle sich auf das Schlimmste ein, auf eine komplette Bombardierung der Hauptstadt. (df/dpa)*hna.de ist ein Angebot von IPPEN.MEDIA.

Ukraine-Konflikt: Box-Superstars wie die Klitschkos, Lomachenko, Usyk ziehen in den Krieg – mehrere frühere und aktive Boxer schließen sich dem militärischen Widerstand gegen die russische Invasion auf die Ukraine an.

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