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Starke Unwetter in Italien: Riesen-Brücke bricht vor laufender Kamera in sich zusammen

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Von: Johannes Welte

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Heftige Regenfälle sorgen für einen Brückeneinsturz in Italien.
Video zeigt Brückeneinsturz nach Unwettern in Italien. © Angelo Bonelli Facebook

Die Überschwemmungen in Italien haben Folgen. Eine wichtige Straßenbrücke in Kalabrien stürzte ein. Ein Politiker postete das Video bei Facebook und nutzt es für einen Seitenhieb.

Rom/Longobucco in Cosentino - Heftige Regenfälle hatten in Italien Anfang Mai für Überschwemmungen gesorgt, vor allem in der Emilia-Romagna im Norden von Italien. Aber auch im Süden gab es Wolkenbrüche. Dabei wurde in Kalabrien eine Brücke der Sila-Mare-Straße unterspült. Das ist eine wichtige Verbindung der Westküste (Tyrrhenisches Meer) der Stiefelspitze der italienischen Halbinsel mit der Ostküste (Ionisches Meer). Bei der Ortschaft Longobucco in Cosentino brach die Brücke über den Fluss Trionto in sich zusammen. Der sonst beschauliche Fluss war zu einem reißenden Strom angeschwollen.

Heftige Unwetter in Italien: Brücke bricht vor laufender Kamera in sich zusammen

Niemand wurde verletzt, da die Brücke rechtzeitig gesperrt wurde. Dennoch hat der Brückeneinsturz politische Konsequenzen: Der Grünen-Politiker Angelo Bonelli hat auf seiner Facebook-Seite ein Video des Einsturzes gepostet - und teilt gegen den Infrastrukturminister Matteo Salvini von der rechten Liga aus: „Matteo Salvini will 15 Milliarden Euro verschwenden, um ein nutzloses und schädliches Bauwerk wie die Brücke über die Straße von Messina zu bauen, während Italien untergeht und die Brücken einstürzen. Diese Politik ist ein Verbrechen gegen die Umwelt und das Geld der Italiener!“, so Bonelli, Sprecher der Partei Europa Verde.

Salvini, der auch Vizeregierungschef unter Italiens Ministerpräsidentin Giorgia Meloni von der postfaschistischen Partei Fratelli d‘Italia (Brüder Italiens) ist, kündigte im Februar den Bau einer Brücke vom Festland in Kalabrien nach Sizilien an. Salvini lobte die 3,6 Kilometer lange geplante Brücke als „das größte öffentliche Bauwerk auf dem europäischen Kontinent in diesem Jahrhundert, der Traum von Millionen von Italienern seit Jahrhunderten“. Wissenschaftler warnen aber vor Erdbeben in der Meeresstraße von Messina von einer Stärke bis zu 7,1 sowie Windgeschwindigkeiten bis zu 270 Kilometern pro Stunde. Zum Vergleich: Das Erdbeben auf Haiti 2021 hatte eine Amplitude von 7,2, es gab 2200 Tote.

Schon unter Berlusconi scheiterte Italiens Megabrücke nach Sizilien

Anfang der 2000er Jahre plante bereits der damalige italienische Regierungschef Silvio Berlusconi die Megabrücke nach Sizilien - das Projekt wurde damals eben wegen der Erdbebengefahr beerdigt. Gleichzeitig zeigten bereits Unglücke wie der Einsturz der Autobahnbrücke von Genua 2018 mit 48 Todesopfern, wie desolat die italienische Infrastruktur teilweise ist. In jetzt stürzte die Brücke über den Trionto ein.

Am Montag verunglückte an der Amalfiküste und ein Reisebus und stürzte in ein Haus. Der Fahrer überlebte den Unfall nicht.

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