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Unwetter sorgen für Katastrophenalarm in Kroatien: Hochwasser-Warnung auch für Italien und Österreich 

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Von: Teresa Toth

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Heftige Regenfälle haben Teile Kroatiens unter Wasser gesetzt. Auch Italien und Österreich müssen sich Einwohner und Urlauber auf Unwetter gefasst machen.

Zagreb – In Kroatien herrscht Ausnahmezustand. Nachdem weite Teile Südeuropas seit Wochen und Monaten unter einer Dürre-Periode leiden, haben heftige Regenfälle nun zu teils dramatischen Überschwemmungen geführt. In mehreren Ortschaften in Kroatien traten Flüsse über die Ufer und überfluteten Straßen, Häuser und öffentliche Gebäude. Rettungskräfte sowie Hunderte Soldaten sind im Einsatz, um die betroffenen Städte und Dörfer von den Wassermassen zu befreien.

Unwetter in Kroatien: Videos auf Facebook zeigen überflutete Straßen

„Heimatschutz und Katastrophenschutz ergreifen alle notwendigen Maßnahmen zum Schutz der Bevölkerung“, erklärte der kroatische Premierminister Andrej Plenković auf Twitter. Angespannt sei die Lage vor allem in der Kleinstadt Orovac. Der Fluss Zrmanja hat nach Angaben der zuständigen Behörden einen historischen Rekordpegel erreicht. Wasser drang infolgedessen in eine Schule ein – der Unterricht musste unterbrochen werden. Auch der Verkehr wurde durch die Überschwemmung und die Gefahr von Erdrutschen auf mehreren Straßen lahmgelegt. Videos auf Facebook zeigen das Ausmaß des Extremwetters.

Bewohner des nahegelegenen Gracas mussten in die oberen Stockwerke ihrer Häuser fliehen, nachdem die Wassermassen die unteren Etagen geflutet haben. Einsatzkräfte versorgten die Eingeschlossenen mit Lebensmitteln. In der Kleinstadt Hrvatska Kostajnica an der Grenze zu Bosnien riefen die Behörden sogar den Notstand aus, nachdem der Wasserpegel des Flusses Una über Nacht drastisch angestiegen war.

Überschwemmungen in Kroatien: Verantwortlich für die Unwetter ist Tiefdruckgebiet aus Italien

Auch der Wasserstand des Flusses Korana bereitet den kroatischen Behörden große Sorgen. Das Gewässer stieg in den vergangenen Tagen unaufhörlich und lag am Montag (15. Mai) bereits bei 635 Zentimetern. Ab einem Pegelstand von 680 Zentimetern werden Hochwasserschutzmaßnahmen eingeleitet.

Verantwortlich für die Unwetter der letzten Tage ist ein Tiefdruckgebiet, das sich über Italien gebildet hatte. An einigen Orten fielen mehr als 100 Liter Regen pro Quadratmeter. Auch in den kommenden Tagen soll die Lage nach Angaben von Meteorologen weiter angespannt bleiben, berichtet das Online-Portal wetteronline.de. Davon betroffen sei nicht nur Kroatien – auch Italien und Österreich müssen mit heftigen Unwettern und Hochwasser rechnen.

Der Verkehr auf vielen Straßen Kroatiens liegt lahm, nachdem heftige Unwetter Überschwemmungen verursacht haben.
Der Verkehr auf vielen Straßen Kroatiens liegt lahm, nachdem heftige Unwetter Überschwemmungen verursacht haben. © Hrvoje Jelavic/dpa

Unwetter in Kroatien: Auch in Italien ruft Zivilschutz höchste Warnstufe aus

Der italienische Zivilschutz sprach für die Emilia-Romagna für Dienstag (16. Mai) eine Warnung der höchsten Stufe vor Überschwemmungen und Erdrutschen aus. Die Bewohner einiger Provinzen wurden aufgefordert, unnötige Reisen zu vermeiden und wenn möglich von zu Hause aus zu arbeiten. Auch vorübergehende Schulschließungen sind möglich. Die Region in Norditalien war bereits Anfang Mai von heftigen Unwettern und daraufhin über die Ufer tretenden Flüssen heimgesucht worden. Dabei stürzte eine wichtige Straßenbrücke in Kalabrien ein.

Auf der Mittelmeerinsel Sizilien fiel bereits am Montag (15. Mai) teils starker Regen. Unter anderem in der Hauptstadt Palermo standen Straßen und einige Keller unter Wasser. Aus Sicherheitsgründen wurden vereinzelt auch Zugverbindungen gestrichen. Auch für Sizilien hatte der Zivilschutz als Vorwarnung die höchste Alarmstufe rot ausgerufen.

Notstand wegen Hochwasser in Kroatien: Überschwemmungen drohen auch in Österreich

Weiter nördlich, vor allem in Österreich, drohen ab Dienstag ebenfalls schwere Schauer. Nach Angaben des deutschen Wetterdienstes müsse mit Regenmengen von 50 bis 80 Liter pro Quadratmeter gerechnet werden. In der Steiermark und in Niederösterreich bestehe zudem große Gefahr für Überschwemmungen und Hangrutschungen, wie die österreichische Zentralanstalt für Meteorologie und Geodynamik prognostiziert. Regenschauer der vergangenen Tage hatten im Tiroler Kühtai bereits einen heftigen Erdrutsch ausgelöst: Die Durchgangsstraße Richtung Ötztal wurde komplett verschüttet.

In den höheren Lagen Österreichs lässt der Mai-Winter einfach nicht locker: Heftiger Schneefall sorgte für Chaos am Arlbergpass. Derweil sind die klimatischen Bedingungen in Frankreich und Italien so extrem, dass strenge Maßnahmen ergriffen wurden: Die Behörden reagierten mit Vorgaben zum Wassersparen auf die anhaltende Dürre. (tt/dpa)

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